Moving Out 2 im Test - Koop-Spaß, dem es etwas an Charme mangelt
Auf ins Umzugs-Multiversum.
Über ein paar schöne Couch-Koop-Spiele freue ich mich immer, erst recht, wenn sie schnellen Spaß bringen. Keine lange Vorbereitung, einfach loslegen und gemeinsam Freude und Chaos erleben. Im Jahr 2020 war Moving Out eines dieser Spiele, wenngleich ich ihm nicht dieselbe Brillanz wie einem Overcooked 2 (oder später Overcooked: All you can eat) zuschrieb. Jetzt ist Moving Out 2 da, gelingt dem Nachfolger der Sprung an die Koop-Spitze?
An dem aus dem Vorgänger bekannten Spielprinzip ändert sich dabei kaum etwas. Nach wie vor beschäftigt ihr euch überwiegend damit, Sachen aus Gebäuden zu schleppen und im Umzugswagen zu verstauen. Klingt einfach, ist es aber nicht immer. Ganz egal, ob euch Hindernisse, Rätsel oder andre Dinge im Weg stehen. Manchmal müsst ihr auch Objekte aus dem Umzugswagen ins Haus schaffen oder auf einem Bauernhof Tiere einfangen und sie dort in den Zielbereich schaffen.
Reist mit Moving Out 2 durch die Welten
Abseits der eher… sagen wir normaleren Level begebt ihr euch über die Portale, die nach dem Abschluss des Tutorial-Kapitels freigeschaltet werden, in andere Welten. Zum Beispiel eine Süßigkeitenwelt. Oder eine futuristisch angehauchte Welt. Diese Ausflüge bringen neben individuellen Looks auch noch einmal neue Herausforderungen mit sich. In einem Level müsst ihr etwa schauen, wie ihr damit zurechtkommt, dass sich die Wände auf drei Plattformen drehen, wenn ihr wiederum die in der Mitte befindliche Plattform dreht. Oder ihr nutzt die schwebenden Schildkröten, die sich rundherum bewegen. Je nach Welt könnt ihr mit solch außergewöhnlichen Elementen rechnen und sie auch aktiv für euch ausnutzen.
Ebenso wie ein Overcooked bewegt sich Moving Out 2 je nach Level zwischen Realismus – wenn man mal die merkwürdigen Charaktere außen vor lässt – und dem Fantastischen. Je weiter ihr im Spiel vorankommt, desto größer werden die Herausforderungen, die ihr zu bewältigen habt. Wie in Teil eins gibt es noch mehrere Bonus- und Zeitziele, die ihr pro Level erfüllen könnt. Hinzu kommen Sammelobjekte, die hier und da verteilt sind und zusätzliche Charaktere, Outfits und dergleichen freischalten.
Wiederholung mit Varianz
Wer sich nicht davor scheut, Level wiederholt zu spielen, um sie zu perfektionieren, hat so verschiedene Aufgaben, die man währenddessen angehen kann. Und die sind nicht immer einfach. Mal müsst ihr bestimmte Aktivitäten durchführen, mal spezifische Objekte zuerst transportieren. Woanders dürfen keine Fenster zerstört werden (was bei diesen Umzugshelfern alles andere als leicht ist) oder ihr dürft keine Schiebetüren benutzen.
Das verschafft den Levels dann auch noch einmal mehr Varianz. Was vorher funktioniert hat, klappt womöglich auf die Art nicht mehr, wenn ihr eine bestimmte Herausforderung erfüllen möchtet. So bietet Moving Out 2 auch beim wiederholten Absolvieren mehr Abwechslung, statt zum Beispiel einfach nur eine neue Bestzeit von euch einzufordern.
Wie den Vorgänger könnt ihr Moving Out 2 alleine spielen, noch mehr Spaß bringt es aber im Koop-Modus gemeinsam mit anderen. Je nach Objekt kommt es hier auf gutes Teamwork an, besonders wenn ihr Dinge zu zweit durch die Gegend tragt, werft und eure Bewegungen und Aktionen koordinieren müsst. Die Lernkurve steigt dabei von Level zu Level an, die Herausforderungen werden kniffliger, verzwickter und ihr müsst schauen, wie ihr mit den jeweiligen Gegebenheiten zurechtkommt. Manchmal müsst ihr zum Beispiel auch erst Objekte zertrümmern, um dann die darin befindlichen Sachen in den Umzugswagen zu bringen.
Herausforderungen und mangelnder Charme
Es macht jedenfalls Spaß, für jede der Herausforderungen und Bonusaufgaben neue Wege auszutüfteln und neue Ideen auszuprobieren, um dieses Ziel zu erreichen. Man freut sich, wenn es klappt, und ärgert sich, wenn man doch den einen Schritt zu nah ans Fenster gemacht hat. Aber wie heißt es so schön? Scherben bringen Glück… dann eben beim nächsten Versuch.
Dennoch mangelt es auch Moving Out 2 an dem, was mir an Teil eins schon abging. Es lässt irgendwie diesen ganz speziellen Witz à la Overcooked vermissen. Ich weiß gar nicht, ob ich genau sagen kann, woran es liegt. Auf mich wirkt ein Overcooked in seiner Gesamtheit – obwohl man Köche spielt – noch mehr wholesome als ein Moving Out, wo ihr ja letztlich auch nur einen Job erfüllt. Overcooked macht das aber einfach noch eine Spur charmanter, witziger, gekonnter. Da passt für mich einfach alles. Moving Out 2 macht spielerisch Spaß, keine Frage, nur beim Drumherum zündet bei mir nicht der Funke.
Moving Out 2 - Fazit
Insofern bleibt die Overcooked-Reihe für mich weiterhin der unbestrittene Couch-Koop-König. Spielerisch kann ich Moving Out 2 nichts vorwerfen, aber alles andere, was nichts mit dem Gameplay an sich zu tun hat, weckt in mir leider wenig Begeisterung, ja fast schon ein Gefühl der Gleichgültigkeit. Aber davon muss man sich den Spaß nicht schmälern lassen, wenn man alleine oder, was noch besser ist, gemeinsam mit anderen Möbel durch die Gegend schleppt. Die verschiedenen Herausforderungen und Zeitziele zu erfüllen, ist auf jeden Fall Ansporn genug, um sich mehrmals in die Levels zu stürzen. Wenn ihr Lust nach neuen Koop-Abenteuern verspürt oder nach dem nächsten Partyspaß sucht, ist Moving Out 2 aber definitiv ein geeigneter Kandidat dafür.
Moving Out 2 | |
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PRO | CONTRA |
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