Spiele-Abos sind die Zukunft der Spielebranche, sagt eine neue Studie
Mehr als ein Drittel der Spieler nutzt sie bereits.
- Einer neuen Studie zufolge sind Spiele-Abos die Zukunft der Spielebranche
- Ein Drittel der Spieler und Spielerinnen weltweit nutze bereits welche
- Dabei steige die Zeit, in der gespielt werde
Mehr als ein Drittel der Spieler und Spielerinnen weltweit nutzt bereits Spiele-Abos beziehungsweise Abo-Modelle, wie eine neue Studie zeigt.
Simon-Kucher & Partners hat diese im Mai und Juni 2020 mit Dynata durchgeführt und dazu mehr als 13.000 Personen in 17 Ländern zu ihrem Gaming-Verhalten und ihren Gaming-Vorlieben befragt.
Weltweit nutzen demnach bereits 35 Prozent der Spieler und Spielerinnen Spiele-Abos, in Deutschland sind es 22 Prozent.
"Dabei sind es vor allem die sogenannten 'Serious Gamer' (mehr als 20 Stunden Spielzeit pro Woche), die auf abonnierte Gaming-Flatrates setzen, nämlich 61 Prozent weltweit (Deutschland: 40 Prozent); bei den 'Casual Gamern' (weniger als fünf Stunden Spielzeit pro Woche) 27 Prozent (Deutschland: 13 Prozent)", heißt es.
70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie mehr spielen, wenn sie ein Abo abgeschlossen haben - in Deutschland sind es 67 Prozent. Die Mehrheit plane zudem, künftig noch mehr Zeit mit Videospielen zu verbringen, was nicht zuletzt an der andauernden Corona-Pandemie liege.
"Es deutet alles darauf hin, dass Abo-Dienste künftig ebenso verbreitet sein werden wie der klassische Kauf von Videospielen", kommentiert Lisa Jäger, Medien-Expertin und Partnerin bei Simon-Kucher.
"Seit der Corona-Krise ist die Gaming-Branche ohnehin schon stark gewachsen, aber Abos setzen darüber hinaus an einem ganz entscheidenden Punkt an: am Zeitfaktor. Denn haben Gamer Flatrates gebucht, verbringen sie auch mehr Zeit mit Videospielen. Und das kann für Anbieter gerade in Ländern, in denen die Marktdurchdringung noch gering ist, zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil werden, um sich Marktanteile zu sichern."
Wichtigster Punkt beim Abschluss eines Abos sei die Qualität der verfügbaren Spiele. Bei "Casual Gamern" komme an zweiter Stelle der Preis, gefolgt von der Auswahl und Spielen. Der "Moderate Gamer" (sechs bis 20 Stunden Spielzeit pro Woche) hält die Auswahl an Genres für das zweitwichtigste Kriterium, erst dann folgen Preis und die Auswahl der Spiele.
Und bei den "Serious Gamern" seien die wichtigsten Faktoren eine große Auswahl an Genres, eine große Auswahl an Spielen und dann der Preis.
"Der Preis ist für Gamer also erstmal nachrangig; ihnen geht es vorrangig um Qualität und die freie Auswahl", sagt Jäger. "Spiele-Anbieter sollten also in ihrem Marketing genau darauf eingehen und dies in ihrer Kommunikation berücksichtigen."
Die Zahlungsbereitschaft liege bei 10 bis 42 Dollar im Monat beziehungsweise 10 bis 35 Euro in Deutschland.
Auch interessant: Wenn Spieler und Spielerinnen ein Abo abgeschlossen haben, neigen sie dazu, weitere zu buchen. Neun Prozent der Befragten weltweit (zehn Prozent in Deutschland) haben mehrere Abos abgeschlossen und 80 Prozent (50 Prozent in Deutschland) geben an, sich das vorstellen zu können.
"Sind Gamer überhaupt nicht interessiert an Spiele-Abos, dann ist der Grund dafür hauptsächlich der Preis, gefolgt von dem Wunsch, ein Spiel lieber besitzen als streamen zu wollen", heißt es.