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MultiVersus ist wieder da: Hat die lange Auszeit dem Spiel gut getan?

Das Potenzial ist da.

MultiVersus, da war doch was… Richtig, 2022 und 2023 konntet ihr das schon als Open Beta spielen, bevor Warner und Entwickler Player First Games es erst einmal wieder aus den Stores nahmen. Um es jetzt wieder zurückzubringen. Überarbeitet, verbessert, den Wünschen der Fans entsprechend? Letzteres bleibt abzuwarten. Die Frage ist: Hat sich die Zeit gelohnt?

In Konkurrenz mit einem Super Smash Bros Ultimate treten zu wollen, ist sicherlich nicht die einfachste Aufgabe. Und eine, die Player First Games nicht meistert. Was, ohne die Entwickler jetzt schlecht reden zu wollen, aus dem Stand heraus aber auch wie eine unmögliche Aufgabe erscheint. Allerdings hat MultiVersus gute Ansätze.

Was hast sich geändert?

In Sachen Gameplay bleibt alles so, wie es ist und wie ihr es von Smash Bros kennt. Ihr oder eure Gegner erleidet durch Treffer Schaden und wenn genügend davon erzielt wurde, ist es möglich, seine Widersacher von der Stage zu kicken. In der Zeit, in der Funkstille herrschte, ist man unter anderem auf die Unreal Engine 5 mit neuem Beleuchtungssystem umgestiegen, hat den Charakteren neue Moves und Updates für bereits vorhandene spendiert. Ebenso gab es Optimierungen beim Online-Spiel, der Spielersuche und beim Rollback-Netcode.

Ob einem der Grafikstil gefällt, ist eine Frage des eigenen Geschmacks. Er passt ganz gut zu Figuren wie Bugs Bunny und Co., während Jason Voorhees in diesem Look doch etwas gewöhnungsbedürftiger ist. Aber egal, das Spiel soll grundsätzlich auch das jüngere Publikum ansprechen – dafür wurde ja schließlich Jason implementiert – und in Anbetracht dessen passt es ganz gut. Was auffällt, ist, dass im Vergleich zur Open Beta etwa die Größe der Charaktere geändert wurde. Sie sind nun größer als zuvor, analog dazu sind die Levels jedoch nicht gewachsen. Heißt: Ihr trefft so häufiger auf eure Gegner, was letztlich dem Spielfluss dient.

Indes fallen die Hitboxen weiterhin recht großzügig aus. Präzisionsarbeit ist daher nicht ganz so wichtig, wenngleich manchmal das Gefühl entsteht, als könnte dieser Part noch etwas Feinschliff vertragen. Mithilfe eurer Buffs sorgt ihr wiederum dafür, dass ihr in Einzel- oder Doppelmatches bestimmte Vorteile habt oder haben könnt.

Neue Kämpfer, neue Arenen

Auch inhaltlich hat sich seit vergangenem Jahr etwas getan. Neue Charaktere sind hinzugekommen, etwa Batmans Nemesis Joker, im Original gesprochen von Mark Hamill. Außerdem gibt’s noch die Bananenwache aus Adventure Time und den bereits angesprochenen Jason Voorhees. Im Laufe der ersten Season soll zudem noch Agent Smith aus Matrix hinzukommen. Es ist und bleibt einfach ein bunt zusammengewürfelter Haufen, aber das macht es ja gleichermaßen so reizvoll.

Was Moves anbelangt, hat das Entwicklerteam den Charakteren jeweils eine eigene Sprintattacke spendiert, während ihr mit der Parade gegnerische Attacken abwehrt und sie dadurch kurzzeitig bewegungsunfähig macht. Der Dodge Jump, ein übermächtiger Move zur schnellen Fortbewegung, wurde hingegen generft und kostet euch nun bedeutend mehr Ausdauer.

Hinsichtlich der neuen Arenen könnt ihr euch einerseits auf Dexters Labor freuen. Andererseits wurde Townsville aus Powerpuff Girls ergänzt. Charaktere aus diesen beiden Universen haben es allerdings noch nicht in MultiVersus geschafft. Übrigens: Neue kosmetische Objekte sollen nach dem Launch veröffentlicht werden, den Entwicklern zufolge könnt ihr euch diese auch durchs Spielen verdienen.

Und was gibt’s noch in MultiVersus?

Neben dem erwähnten und verbesserten Rollback-Netcode hat Player First Games einen neuen PvE-Modus implementiert. Erwartet euch davon allerdings keine Wunder. Es sind einfach normale Kämpfe, die sich mit ein paar Minispielen abwechseln, in denen es um den Highscore geht. Bosskämpfe sollen später aber auch mit dabei sein. Dem Entwicklerstudio zufolge ist es zugleich eine Möglichkeit, bestimmte Charaktere einfach mal auszuprobieren. Ist okay, kann man so gelten lassen, ist bisher jedoch für mich kein besonderer Grund, MultiVersus zu spielen. Dann lieber für den PvP-Part.

Ansonsten kam es beim Anspielen noch vereinzelt zu Glitches, Abstürzen und anderen Problemen. Geht davon aus, dass Player First Games nach der Veröffentlichung noch das ein oder andere in Sachen Optimierung und Fehlerbehebung zu tun hat. Und wenn man schon mal dabei ist, könnte man auch das Menü grundsätzlich ein wenig aufräumen und übersichtlicher gestalten.

Lohnt sich MultiVersus also? Nun, wenn ihr es euch einfach machen möchtet: Es ist kostenlos, also schaut rein und urteilt selbst! Ein neuer Blick darauf kann auch nicht schaden, wenn ihr die alte Version gespielt habt. Grundsätzlich haben wir hier ein solides Konzept, das sich mit Super Smash Bros allemal bewiesen hat. Und mit dem umfassenden Portfolio von Warner Bros im Hintergrund gibt es ausreichend Potenzial für zahlreiche Ergänzungen und interessante/merkwürdige Fight-Kombinationen. Das könnte im Großen und Ganzen ganz cool werden. An ein paar Schrauben muss Player First Games noch drehen, wobei das Feedback der Fans sicherlich helfen wird. Ob man dann das Beste daraus macht, wird sich zeigen.


MultiVersus ist ab heute als kostenloser Download auf PlayStation 5, Xbox Series X/S, PC, PlayStation 4 und Xbox One verfügbar.

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