New Super Mario Bros. Wii
Gemeinsam stark
Sie sind alle gegen mich. Alle... Ich weiß es ganz genau. Ein unbeobachteter Moment und ZACK – das war's dann. Aber ich brauche ihre Hilfe. Und sie brauchen meine. Aber bei der ersten Gelegenheit sind sie fällig! Haha! Die Gedanken eines Psychopathen? Mitnichten! Das ist es, was dem Spieler bei einer richtigen Session New Super Mario Bros. Wii durch den Kopf geht. Denn bei New Super Mario Bros. Wii ist der Übergang zwischen Co-op und Versus-Modus fließend!
Das Prinzip ist denkbar simpel. Maximal vier Spieler rennen und springen durch klassisch-zweidimensionale Mario-Levels. Das primäre Ziel ist es wie immer, das Ende des Levels zu erreichen. Das geht am besten, wenn die vier Spieler zusammenarbeiten. Es gibt aber auch noch andere Ziele. Wer sammelt die meisten Münzen? Wer besiegt die meisten Gegner? Und hier wird der eben noch beste Freund auf einmal zum erbitterten Widersacher. Schön, wenn mein Mitspieler mir hilft, eine höhere Plattform zu erreichen. Und als dank schnappe ich ihm schnell noch die Münzen dort weg!
Eingefleischten Nintendo-Fans kommt dieses Prinzip vielleicht sogar noch entfernt bekannt vor: zu GameBoy Advance und Gamecube-Zeiten wagte Nintendo ein ähnliches Experiment bereits mit der Zelda-Serie. The Legend of Zelda: Four Swords setzte damals genauso wie New Super Mario Bros. Wii heute auf einfache, aber stilvolle 2D-Grafik und einen Vierspieler-Modus, der zu gleichen Teilen aus konstruktiver Kooperation und gnadenlosem Antagonismus bestand.
Das Problem damals: Four Swords liebäugelte mit dem ausgesprochen interessanten, aber leider auch exorbitant aufwändigen Connectivity-Feature. Ein Gamecube, vier GameBoy Advance und vier Verbindungskabel waren nötig, um Four Swords richtig zu spielen. Kein Wunder, dass nur die wenigsten Spieler in den seltensten Fällen das nötige Equipment zusammentragen konnten.
Das ist hier zum Glück nicht der Fall. Eine Konsole, vier WiiMotes und natürlich vier Mitspieler genügen, um New Super Mario Bros. Wii in vollen Zügen zu genießen. Die Frage ist dann aber tatsächlich: Wie dominant ist der Mehrspielermodus im Gesamtpaket? Hat man mit dem neuen Mario auch alleine seinen Spaß, oder erlebt man dann nur einen drögen Abklatsch der von Nintendo intendierten Gruppenerfahrung? Hier sind die Leveldesigner gefragt – mal schauen, ob Nintendo es fertig bringt, Einzel- und Mehrspielermodus gleichwertig zu gestalten.
Bereits jetzt überzeugt dafür die Spielbarkeit, wie unser Mann vor Ort verlauten ließ. Mario, Luigi und die Toads steuern sich präzise und angenehm einfach. Mit Steuerkreuz und zwei Knöpfen habt Ihr die volle Kontrolle über Eure Figur. Rennen, springen, stampfen, Wandsprünge, Kreiselattacke – all das fühlt sich ebenso flott wie natürlich an und erschließt sich auch dem blutigsten Anfänger sofort.
Trotzdem mangelt es nicht an Abwechslung. Zu den klassischen Power-Ups kommt ein Propeller-Helm, mit dem Ihr die oft auch vertikal ausladenden Levels erkundet. Mit dem neuen Pinguin-Anzug habt Ihr nicht nur besseren Halt auf glatten Oberflächen, Ihr könnt auch Gegner einfrieren und sie als Blöcke benutzen.