Need for Speed ProStreet
Die Mischung macht's
Das erstmals in Need for Speed Carbon verwandte Autosculpt-Feature, das Euch das Erstellen eigener Tuningteile erlaubt, ist ebenfalls mit von der Partie. Aber nicht mit den Äußerlichkeiten übertreiben: Selbst kleine Verzierungen können die Windschnittigkeit des Wagens beeinträchtigen. Insgesamt soll es über 10.000(!) Tuningteile geben. Wer aber wie ich lieber Gas gibt, anstatt sich stundenlang mit Zahlen und Karosserieteilen herumzuschlagen, kann auch vorgefertigte Tuningkits der Entwickler verwenden, die aber natürlich nicht das Beste aus den Boliden rausholen.
Alternativ könnt Ihr auch die Tuningkits von anderen Spielern aus dem Internet herunterladen und in Euren Wagen einbauen. Wenn Ihr dann ein Rennen fahrt, steht nicht nur der Name des Fahrers, sondern auch der Name des Ingenieurs neben der Platzierung. Echte Tuningprofis können sich dann sogar online in einer speziellen Rangliste wieder finden. Sowieso will man dem Mehrspielermodus diesmal mehr Beachtung schenken. Genaues wurde noch nicht verraten, doch wollen die Entwickler die Onlineplattform wesentlich persönlicher gestalten. Es geht eben nicht nur ums Fahren …
Das zeigt sich auch an den Events vor und nach dem eigentlichen Rennen. Zur Erklärung: Die Rennwochen, die Ihr besucht, sind nicht nur dröges Anreisen, Fahren und Abreisen – nein, es wird auch richtig gefeiert. DJs reisen an und legen auf, hunderte Rennanhänger tanzen und erfreuen sich an der gebotenen Show. Je nach Veranstaltungsort und –art ändert sich dabei die Musikuntermalung.
Bei den coolen Driftevents ist zum Beispiel eher Hip-Hop zu erwarten. So will Black Box den Livestyle der Szene glaubhafter gestalten. Momentan gelingt das noch nicht ganz, dafür fehlt einfach noch die Atmosphäre. Das liegt auch an der teils noch unausgereiften Grafik. Die Animation und Darstellung der Fans ist eher bedürftig, und die Umgebung der Strecken ist auch noch nicht das gelbe vom Ei – macht aber nichts, die Entwickler haben schließlich noch bis November Zeit.
Richtig klasse sehen dagegen schon jetzt die Autos aus. Coole Vyinls zieren die polierte Karosserie, der Chrom blitzt und die getönten Scheiben spiegeln das Sonnenlicht wieder; man könnte fast meinen, die Autos wären echt. Einmal in Bewegung, schleudern sie mit Stil um die Kurven und die Reifen qualmen. Physikalisch korrekt versteht sich: Die Entwickler haben sich extra viel Zeit für die korrekte Darstellung des Rauchs gelassen, der von den quietschenden Reifen aufsteigt. Das Ergebnis ist ein Augenschmaus – solange man es nicht übertreibt: Der Bildschirm ist schneller zugequalmt, als man denkt.
Mit NFS ProStreet kehrt EA gewissermaßen zu den älteren Need For Speed Teilen zurück. Es ist nicht mehr so arcardelastig, das Schadensmodell ist endlich wieder intergriert und die frei befahrbaren Städte sind Geschichte. Gleichzeitig machen die Entwickler einen großen Schritt nach vorne, was Grafik und Atmosphäre angeht.
Wenn EA das Versprochene gebührend umsetzt, erwarten uns coole Events zwischen den Rennen und eine atemberaubende Optik während den Rennen. Ansonsten wird auf Altbewährtes gesetzt: Viel Action, eine Menge Tuningteile und eine gute Musikuntermalung. Und genau diese Mischung macht Need For Speed für mich endlich wieder interessant. Diesen November könnte EA den eher durchwachsenen letzten NFS-Teil vergessen machen.
NFS Pro Street erscheint für Xbox 360, PC, PS3, PS2, PSP, Wii und Nintendo DS und Handy. Wie sich die Versionen unterscheiden werden, ist noch nicht klar. Allerdings sollen die PC- und Xbox 360-Version identisch sein