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NHL 09

Dezent erweitert

„Für das nächste Jahr gucken sich dann bitte die Eishockey-Jungs ein paar Spielmodi von den Kollegen ab, die wiederum dürfen KI sowie Spielzugeditor kopieren, und alle sind glücklich!“ So lautete der abschließende Satz aus dem Fazit von Kollege Waldens Test zu NHL 08. Worte, die man für die diesjährige Version des Eishockey-Vergnügens endlich berücksichtigt hat.

Genauer gesagt wartet NHL 09 mit dem aus der FIFA-Reihe bekannten „Be a Pro“-Modus auf, in dem man die Kufen eines einzigen Spielers auf dem Eis lenkt. Je nach Wunsch kreiert man dabei einen eigenen Akteur oder erwählt einen der bereits vorhandenen NHL-Profis. Wie auch immer diese Wahl ausfällt, man muss durch konstante Leistungen von sich reden machen und seine Position innerhalb des Teams verteidigen beziehungsweise verbessern.

Da im Eishockey – ganz im Gegensatz zum Fussball – öfter mal gewechselt wird, nimmt man des Öfteren kurzzeitig auf der Bank platz und beobachtet das Geschehen von außerhalb, während die KI-Kameraden weiterhin um den Sieg kämpfen. Als nützliche Hilfestellung offeriert der eigene Couch bei jeder Auswechslung und zum Ende eines jeden Drittels eine kurze Benotung in den Bereichen Position, Teamplay und Statistiken. Zudem gibt er positives Feedback á la „immer schön aufs Netz“ oder „tolle Schüsse da draußen“ und negative Kritik wie „pass auf Abseits auf“ ab.

Feature-Video

Je nachdem, wie man sich in den Partien schlägt, verdient man Punkte, die sich wiederum in den drei Gebieten Angriff, Verteidigung und Atheltisch investieren lassen. Nach und nach verbessert man so seine Fähigkeiten, schlägt präzisere Pässe, verfügt über eine bessere Balance, beschleunigt schneller oder hat mehr Luft in der Lunge.

Die ist auch nötig, um sich von der AHL in die NHL und bis hin zur Hall of Fame hochzuarbeiten – gewissermaßen das ultimative Ziel, abgesehen von der Meisterschaft. Wer beispielsweise bei den Anaheim Ducks anheuern möchte, muss erstmal in deren AHL-Tochterteam Iowa Chops gute Dienste verrichten, um schließlich den Sprung in das NHL-Team zu schaffen.

Abseits von Be a Pro fährt man das standardmäßige Repertoire an Spielmodi auf. Neben Training, Freundschaftsspielen und Turnieren ist wieder die Dynasty-Variante mit von der Partie – und zwar erneut ohne Fantasy-Draft-Feature. Im Gegenzug bietet man immerhin die offiziellen Ligen aus Schweden, Finnland, Tschechien, Deutschland und Russland an, aus denen man wiederum sein favorisiertes Team pickt und es als Trainer sowie Manager zu Ruhm und Ehre führt. Oder sowas in der Richtung.

Kurz angetäuscht und rein damit.

Weiterhin vorhanden sind indes zwei Neuerungen des Vorgängers, die demzufolge vom „Feature rein, Feature raus“-Syndrom, um es mal so zu nennen, verschont blieben. Dazu zählt zum einen natürlich der Editor, mit dem man eigene Spielzüge für sein Team aus dem Boden stampft. An der Einfachheit dieses Tools hat sich im Verlauf der letzten zwölf Monate nichts geändert. Man zeichnet schlicht und ergreifend mit einem Spieler eine grobe Laufbahn auf, wechselt rasch zum nächsten Akteur und wiederholt mit selbigem den gleichen Ablauf. Voilà, ein neuer Spielzug ist fertig.

Das kann zuweilen ein gutes Mittel sein, schließlich agiert die KI in NHL 09 ebenso clever wie im Vorgänger. Vor allem diejenigen unter Euch, die den Titel eine lange Zeit spielen werden, bekommen es wieder mit Gegnern zu tun, die ihr Verhalten an die Spielweise des menschlichen Herausforderers anpassen. Je nachdem, wie man sich auf dem Eis verhält, blockt das andere Team verstärkt die eigenen Distanzschüsse ab und findet Lücken in der Verteidigung.