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Nach Amokläufen: Expertengremium empfiehlt Verbot von 'Kampfspielen'

Nur eine von 83 Empfehlungen (Update)

Nach dem Amoklauf in Winnenden und Wendlingen hatte Baden-Württembergs Landesregierung den so genannten "Expertenkreis Amok" einberufen. Politiker, Wissenschaftlicher, Schulvertreter, Jugendschützer und Angehörige von Opfern beteiligten sich daran und sind nun zu einem Ergebnis gekommen.

In dieser Woche präsentierte man insgesamt 83 Empfehlungen, darunter neben Amok-Warnsignalen in Schulen und Türknaufsystemen in Klassenzimmern auch ein Verbot von "Kampfspielen".

Damit meint man "realistische, tötungsähnliche Spiele", genauer gesagt Computerspiele und reale Spiele á la Paintball.

"Es wäre paradox, das virtuelle Schießen auf Menschen in Computerspielen zu verbieten, während das reale Schießen mit Farbkugeln auf Menschen bzw. mit scharfen Waffen in wirklichkeitsnahen Situationen weiter zulässig bleibt", heißt es.

Man empfiehlt, dass die Möglichkeit der Indizierung von Spielen stärker genutzt werden sollte, außerdem müsse man Provider bei "absolut unzulässigen" Inhalten im Internet stärker in die Pflicht nehmen. Ebenso solle eine Altersempfehlung für im Internet angebotene Spiele eingeführt werden.

Mehr zum Thema und den weiteren Empfehlungen könnt ihr bei Spiegel Online nachlesen.

Update: Bei Golem geht man unterdessen noch näher auf den Bereich Computerspiele ein. Demnach sei bei Amokläufern generell "intensive Beschäftigung mit Videofilmen und Computerspielen mit gewaltrelevanten Inhalten auffällig".

Noch besser: Die Täter verfügten dem Bericht zufolge "zum Teil über enorme Treffsicherheit durch Einübung mit scharfen Waffen oder bestimmten Computerspielen".

Das Land Baden-Württemberg solle daher "den Bund aufzufordern, das Verbot von gewaltverherrlichenden Darstellungen, vor allem bei Computerspielen (off- und online), durch Änderung des Strafgesetzbuches im Rahmen der verfassungsrechtlichen Schranken auszudehnen."

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