NBA 2K12

Nachdem im letzten Jahr die Jordan Challenges dazu einluden, "His Airness" beste Spiele nachzuerleben, wird der Modus in diesem Jahr noch weiter ausgebaut. 15 Legenden sind dieses Mal mit einer Auswahl ihrer berühmtesten Matches vertreten. Wer also schon immer mal sehen wollte, warum alle Welt immer Dirk Nowitzki mit Larry Bird vergleicht, kann die Legende der Boston Celtics nun selbst spielen. Auch Hakeem Olajuwon, Dr. J und Magic Johnson sind dabei und sogar bis in die 60er Jahre gehen die Matches zurück.

Passend dazu fährt die Präsentation auch die volle Breitseite an "Altmacher"-Effekten auf, die eine Schwarz-Weiß-Übertragung, niedrig aufgelöste Kameras oder gilbe Farbschemata entsprechend der Ära simulieren. Auch Frisuren und Outfits passen natürlich ins Bild - die Liebe zum Detail ist einfach atemberaubend und reicht bis hinunter zu individuellen Bewegungsabläufen, die jeder wiedererkennt, wenn er die echten Vorbilder schon mal im Fernsehen erfolgt hat.

Zudem reicht es in diesem Modus, das Spiel zu gewinnen, um eine der Herausforderungen zu bestehen. Im letzten Jahr musste man mit Jordan noch bestimmte Statistiken erreichen, um erfolgreich zu sein, was durchaus einige lockere Knöpfe und verbogene Analog-Sticks zur Folge haben konnte. Und wer jetzt denkt, diesen Modus könnte man schlicht nicht besser machen, dem sage ich, dass man mit diesen Teams leider nicht online antreten kann - schade. Das wäre was gewesen. Dafür darf man nun eine eigene Liga mit bis zu 30 Freunden gründen.

Auch der My-Player-Modus, das Basketball-Gegenstück zu FIFAs Be a Pro, wurde überholt. Nach einem Rookie-Kräftemessen und angeschlossenem Draft startet man direkt in die NBA, wenn man denn überzeugend genug war. Ein Bewertungssystem spendiert Punkte für das aufbessern der Werte und bringt einem ziemlich schnell bei, ein besserer Spieler zu werden. So leistet man auf dem Platz schnell einen größeren Beitrag.

Wie man sich hier über den wichtigen Korberfolg eines Mitspielers freut, das ist im Grunde nur noch dem echten Erlebnis zu vergleichen. Ich muss es wissen, ich habe selbst lange genug in der Bezirksklasse in viel zu weiten Sporthosen und lächerlich dicken Schuhen das Leder geworfen. NBA 2K12 versetzte mich spielend in diese Zeit zurück und erinnerte mich gleichzeitig daran, was ich an diesem Spiel genug geliebt habe, um 14 Jahre mit verschiedenen Mannschaften unentwegt Unterhaus-Fahrstuhl zu fahren.

Doch auch als Jahresupdate überzeugt das Spiel problemlos, da in Sachen Präsentation und Kontrollgrad noch einmal gehörig nachgelegt wurde. Gerade als man befürchtete, der Mangel an gesunder Konkurrenz am Markt könnte Visual Concepts ein wenig einschläfern, bekräftigt das Team seinen Anspruch, auch weiterhin die beste Mannschaftssport-Simulation überhaupt zu entwickeln. Wenn ich es nicht schon hätte, ich würde es mir mal wieder kaufen.