Monster Hunter Tri
Die Schonzeit ist vorbei!
So ist dann auch jeder Sieg ein großer Triumph und wird reich belohnt: Neben monetärer Vergütung bekommt ihr von erlegten Monstern vor allem Rohstoffe, aus denen ihr euch neue Waffen und Rüstungen baut, die ihr selbstverständlich auch gleich an eurer Figur seht. Das Ausstaffieren eures Jägers macht einfach riesigen Spaß, vor allem wenn ihr mit eurer liebevoll gestalteten Figur schließlich die große Online-Welt betretet und mit anderen Spielern interagiert.
Waren bisherige Monster-Hunter-Inkarnationen auf PS2 und PSP komplett offline oder auf lokalen Multiplayer beschränkt, bietet Monster Hunter Tri die volle Online-Erfahrung ohne Nebenkosten und ohne die lästigen Friendcodes. Die benötigt ihr nur, wenn ihr mit Bekannten auf die Jagd gehen und dabei per WiiSpeak-Zubehör kommunizieren wollt. Startet das Solo-Abenteuer in einem idyllischen kleinen Dorf am Wasser, trefft ihr euch zu den knackigeren Online-Missionen in einer weit größeren Wüstenstadt.
Dort gibt es täglich Aktionen bei den Händlern und Sondermissionen, das Spiel soll ja abwechslungsreich bleiben. Geht ihr dann zu viert auf die Jagd, ist Kooperation das A und O, wenn ihr es mit großen Monstern aufnehmt. Wer geht nach vorne, wer lenkt das Monster ab, wer gibt als Schütze aus der zweiten Reihung Rückendeckung und Support? Nur mit Teamwork könnt ihr die großen Gegner bezwingen. Das Spielgefühl ist über eine normale WLAN-Verbindung sauber und flüssig, die Wii kann es also doch, die Entwickler müssen nur wollen.
Für die ideale Kontrolle solltet ihr unbedingt mit dem Classic Controller Pro antreten. Ihr könnt zwar auch mit WiiMote und Nunchuk spielen, man merkt Monster Hunter Tri aber doch an, dass es für einen eher klassischen Controller konzipiert wurde. Nintendo trägt dieser Tatsache auch gleich Rechnung, für 55 Euro bekommt ihr das Spiel im Bundle mit der wunderbar ergonomischen Steuereinheit in Schwarz.
Grafisch kann Monster Hunter zwar nicht mit aktuellen HD-Monstern für PS3 und Xbox360 mithalten, holt aber aus der Wii-Hardware doch ordentlich Leistung heraus. Die Szenarien und Landschaften sehen toll aus, die Monster sind exzellent animiert und nur selten trüben Grafikfehler das Gesamtbild. Im Dorf kann es vorkommen, dass mal ein paar Passanten plötzlich ins Bild ploppen, weidet ihr einen erlegten Dino aus, kommt es wie in den Vorgängern zu Clipping-Fehlern. Und wie bei den PS2- und PSP-Episoden erforscht ihr keine große, offene Welt, sondern viele kleine, durch Ladebildschirme voneinander abgetrennte Szenarien. Dabei sind die Ladepausen aber so kurz, dass sie kaum ins Gewicht fallen.
Monster Hunter Tri ist genau das Spiel, der AAA-Titel, den sich die „Hardcore“-Fraktion gewünscht hat. Monster Hunter sieht hervorragend aus, es hebt sich komplett von der gängigen Action-Konkurrenz ab, bietet unwahrscheinliche Spieltiefe, gigantischen Umfang, zahllose Missionen, einen sauberen Online-Mehrspieler-Modus und endlose Stunden Spielspaß. Dank des ruhigen Anfangs werdet ihr behutsam in die zahllosen Feinheiten des Spiels eingeführt. Monster Hunter Tri vollbringt das Kunststück, absolut einsteigerfreundlich zu sein, ohne dabei Kompromisse bei Schwierigkeitsgrad, Komplexität und Anspruch einzugehen.
Capcom liefert ein fantastisch designtes Abenteuer ab, dem man seinen extremen Feinschliff und die Erfahrung seiner Entwickler zu jedem Zeitpunkt anmerkt. Fühlen sich Steuerung und Menüsystem anfangs noch etwas unelegant an, sind sie doch perfekt durchdacht. Da sich Monster Hunter kaum für die gängigen Actionspiel-Regeln interessiert, mag es zu Beginn etwas kompliziert und schwerfällig wirken. Aber gebt dem Spiel ein paar Stunden... absolviert ein paar Missionen, baut euch ein wenig Ausrüstung und bevor ihr euch verseht, werdet ihr eins mit der faszinierenden, archaischen und gefährlichen Welt von Monster Hunter.
Monster Hunter Tri ist ab sofort alleine (ca. 35 €), gemeinsam mit dem Classic Controller Pro (ca. 55 €) oder als Limited Edition mit Classic Controller Pro, WiiSpeak und Lagiacrus-Büste (ca. 80 €) für Wii im Handel erhältlich.