Newell: Valve wollte nach Half-Life 2 lieber Multiplayer-Spiele entwickeln
Man wisse aber, dass die Community Half-Life 3 will.
Nur, um das schon mal vorwegzunehmen: Wirklich Neues zu Half-Life 3 hat Valve-Gründer Gabe Newell auch in einem neuen Gespräch mit der Washington Post nicht verraten, aber er gibt zumindest einen Grund dafür an, warum es so lange dauert.
Und dieser Grund ist ganz einfach, aber für Singleplayer-Fans nicht wirklich erfreulich: „Als wir anfingen, waren wir ein Singleplayer-Entwickler und wir hätten wirklich großen Erfolg haben können, wenn wir einfach eine Half-Life-Fortsetzung nach der anderen veröffentlicht hätten", sagt er. „Aber wir entschieden gemeinsam, dass wir gerne Multiplayer-Spiele machen wollen, obwohl es nie zuvor ein kommerziell erfolgreiches Multiplayer-Spiel gegeben hatte."
„Dann haben wir uns an Steam versucht. Es gab intern ein paar Leute, die dachten, Steam wäre eine wirklich schlechte Idee, aber sie dachten nicht daran, den an Steam arbeitenden Leuten zu sagen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen. Sie sagten in etwa: 'Das ist das, was ihr mit eurer Zeit anstellen wollt. Das ist okay, wir arbeiten lieber an Half-Life 2. Wir glauben, ihr verschwendet im Grunde eure Zeit, aber es ist eure Zeit."
Und wo Steam heute steht, muss man ja nicht mehr groß erklären.
„Wenn jemand zum Gruppen-Manager von X wird, wird er sich einfach dagegen wehren, wenn X nicht das ist, was man mit der nächsten Runde an Spielen tun will", so Newell weiter. „Man will nicht, dass sie sich auf eine Sache versteifen. Sie sollen erkennen, dass ein sehr gutes Level-Design für Half-Life bei weitem nicht so wertvoll ist wie der Gedanke daran, wie man ein soziales Multiplayer-Spielerlebnis designt. Sie hatten das Gefühl, dass ihre Gruppe und der Titel an etwas gebunden sind, allerdings ist es entscheidend, einfach der Richtung zu folgen, die die Kunden vorgeben."
Allerdings wollen viele Kunden auch endlich ein Half-Life 3 haben. Und dessen ist sich auch Newell bewusst.
„Wir haben definitiv so etwas wie eine Armee an Kunden, die uns immer dabei helfen, ehrlich zu bleiben... Die Aufsicht über viele dieser Entscheidungen haben wir im Grunde via Crowdsourcing den Kunden überlassen und das funktioniert wesentlich besser als jedes andere System, das wir hätten entwerfen können. Sie sind fanatisch, leidenschaftlich und es gibt sehr viele von ihnen."