Neue Nvidia-Grafikkarten: RTX 3090, 3080 und 3070 schon ab September erhältlich
Der größte Generationensprung in Nvidias Geschichte.
Nvidia enthüllte heute offiziell seine neuen Grafikkarten. Die RTX 30-Serie, basierend auf der neuen Ampere-Architektur. Die neuen Karten hören auf die Namen RTX 3090, RTX 3080 und RTX 3070 und werden allesamt in einer Founders Edition erhältlich sein. Einige davon mit einem radikalen neuen, beidseitigen Lüfter-Design. Nvidia gibt die neue Architektur als bis zu doppelt so performant und 1,9-fach so energieeffizient an ihre Vorgängerin, Turing, was das Resultat des neuen 8nm-Fertigungsprozesses sei. Hier lest ihr alles, was ihr über Ampere, die drei neuen Grafikkarten und alles weitere wissen müsst, was Nvidia heute ankündigte. Auch die Preise.
Alle drei dieser Grafikkarten klingen extrem stark, aber die Titan-artige RTX 3090 sieht besonders wahnsinnig aus. Mit der Karte spielt man Spiele in 8K - die vierfache Pixelzahl von 4K - und 60fps, mit der Hilfevon DLSS. 4K ist jetzt schon knifflig genug für die meisten PCs, selbst die mächtige RTX 2080 Ti schafft nur durchschnittlich 69fps in 4K in unserem Benchmark aus neun Spielen. Eine Karte, die mit 8K klarkommt, ist demnach vollkommenes Neuland.
Der 3090 helfen satte 24GB GDDR6X Speicherund ein massager, drei Slots hoher "Flow through"-Kühler, der die Karte dem Hersteller zufolge 30 Grad Celsius kühler halt als die Titan RTX und 50 Prozent mehr Performance liefert. Der Preis liegt bei gesalzenen 1500 Euro, natürlich weit jenseits dessen, was man als Verbraucher-Hardware bezeichnen würde.
Die RTX 3080 beerbt unterdessen die RTX 2080 und RTX 2080 Super als High-End-Karte für Enthusiasten und kostet weniger als die Hälfte. 700 Euro schlagen dafür zu Buche, günstiger als einige Gerüchte nahegelegt hatten. Sie nutzt GDDR6X Speicher mit 19Gbps und Nvidia sagt, sie performt bis zu doppelt so schnell wie die RTX 2080 Ti, eine Karte, für die man hier bis zuletzt fast 1200 Euro hinblättern durfte. Eine schnellere Raytracing-Performance bedeutet, dass sie 4K60fps in den meisten Titeln mit der feschen Beleuchtungstechnologie schafft. Allerdings wird nicht ganz klar, ob Nvidia dabei voraussetzt, dass DLSS zugeschaltet ist. Die Karte kommt, wie auch die RTX 3080, am 17. September heraus, also müssen wir nicht mehr lange warten, das herauszufinden!
Die RTX 3070 dürfte das beliebteste Modell der drei werden und soll bessere Performance als eine RTX 2080 Ti und 8GB GDDR6 liefern. Der Preis: 500 Euro! Verglichen mit der RTX 2070 (ohne super) bedeutet das im Schnitt 60 Prozent mehr Performance. Das macht sie aller Voraussicht nach zu einer guten Wahl für Auflösungen bis zu 4K. Ihnen fehlt aber das beidseitige Lüfter-Design der RTX 3080 und RTX 3090, geht sie doch zurück zum standardmäßigen, einseitigen Design der RTX 20er Karten. Egal, wenn die Performance stimmt, dürfte das nicht zu viele Leute stören. Diese Karte soll im Oktober erscheinen.
Nvidias Pressemeldung liefert ein paar mehr Details zur Architektur, die ein wenig erklären, wie die neuen Karten ihre Performance-Ziele erreichen: Neue Streaming-Multiprozessoren, RT-Kerne der zweiten Generation und Tensor-Kerne der dritten werden allesamt aufgeführt, aber mit am interessantesten ist auf den ersten Blick RTX IO. Zusammen mit der DirectStorage APIdie in der kommenden Xbox Series X schon integriert ist, ermöglicht RTX IO "schnelles, GPU-basiertes Laden und Asset-Dekomprimierung und beschleunigt Input/Output-Performance um das bis zu 100-fache, verglichen mit Festplatten und traditionellen Speicher-APIs." Das sollte höhere Bildraten ebenso ermöglichen, wie "nahezu augenblickliche Spieleladezeiten." - nicht schlecht, wenn das Feature der Beschreibung gerecht wird!
Wer gerade nach einem neuen Next-Gen-Monitor auf der Suche ist, oder einen aktuellen High-End-Fernseher wie LGs 2019 und 2020 OLEDs ins Auge gefasst hat, wird sich freuen, zu hören, dass alle drei Karten HDMI 2.1 unterstützen, was 4K in 120fps erlaubt (oder 8K in 60fps). Das AV1-Codec wird ebenfalls unterstützt, wodurch 8K Video-Streams mit bis zu 50 Prozent weniger Bandbreite machbar sind.
GeForce-Modell | US-Preis | GB-Preis | EU-Preis |
---|---|---|---|
RTX 3090 | $1500 | £1400 | €1500 |
RTX 3080 | $700 | £650 | €700 |
RTX 3070 | $500 | £470 | €500 |
Neben der neuen Ampere-Architektur und den drei ersten Karten kündigte Nvidia zudem ein paar nette neue Features an. Nvidia Reflex "optimiert die Rendering-Pipeline zwischen CPU und GPU" und reduziert so die Latenz um bis zu 50 Prozent, was in schnellen Spielen wie Counter-Strike: GO oder Valorant sehr hilfreich sein dürfte. Nvidia Broadcast unterdessen kombiniert RTX Voice,RTX Broadcast Engine und andere Effekte zu einem Paket für Streamer. Es enthält Noise Reduction, Virtuelle Backgrounds und automatisches Webcam-Framing. Außerdem gibt es Nvidia Omniverse Machinima, eine Serie an Tools zum Animieren von Charakteren, mit dem man auch Physik und diverse Materialien digitalen Szenen hinzufügen kann. Das klingt alles ziemlich nett und wir werden uns diese Dinge genauer ansehen, sobald wir die Gelegenheit dazu bekommen.
Zu guter Letzt kündigte Nvidia noch Raytracing für ein sehr populäres Spiel an: Fortnite. Der sehr skalierbare Titel unterstützt Raytracing-Reflektionen, Schatten, Global Illumination und Ambient Occlusion - im Grunde das komplette Toolkit! DLSS wird ebenfalls hinzugefügt, vermutlich um dem zusätzlichen Performance-Hunger entgegenzuwirken, den Raytracing für gewöhnlich bedeutet. Es wird sogar einen komplett neuen Creative-Modus namens "RTX Treasure Run" geben, einen kleinen Schatzjagd-Modus, der die Features demonstriert. RTX und DLSS werden aber in jedem Modus für alle Spieler und Spielerinnen mit einer kompatiblen Karte zur Verfügung stehen. Das Reflex-Feature, das wir vorhin erwähnten, wird ebenfalls enthalten sein und könnte eine gute Kombination mit DLSS darstellen, selbst für kompetitive Spieler, die Raytracing lieber auslassen.
Black Ops Cold War, das nächste Call of Duty, bekommt laut der Nvidia-Präsentation ebenfalls Raytracing und DLSS, Modern Warfare verfügte über letzteres Feature noch nicht. Den neuen Titel mit allem Drum und Dran laufen zu lassen, dürfte nun deutlich machbarer sein!
Das ist alles sehr aufregend und wir werden euch zweifelsohne in den kommenden Stunden, Tagen und Wochen noch mehr mitzuteilen haben, sobald wir Hand an die neue Hardware und Software legen konnten. Ebenso spannend wird es, wie wohl AMD reagiert, schließlich wird Big Navi auch noch vor Ende des Jahres erwartet.