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MotorStorm RC - Test

Klein, aber fein.

Erinnert sich noch jemand an Micro Machines? Nicht nur an die echten kleinen Flitzer, sondern auch an die dazu passenden Videospiele, in denen ihr die winzigen Fahrzeuge in rasantem Tempo über die Strecken gejagt habt. Ich vermute mal, dass genau das auch das Vorbild für MotorStorm RC gewesen sein muss. Das trägt zwar den MotorStorm-Namen, unterscheidet sich aber doch deutlich von seinen Vorgängern.

Insofern solltet ihr nicht allzu überrascht sein, wenn ihr euch den Titel kauft. In MotorStorm RC seht ihr die Kurse jedenfalls aus einer "Schräg von oben"-Perspektive und steuert die kleinen Flitzer gewissermaßen vom Streckenrand aus. Sieht irgendwie niedlich aus und funktioniert auch sehr gut. Grundsätzlich habt ihr die Wahl zwischen zwei Steuerungsmethoden. Mit dem rechten Analog-Stick gebt ihr Gas und bremst, mit dem linken Stick wird gelenkt. Dabei könnt ihr euch entscheiden, ob ihr das Auto nun in die Richtung fahren lassen wollt, in die ihr den Stick gerade drückt, oder ob ihr damit einfach nur ein echtes Lenkrad simuliert und lediglich nach links oder rechts steuert.

Obendrein lässt sich die Steuerung individuell anpassen. Nicht gänzlich frei, aber ihr könnt für die verschiedenen Aktionen aus einer Reihe vorbestimmter Buttons auswählen (etwa das D-Pad zum Lenken), wenn ihr damit denn besser zurechtkommt. Auf jeden Fall erfordert es durchaus Geschick, sich elegant um die Kurse und insbesondere um die Kurven zu bewegen. Zu hastig agieren solltet ihr allerdings nicht. Dreht ihr den Stick zu schnell, kommt euer Wagen nicht nach und fährt einfach vorwärts weiter. Das erfordert ein wenig Fingerspitzengefühl, aber hat man das Ganze verinnerlicht, klappt es überwiegend gut.

Eine gewisse Anpassungsfähigkeit verlangen die verschiedenen Mini-Wagen von euch. Da gibt es die schnellen, wirklich rasanten Vehikel, bei denen ihr möglichst rechtzeitig abbremsen solltet, um eine Kurve perfekt zu erwischen, die Muscle Cars, die insbesondere in den Drift-Events zum Einsatz kommen, und Truck-artige Fahrzeuge, die zwar relativ gut durch die Kurven kommen, dafür aber insgesamt etwas langsamer unterwegs sind. Tuningmöglichkeiten sind nicht vorhanden, ihr schaltet mit der Zeit aber ein paar neue Fahrzeuge, Lackierungen und Farben frei.

Bei den Strecken hat man sich von den vier Vorgängern inspirieren lassen. Im Festival-Modus gibt es vier Kategorien, jeweils eine für MotorStorm (Wüste), Pacific Rift (tropische Regionen), Arctic Edge (verschneite Gebiete) und Apocalypse (verwüstete Schauplätze), mit je zwölf Events. Die teilen sich wiederum in ganz normale Rennen auf, in denen ihr den ersten Platz erobern müsst, Rennen gegen die Uhr, Drift-Events oder aber ihr müsst eine bestimmte Zahl von Fahrzeugen innerhalb eines Zeitlimits überholen. Dabei verdient ihr euch dann bis zu drei Medaillen, die neben weiteren Events auch die schon angesprochenen Fahrzeuge und Extras freischalten.

MotorStorm RC - Trailer

Abschließend noch eine positive und eine negative Sache. Fangen wir mit dem Positiven an. Wenn ihr euch zum Beispiel MotorStorm RC für die Vita kauft - was euch knapp 6 Euro kostet -, bekommt ihr auch die PS3-Version dazu. Das gilt natürlich auch umgekehrt. Das Besondere daran ist, dass der Fortschritt im Spiel zwischen beiden Versionen synchronisiert wird. Ihr könnt also unterwegs ein wenig spielen und euer Rennerlebnis dann am Abend auf der Couch vor dem großen Fernseher fortsetzen - Zugang zum Internet natürlich vorausgesetzt. Die PS3-Version sieht grafisch ein bisschen besser aus, ist aber sonst weitestgehend identisch.

Und nun zum Negativen, und das ist eigentlich ein ziemlich unverständlicher Punkt. Es gibt in MotorStorm RC keinen Online-Modus, weder auf der Vita noch auf der PlayStation 3. Auf der Vita stehen euch nur Leaderboards zur Verfügung und ihr könnt gegen die Ghosts anderer Spieler antreten, auf der PS3 gibt es immerhin noch einen Splitscreen-Modus für bis zu vier Spieler. Aber dennoch: Ein Multiplayer-Modus - auch zwischen PS3 und Vita - fehlt und hätte zumindest dafür gesorgt, dass man das Spiel vielleicht auch langfristig gesehen hin und wieder mal startet, um es mit der Welt aufzunehmen.

So bleibt der Titel eher ein kurzweiliges Vergnügen, denn zumindest mich kann die Leaderboards-Funktion nicht auf Dauer bei der Stange halten. Nichtsdestotrotz bekommt ihr hier für wenig Geld doch einiges geboten und MotorStorm RC gelingt es, dass man sich dabei zumindest kurzzeitig wieder wie ein kleines Kind fühlt. Es macht einfach Spaß, die kleinen Flitzer um die Strecken zu lenken, letztendlich ist es jedoch der fehlende Online-Modus, der dem Spiel einen Vorstoß in höhere Wertungsregionen verwehrt. Schade eigentlich, da wäre deutlich mehr drin gewesen.

MotorStorm RC ist im PlayStation Store erhältlich.

7 / 10

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