Aeon Must Die: Frühere Entwickler erheben schwere Vorwürfe, Publisher reagiert
Update: Statement des Publishers.
- Mehrere Mitarbeiter kündigten im Juni
- Das Spiel sei ihnen gestohlen worden
- Focus Home Interactive veröffentlicht Statement
Update vom 7. August 2020: Focus Home Interactive hat sich am Nachmittag mit einem Statement zu der Angelegenheit geäußert.
"Focus Home Interactive hat immer alle unsere Partnerstudios und Entwickler, aus denen die Kreativteams bestehen, gelobt und unterstützt", heißt es. "Wir sind stolz darauf, unsere eigenen Mitarbeiter und Entwickler von Drittanbietern fair und respektvoll zu behandeln, und dies wird sich nicht ändern."
"Focus Home Interactive wurde über schwerwiegende Vorwürfe einiger Entwickler von Limestone informiert, die an der Entwicklung des Videospiels Aeon Must Die gearbeitet haben. Diese Beschwerden richten sich an Limestone, ihren direkten Arbeitgeber."
"Als Publisher des Videospiels prüft Focus diese Behauptungen sorgfältig und wird die erforderlichen Schlussfolgerungen ziehen, wenn sich herausstellt, dass sie begründet sind, und dann alle geeigneten Maßnahmen ergreifen. Es wird keinen weiterer Kommentar geben, bis wir eine klarere und vollständigere Sicht auf diese Angelegenheit haben."
Ursprüngliche Meldung vom 7. August 2020: Wenn ihr mich fragt, sah von allen Spielen, die gestern in Sonys neuer Ausgabe von State of Play gezeigt wurden, der Trailer von Aeon Must Die am coolsten aus. Allerdings hat das alles ein Geschmäckle.
Nicht lange, nachdem das Spiel dort zu sehen war, haben einige frühere Mitarbeiter des estnischen Studios Limestone Games schwere Vorwürfe erhoben. Sie sagen, das Spiel sei ihnen "gestohlen" worden.
Im Juni kündigten acht Mitglieder des Kreativteams von Aeon Must Die und nennen dafür schlechte Arbeitsbedingungen und das Verhalten des Chefs als Grund.
"Dieser Trailer wurde mit Missbrauch, Manipulation und Diebstahl erstellt", heißt es in der Beschreibung eines Trailer-Uploads auf YouTube. Es folgt ein Dropbox-Link mit Dokumenten, in denen die Namen aufgrund der aktuellen rechtlichen Situation gestrichen wurden.
Außerdem steht dort: "Personen, die an jeder Aufnahme davon gearbeitet haben, sind nicht mehr bei dem Unternehmen, das die Markenrechte besitzt. Einige wurden nicht einmal für ihre Arbeit bezahlt. Bei diesem Trailer gibt es einen Konflikt bezüglich der Rechte. Die echten Markenrechte für das Spiel wurde den Machern unrechtmäßig gestohlen. Die endgültige Reaktion des Publishers auf diese Informationen bleibt abzuwarten."
Zu den Personen, die die Anschuldigungen erheben, zählt aber Aleksei Nehoroshkin, der frühere Chief Operating Officer von Limestone Games, der 2016 an der Gründung des Studios beteiligt war.
Seinen Aussagen zufolge erhielt er vom aktuellen CEO Yaroslav Lyssenko wenig Unterstützung dabei, als es darum ging, zusätzliche Mitarbeiter anzuheuern. Das führte wiederum zur Überlastung des vorhandenen Teams und Crunch. Ebenso wirft er ihm vor, mithilfe eines großen Investors die alleinige Kontrolle über das Studio übernehmen zu wollen.
Weder Limestone Games noch Publisher Focus Home Interactive haben sich bisher zu den Anschuldigungen geäußert.