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Mortal Kombat vs. DC Universe

Handzahme Tötungsmaschinen

Spider-Man gegen Superman, Der Hulk gegen Das Ding, Wolverine gegen Sabertooth, Ken gegen Ryu, Terminator gegen Alien, Sub-Zero gegen Skorpion, Mario gegen Sonic oder einfach nur ein simpler Karatekämpfer gegen einen Box-Weltmeister: Die feuchten Träume männlicher Teenager befassen sich schon seit Jahrzehnten mit besonders ungewöhnlichen oder beeindruckenden Auseinandersetzungen, die ein für allemal klären sollen, wer der beste, stärkste und tollste ist.

Da ist es nicht verwunderlich, dass Kampfsportveranstalter, Comic-Zeichner und Publisher diese Wünsche nur allzu gerne erfüllen, schließlich sorgt die geballte Marketing-Ladung oft für volle Häuser, viele Zuschauer oder prächtige Verkaufszahlen. Doch nicht immer sind diese ungewöhnlichen Kombinationen ein Garant für spannende Kämpfe.

Allzu oft ist das Ergebnis nur mittelmäßig. Die Kontrahenten passen einfach nicht zusammen. Ihre Welten prallen aufeinander, ohne das gewünschte Aha-Erlebnis zu erzeugen. Trotzdem finden sich gerade unter den Prügelspielen immer wieder neue Teilnehmer, die mit viel Elan und großen Ambitionen antreten, um das Genre aus den Angeln zu heben.

Klose Kombat: Silikonberge soweit das Auge reicht.

Da Capcom mit seinen Street Fightern schon seit ein paar Jahren mit den Marvel-Helden in den Ring steigt, liegt es doch eigentlich Nahe, dass sich die erbitterte Konkurrenz von Mortal Kombat das DC-Universum schnappt und mit Superman, Batman und Co. nach der Spitzenposition greifen will.

Ein hehres Ziel, das angesichts der Übermacht einiger Emporkömmlinge wie Tekken, Dead or Alive oder Soul Calibur nur schwer zu erreichen ist. Und so viel kann ich schon mal verraten: Knapp daneben ist auch vorbei.

Capcom hat sich nie sonderlich viel Mühe dabei gegeben, das Ungleichgewicht ihrer Superhelden/Martial-Arts-Kombination zu erklären. Wenn Ryu in Marvel Super Heroes vs. Street Fighter auf den Hulk trifft, geht es eben nicht um simple Kraft, sondern um das Können der Spieler. Die neue Mortal Kombat-Variante liefert dagegen eine umfangreiche Hintergrundgeschichte, durch die die Kombination aus fernöstlicher Magie und modernen Sagengestalten mit einem inhaltlichen Fundament ausgestattet werden soll.

Gar nicht nett: Flash verwandelt Superman in einen Brummkreisel.

Leider bricht diese Grundlage in den zwei Kampagnen der DC- und Mortal Kombat-Seite immer wieder zusammen. Der ganze Magie-Hokuspokus, der Unfall einer Darkside-Schallröhre und der daraus erfolgenden Verschmelzung der beiden Universen nimmt man dem Titel angesichts der eher flachen Dialoge und Storywendungen nur höchst selten ab. Speziell Oberbösewicht Dark Khan, Darkside meets Shao Khan, bleibt profillos und lässt sich auch nicht für den Versus-Modus freischalten.

Immerhin liefert das abwechselnde Prügeln mit unterschiedlichen Figuren einen guten Überblick über die Kämpferriege. Auch die ständige Auflockerung durch Ingame-Zwischensequenzen mit B-Movie-Charme offeriert deutlich mehr Story-Material als die versammelte Konkurrenz. Schade nur, dass neben diesem recht umfangreichen Modus (je nach Können dauert es 1-2 Stunden pro Seite) nur wenige Alternativen vorhanden sind und Ihr während Eurer Rettung der Welt keine serientypischen Fatalities einsetzen könnt.