Ubisoft droht eine Klage, während das Unternehmen seinen PR Director gefeuert hat
Konsequenzen.
Nach den zahlreichen Anschuldigungen in jüngster Zeit gegen Ubisoft-Mitarbeiter droht dem Unternehmen jetzt eine Klage der Gewerkschaft Solidaires Informatique Jeu Vidéo.
"Die wiederholten Belästigungen und sexuellen Übergriffe, sexistischen Handlungen und Diskriminierungen sowie die Straflosigkeit, der die Gruppe über viele Jahre ausgesetzt war, müssen erklärt und behoben werden", heißt es in einem Statement. "Der Ausschluss einiger prominenter Personen wie Serge Hascoet reicht nicht aus."
Gestern waren weitere Anschuldigungen ans Licht gekommen, anscheinend wurden solche Vorwürfe und dazu eingereichte Berichte bei Ubisoft jahrelang ignoriert.
Die Gewerkschaft sucht so nach Zeugen, um eine Klage gegen das Unternehmen zu unterstützen.
"Dies sind keine Einzelfälle und Fehler der Personalabteilung", schreibt die Gewerkschaft und wirft Ubisoft vor, die Profite über die Gesundheit und Sicherheit seiner Angestellten gestellt zu haben.
Indes hat Ubisoft seinen PR Director Stone Chin gefeuert, wie dieser in einem Statement auf TwitLonger mitteilt.
"Ich wurde letzte Woche von meinem Arbeitgeber gekündigt", schreibt er. "Mein Arbeitgeber teilte mir mit, dass der Grund für meine Kündigung die Schlussfolgerung war, dass ich den Verhaltenskodex des Unternehmens im Laufe meiner Karriere im Unternehmen nicht eingehalten habe. Mein Arbeitgeber hat den Vorwurf des sexuellen Übergriffs nicht als Grund für meine Kündigung angeführt."
Kritisiert wurde dabei sein Führungsstil, der aus "passiver Aggressivität und respektloser Sprache" bestanden habe.
Chin spricht zwei Vorfälle an, in denen er Kolleginnen nach einem Date fragte und ihnen dann "die kalte Schulter" zeigte, nachdem diese ablehnten.
"Ich habe nicht den vollständigen Untersuchungsbericht erhalten, daher kann ich nicht direkt über die Feststellungen meines Arbeitgebers oder seines Anwalts sprechen", ergänzt er.
Vorwürfe geben ihn gibt es aber anscheinend seit Jahren. In einem Tweet von 2018 heißt es: "Wird Stone Chin jemals die Konsequenzen tragen? Wahrscheinlich verdammt nochmal nicht."
Es ist der erste Mitarbeiter, bei dem bekannt ist, dass er seit dem Aufkommen der Vorwürfe gefeuert wurde. Die anderen hatte Ubisoft beurlaubt oder sie verließen das Unternehmen freiwillig.
Im Zuge der zahlreichen Anschuldigungen hatte das Unternehmen grundlegende Veränderungen angekündigt.