Skip to main content

Need for Speed: Nitro

Arcade pur

Einen Online-Modus hat das Spiel leider nicht anzubieten. Eigentlich basiert das speziell auf Nitro angepasste Grafikgrundgerüst auf EAs Need for Speed Engine. Warum also keine Internet-Rennen? Die Entwickler sagen, dass die neue Engine es nicht unterstützt. Zudem „hätte man es nicht tun können, ohne das Gameplay zu kompromittieren“.

Wenigstens bietet man Splitscreen als Ersatz an. In sämtlichen der fünf bis sechs Spielmodi – darunter Arcade und Karriere – darf man zu viert antreten. Die momentan einzige Kameraperspektive ist für manchen Geschmack sicherlich noch ein wenig zu nah am Geschehen, wie sich vor Ort einigen Kommentaren der Kollegen entnehmen ließ. Für mich persönlich zwar nicht, doch die Jungs von EA Montreal arbeiten dennoch daran und prüfen, ob noch zusätzliche Ansichten eingebaut werden.

Die simple Bedienung umfasst übrigens auch die Individualisierung der insgesamt rund 30 Fahrzeuge – darunter unter anderem (und das wird Kollege Fränkel erfreuen) ein Mustang. Das fängt zum einen bei den Anstrichen und Logos an, die man per Fernbedienung punktgenau dreht und auf die Karosserie klatscht. Will man beispielsweise die Größe des Heckspoilers ändern, klickt man ihn einmal an und fummelt auch hier mit der Wiimote herum, bis man mit der in Echtzeit dargestellten Vergrößerung beziehungsweise Verkleinerung glücklich ist.

Auch die Cops mischen mit.

Bis auf ein paar kleinere Schrammen wird man die Autos später in den Rennen nicht zerlegen können. Dementsprechend gibt es keinerlei Auswirkungen auf das Fahrverhalten. Lediglich den Boost muss man hin und wieder reparieren, indem man auf der Strecke verteilte Symbole (die derzeit nur zur Reparatur dienen) einsammelt.

Neben der Wii-Fassung zeigte Electronic Arts dann auch noch die DS-Variante von Nitro. Hier gilt ähnliches wie schon beim anfänglichen SHIFT-Nitro-Vergleich: „Es ist nicht das gleiche Spiel in einem kleineren Umfang.“ Nitro ist auf dem DS sogar noch ein wenig arcadiger, was man in den diversen Spielmodi umgehend merkt. Je nach gewähltem Event absolviert man gewöhnliche Rundkurse, rast von Start zu Ziel oder fährt in einem Stadion Pinatas über den Haufen. Solche Mini-Spiele wird es neben dem vollständigen Karrieremodus öfter geben. Zugleich hat man Zugriff auf verschiedene Spezialmanöver. Wenn man eines davon auslösen kann, blinkt auf dem Bildschirm der dafür zu betätigende Button auf. Anschließend macht das Auto einen gewaltigen Sprung nach vorne, dreht sich währenddessen um die eigene Achse oder vollführt einen langen Drift, der im Weg stehende Polizeiwagen aus dem Weg schleudert.

Einfach aus dem Weg rammen.

Des Weiteren kann man der Welt quasi seinen Stempel aufdrücken. Indem man durch Symbole auf der Strecke fährt, verändert sich das Areal farblich und passt sich dadurch bis zum nächsten Abschnitt der Farbe an, die man zuvor ausgewählt hat. Neben der optischen Abwechslung bringt das auch zusätzliche Punkte bei der Endabrechnung.

Der Touchscreen wird nicht verwendet, ebenso fehlt auch hier ein Internet-Modus. Im direkten Umfeld können jedoch vier Spieler gegeneinander antreten – Download-Play wird unterstützt.

Ich bin wirklich froh, dass Electronic Arts nicht versucht hat, eine offene Welt in Nitro zu stecken. Ebenfalls löblich ist, dass man nicht einfach SHIFT mit schlechterer Grafik auf die Wii bringt. Nitro ist auf der spielbaren Strecke viel mehr ein perfektes Beispiel für Arcade-Racing: Unkompliziert, einfach zu beherrschen, spaßig. Es bleibt die Frage offen, ob das Spiel auch ohne Online-Multiplayer langfristig vor den Bildschirm fesseln kann? Wenn man das schafft und eine motivierenden Karriere-Modus aus dem Hut zaubert, steht einem gelungenen Need for Speed vermutlich nicht viel im Weg.

Need for Speed: Nitro erscheint im Herbst für Wii und DS.

Schon gelesen?