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Naruto: The Broken Bond

Nur für Jonin oder höher

Seid Ihr bereit für Naruto: The Broken Bond? Das folgende Quiz sollte Euch dabei helfen, genau das herauszufinden:

Wer oder was ist Naruto?

a) Ein junger Ninja in einem orangenen Jumpsuit.
b) Eine japanische Hülsenfrucht.
c) Mein getunter Polo.

Wer oder was ist Sasuke?

a) Ein junger Ninja in dunkler Kluft.
b) Die alte Kaiserstadt Japans.
c) Mein getunter Polo.

Wer oder was ist der dritte Hokage?

a) Der Anführer der Konohagakure.
b) Der zweite Agrarminister Japans.
c) Mein dritter getunter Polo.

Antwort a) bringt Euch 1000 Punkte, b) 1 Punkt und c) keinen. Und solltet Ihr mindestens 2001 Punkte erreichen, habt Ihr das beim Einlegen der DVD von Naruto: The Broken Bond notwendige Basiswissen. Das Spiel knüpft völlig naht- und erklärungslos an den Vorgänger Rise of a Ninja an, ohne sich damit aufzuhalten, die Charaktere vorzustellen oder zu erklären, um was es hier überhaupt gehen mag. Serienkennern sei gesagt, dass die Handlung Folge 81 - 135 der Naruto-Serie umfasst und damit die Geschichte nach dem Tod des dritten Hokage und der Verwüstung des Leaf Village.

Naruto will neue Moves lernen, Sasuke sieht sich mit einem alten und mörderischen Familienzwist konfrontiert, ein neuer Hokage muss her und natürlich droht den netten Ninjas wieder ein über allem schwebender, bedrohlicher Schatten in Person von Orochimaru. Insgesamt bietet Euch The Broken Bond eine interessante Story mit überraschend plastischen Charakteren, die sogar Leute wie mich, die sich sonst nicht so wahnsinnig für das Thema begeistern, in den Bann ziehen kann.

Ihr wisst aus dem Kopf wie dieser Jutsu heißt? Ihr habt bestanden und dürft das Spiel kaufen.

Es hilft dabei ungemein, dass The Broken Bond seine Handlung im Vergleich zum Vorgänger weit stringenter und zusammenhängender erzählt. Dort schwamm es an einigen Stellen zwischen den Handlungssprüngen gewaltig, hier werdet Ihr geschickt durch geschätzte zehn Stunden Haupthandlung und einige, die Story geschickt vertiefende Nebenplots geführt.

Am generellen Ablauf hat sich dabei wenig getan. Die meiste Zeit wandert Ihr in bester Action-Third-Person-Adventure-Sicht durch die nicht übermäßig ausufernden Lande und sammelt Münzen ein - an Hindernissen gibt es keinen Mangel. Und wird Euch zu Beginn noch haarklein erklärt, wie Ihr was zu tun habt, erfordert es im späteren Verlauf schon ein (ganz) klein wenig Denkarbeit, um herauszufinden, wie es wohl weitergehen könnte. Zum Einsatz kommen dabei meist die mittels einiger Stickbewegungen und guten Timings auszuführenden Jutsu-Moves. Als frühe Beispiele dienen Narutos Schattenklone, die eine Brücke bauen können, oder Shikamarus Schattengriff, der Euch vorher unzugängliche Plätze zumindest greifbar heran holt.

Die prinzipielle Ausführung dieser Moves klappt gut, nur wäre es ungemein hilfreich gewesen, wenn man sehen könnte, welcher was tut oder wie er heißt. Es verwirrt, wenn man nach ein paar nichtgespielten Tagen eine Liste von Tastenübungen vor sich sieht, ohne jedoch wirklich zu wissen, welcher jetzt der richtige Knopf war. Das macht sich in den Kämpfen noch schmerzhafter bemerkbar.

Sobald es mano-a-mano geht, landet Ihr in einer 3D-Arena und einem waschechten Prügler. Simple Schlagkombos, Griffe und Würfe stehen zwar zur Verfügung, die wahre Würze liegt aber in den Jutsus und den Tag-Teamkombos. Letztere sind einfach genug auszuführen, leider aber nur bedingt auf die Kämpfer abgestimmt. Ihr werdet nicht immer den Eindruck haben, dass die speziellen Aspekte eines Charakters genutzt wurden, es wird Euch lediglich ein etwas generischer Move vorgesetzt. Ihre Individualität erleben und steigern die Helden nur für sich. Wenn sie das tun, dann aber gekonnt und serienkonform. Die Feinde, zumindest alle wichtigen, laufen ebenfalls zu Hochform auf und verlangen von Euch Anpassungsfähigkeit und einen geschickten Einsatz der Specials. Ganz allein als Prügler ohne das Drumherum würde Broken Bond nicht scheitern, aber vielleicht nicht ganz so gut positioniert sein. So allerdings ist es eine sehr gelungene Einbindung in das Action-Adventure-Kostüm.

3 Ninjas Kick Back. 3,1 Punkte auf imdb.

Als wäre dieser Mix nicht genug, behält auch Broken Bond den kleinen Einschlag in Richtung Fertigkeitenausbau und den Kauf spezieller Power-Ups und Heilitems - nicht nur in Ramen-Form - bei. Ein Rollenspiel wird aus Naruto deshalb nicht, die individuellen Steigerungen von Kampffertigkeiten verbinden Euch aber doch auf geschickte Weise mit den Figuren.

Man vergaß zudem natürlich nicht, einen Multiplayer-Modus in den wilden Mix zu werfen. Der Einfachheit halber reduziert sich dieser allerdings auf das reine Prügeln. Offline geht es im 2-gegen-2 zu Sache, online arbeitet Ihr Euch auf den ersten Rang vor, bevor Ihr in einem andauernd laufenden Turnier um die Position des Hokage kämpft. Dieses Ziel sorgt bei ambitionierten Spielern für eine Menge Langzeitmotivation, wir Normalsterblichen geben uns wahrscheinlich mit den unteren Rängen zufrieden. Nennenswerte Lags, die über das aktuelle Normalmaß bei Prüglern hinausgehen, ließen sich nicht beobachten.

Den Fans der Serie sei gesagt, dass Ihr die Originalsprecher des englischen und japanischen Anime zur Auswahl habt. Letztere sind allerdings trotz einiger gar nicht mal schlechter Stimmen zu bevorzugen. Sorry, aber ausgerechnet die englische Stimme des Helden lässt sich für mich nur so zusammenfassen: Friggin annoying! Dafür glänzt die Optik an allen Ecken und Enden und hängt mit phantastischem Cel-Shading das Vorbild endgültig ab.

Und würde Naruto: The Broken Bond Neuankömmlinge nicht mit einem Fußtritt begrüßen, würde die unten stehende Note auch für alle Spieler gelten. Bei diesem Start müsst Ihr Euch ohne intime Naruto-Kenntnisse aber erst zu viel dazudenken, Rise of a Ninja spielen oder gleich grob geschätzt 30 Stunden Anime gucken. Kenner tauchen dagegen sofort ein. The Broken Bond übertrifft seinen guten Vorläufer in allen Belangen und dürfte damit ein absolutes Vorzeigeprodukt sein. Ganz so, wie eine Animeumsetzung auszusehen hat. Schöner als die Serie, abwechslungsreich, spielerisch kompetent und spannend.

Naruto: The Broken Bond ist ab sofort zu haben und wie auch der Vorgänger exklusiv für die Xbox 360 erschienen.

8 / 10

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

In diesem artikel

Naruto: The Broken Bond

Xbox 360

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