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Need for Speed: ProStreet

Vorsprung durch Technik?

Die Need for Speed-Rennspielreihe wird in diesem Jahr bereits zum elften Mal aufgelegt. Und was sich im hart umkämpften Videospielmarkt so lange behauptet, muss eine gewisse Qualität haben, möchte man meinen.

Kritiker und Fans werfen den Electronic Arts-Entwicklern jedoch häufig vor, Jahr für Jahr lediglich den leicht veränderten Aufguss des Erfolgsmodells zu präsentieren und mit Innovationen zu geizen. Ob deshalb das Konzept der vergangenen Jahre aufgebohrt wurde? Das Unternehmen würde das wohl niemals direkt bestätigen, wenn aber ein gutes Spiel dabei herauskommt, wird es letztendlich allen Recht sein. Vielleicht darf es aber zumindest als Zeichen gewertet werden, dass jahrelange Markenzeichen über Bord geworfen wurden und alte Merkmale wieder Einzug halten.

So wird es in Need for Speed: ProStreet keine illegalen Straßenrennen und auch keine heißen Verfolgungsjagden mehr mit der Polizei geben. Dafür freuen sich Realitätsfanatiker darüber, erstmals seit Need for Speed: Porsche (2000) wieder ein Schadensmodell genießen zu dürfen.

Da kann man richtig Dampf ablassen!

Wie wir in Leipzig am eigenen Leib, oder besser gesagt am eigenen Kotflügel, erfahren durften, hat es das von der neuen Grafikengine angetriebene Physikmodell wirklich in sich – wir wir erlebten herum fliegende Trümmerteile en masse. Die aus bis zu 21.000 Polygonen bestehenden Wagenmodelle reagieren also in der Tat ziemlich empfindlich auf Schäden aller Art.

Man sieht Beulen, Kratzer im Lack, bei Unfällen fliegen die unterschiedlichen Karosserieteile mit Schmackes durch die Luft und etwaige Windschutz- und Heckscheiben gehen zu Bruch. Ein wenig überrascht stellte ich bei der ausgedehnten Spielsession (Xbox 360-Fassung) fest, dass die Schäden zudem Auswirkungen auf die Fahreigenschaften des Boliden haben, den ich durch die Wüste Nevadas steuerte und dabei mächtig Staub aufwirbelte.

Die Highway-Cops müsen diesmal zu Hause bleiben!

Die ohnehin ziemlich feinfühlige Steuerung des Fahrzeugs wird nach einigen Unfällen zusehends träge und reagiert in Folge dessen schlechter auf unsere Kommandos. Rücksichtslose Fahrweise und Rammmanöver gehören bei Need for Speed: ProStreet also augenscheinlich der Vergangenheit an - es sei denn, man steht darauf, auf der Verliererseite zu stehen oder stellt die Fahrhilfe ein, die es später geben soll.

An der grundsätzlichen Ausrichtung als Arcade-Racer hat sich zwar nichts geändert, ein Hauch mehr Simulation hält aber durchaus Einzug in den Rennspielveteranen. Doch wer meint, dass ein paar Blechschäden und träge reagierende Steuerung schon das Maximum sind, irrt.

Wer einen besonders harten Crash hinlegt, riskiert den Totalschaden seines Vehikels und damit eine ziemlich peinliche Niederlage. Für diesen Fall darf man zwar mehrere Fahrzeuge zu jedem Rennevent mitnehmen, rauchen jedoch alle auf, muss man diese erst reparieren lassen.