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Need for Speed: Undercover

Need for Patch

Die Frage ist, ob man bis zu diesem Punkt genügend Motivation findet. Eigentlich sollte die Story dafür sorgen, dass man bei der Stange bleibt. Letztendlich ist sie eher nur ein schmuckes Beiwerk. Als Undercover-Fahrer ist man dazu aufgefordert, ein internationales Verbrechersyndikat zu infiltrieren und zu zerschlagen. Und zu diesem Zweck wollen eben Autos geklaut, Rennen gewonnen und Polizeiwagen in Stücke zerlegt werden.

Selbst die Zwischensequenzen mit Maggie Q, deren Stil man entweder mag oder nicht, reißen das Ruder nicht wirklich rum, da die daraufhin folgenden Aufträge im Prinzip keinen großen Unterschied zum normalen Spielablauf darstellen. Mal klaut man ein Auto und soll es zur Werkstatt bringen, ein anderes Mal wartet ein Kunde auf einen schnellen Flitzer, der allerdings keinen Totalschaden erleiden darf.

Dank der eingängigen Steuerung stellt das zumeist kein Problem dar. Die Fahrzeuge lenken sich alle sehr direkt und einfach um die Kurven. Neu ist auch, dass nun ohne große Verzögerung vom Rückwärts- in den Vorwärtsgang beziehungsweise andersrum gewechselt werden kann. Das macht es vor allem bei den Katz- und Maus-Spielchen mit den Cops wesentlich einfacher, kurz nach hinten zu rasen, eine Drehung hinzulegen und in die andere Richtung davonzubrausen.

Die ganze Welt erstrahlt in grellem Licht.

Bei der einfachen Navigation hilft neben dem GPS-System, das die vor einem liegende Route anzeigt, außerdem die Übersichtskarte weiter. Sie zeigt die Stadt und sämtliche aktuellen Events auf einen Blick an. Das Beste daran: Per Knopfdruck wählt man eines davon aus und springt direkt an den Start. Wer dabei doch mal nicht den ersten Platz belegen sollte, darf die soeben absolvierte Raserei direkt wiederholen.

Über die Map erreicht man weiterhin die verschiedenen Shops, in denen man seine Vehikel mit frischen Lackierungen, fetzigen Vinyls und leistungssteigernden Teilen ausstattet. Wenn man sich nicht zu sehr darin vertiefen möchte, erwirbt man einfach vorgefertigte Pakete und widmet sich wieder ganz den Rennen.

Lässt man die anfangs angesprochenen Performance-Probleme außer Acht, bietet Undercover übrigens eine recht ansehnliche Grafik mit detaillierter Stadt, glänzenden Fahrzeugen ohne umfassendes Schadensmodell und einer grellen Beleuchtung mitsamt Farbfilter á la CSI: Miami. Und auch der Soundtrack leistet seinen gelungenen Beitrag zur zumindest stimmungsvollen Inszenierung der Rennen.

Auf den Highways ist weit mehr los.

Erwähnenswert ist zudem noch der Multiplayer-Modus. Neben den obligatorischen Sprint- und Rundkurs-Rennen sorgt insbesondere „Cops und Räuber“ für etwas Freude. Zwei Teams gehen hier an den Start. Die Räuber müssen gestohlenes Geld mitnehmen und innerhalb eines Zeitlimits an einem Übergabepunkt absetzen. Genau das soll das zweite Team, bestehend aus von Spielern gesteuerten Gesetzeshütern, logischerweise unterbinden.

Früher habe ich mich noch wie ein kleines Kind (was ich auch war) auf jedes Need for Speed gefreut, heute ist das leider nicht mehr so. Undercover ist im Kern eigentlich kein schlechtes Spiel, doch die größtenteils mangelnden Herausforderungen und die „einmal anschauen und vergessen“-Story nehmen früh die Lust am Spiel. Am Ende sind es aber die ständigen Slowdowns und Ruckler, die Undercover endgültig das Genick brechen. Need for Speed ist an seinem vorläufigen Tiefpunkt angelangt.

Zukünftig will EA seine Teams im 24-Monats-Zyklus an neuen Teilen der Reihe arbeiten lassen. Der erste Titel, der davon profitieren könnte, wäre also das nächste Need for Speed. Und das ist nach Undercover auch bitter nötig. Sofern der Publisher die technischen Schwierigkeiten per Patch aus dem Weg schafft, könnt Ihr gerne einen Wertungspunkt dazurechnen. Bis dahin lasst Ihr aber besser die Finger davon.

Need for Speed: Undercover steht für alle Plattformen im Handel.

4 / 10

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