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NHL 2K7

Immer noch schnittig

„Was schreibt man nur zu einem Spiel, zu dem man eigentlich schon alles gesagt hat" - denkt sich der Autor im stillen Kämmerlein und liest sich auf der Suche nach einer Inspiration die PR-Mitteilung von Publisher 2K Sports gewissenhaft durch. Und tatsächlich, die PS3-Fassung dieser Eishockeysimulation soll einige "exklusive" Steuerungsmöglichkeiten enthalten und damit eine "wahrhaft tiefgehende" Spielerfahrung ermöglichen. Das glauben wir natürlich nicht, ohne selbst das Pad in die Hand genommen zu haben ...

Überraschungen – Fehlanzeige

Mittendrin statt nur dabei!

Bevor wir die Besonderheiten der PS3-Fassung von NHL 2k7 aufs Korn nehmen, müssen wir die wichtigsten Fakten abhaken, ohne die lange Featureliste nochmals herunterzubeten. Überraschungen: Fehlanzeige. Wer unser Review der Xbox 360-Fassung seinerzeit gelesen hat, ist bereits bestens informiert. Beide Versionen sind nahezu identisch. So überzeugt auch bei der PS3 das große Maß an Einstellungsmöglichkeiten, wovon das dicke Handbuch buchstäblich Bände spricht. Wer alle Elemente von NHL 2k7 erfassen möchte, darf sich an einem gründlichen Studium dieser Beilage versuchen. Wer hingegen lediglich Spielvergnügen sucht, kommt trotzdem nicht zu kurz. Denn selbst wenn das Game im Vergleich zu vorherigen Versionen im taktischen Bereich einen deutlichen Schritt nach vorne geskatet ist, bleibt das Grundprinzip doch mehr Arcade-like als Simulations-nah.

So gibt es zwar einer Vielzahl von Neuerungen - wie zum Beispiel die "Pressure Control" (Abschirmen durch KI-Mitspieler) oder der "Drop Pass" (Anspielen eines hinter Euch befindlichen Teamkameraden) - im Endeffekt sind sie allerdings für eine packende Partie Eishockey kaum von Belang und dürften nur wahre Tüftler und Taktiker ansprechen. Letztendlich könnt Ihr Euch nämlich noch immer auf funktionierende "One Timer" verlassen und Euer Angriffsspiel danach ausrichten, wenn auch nicht in einer an Perfektion anmutenden Eintönigkeit. Verantwortlich dafür sind die verbesserten Abwehrreihen, die diesem Gameplay-Standard des Öfteren einen Strich durch die Rechnung machen. Die KI verhält sich deutlich cleverer als früher und fängt daher nun öfter Eure Pässe ab.

Was ist neu?

Immer feste druff', die PS3-Tilt-Steuerung macht's möglich.

Auch in dieser Ausgabe von NHL 2k7 soll die wahlweise zur Verfügung stehende neue Cinemotion-Präsentation mehr Dramatik ins Geschehen bringen, indem das Spiel mit klassischer Musik unterlegt wird, die sich dem Spielgeschehen anpasst. Dass dabei der Spielkommentar komplett ausgeblendet wird, gehört zum Konzept, erscheint aber eher kontraproduktiv. Für den einen oder anderen mag das vielleicht funktionieren, die rockigen Töne des (wenn auch eher durchschnittlichen) Soundtracks finde ich persönlich aber nach wie vor passender. Ebenfalls mit an Bord ist die neue, parametrische Kamera-Ansicht auf die Eisfläche, die mittels der fast schon natürlichen Perspektive einen hervorragenden Überblick auf das Geschehen bietet. Es als „Mittendrin, statt nur dabei“-Feeling zu titulieren, ist auf jeden Fall nicht übertrieben.

Doch wie verhält es sich mit den wirklichen Neuerungen der PS3-Fassung? Im Grunde konzentrieren sie sich völlig auf einige Spielereien mit dem Sixaxis-Controller: Mit der "Tilt"-Steuerung könnt Ihr einen Bodychecks ausführen. Sofern das Timing stimmt, rammt Ihr mit einer schnellen Bewegung des Pads die Kontrahenten in die Bande. Die zweite Option bezieht sich auf die per R3-Taste aktivierbare "Crease Control", bei der Ihr direkt in die Rolle des Goalies schlüpft. Die Bewegungssensorik erfasst dabei die Ausrichtung des Controllers, sodass der Keeper nach links oder rechts hechtet und den Puck abwehren kann - je nachdem, wie Ihr das Pad bewegt. Das funktioniert tadellos und fühlt sich recht natürlich an, lässt sich mit den Analogsticks aber genauso gut hinbekommen. Nüchtern betrachtet sind das also nichts anderes als nett gemeinte Gimmicks, die das Gameplay aber kaum aufwerten.

Davon abgesehen heißt es "business as usual": Die Optik befindet sich definitiv auf Augenhöhe mit der 360-Fassung und überzeugt durch schöne Spielermodelle und flüssige Animationen. Nur vereinzelt zeigt NHL 2k7 Schwächen, etwa bei den eher biederen Texturen von Trikots und einigen anderen Objekten (Helme, Banden, Zuschauer), die mehr Details vertragen könnten. Zudem stellt sich auf SDTVs ein deutlich sichtbares Kantenflimmern ein, das bei der HD-Darstellung jedoch nicht zu sehen ist. Framerateeinbrüche sind uns während des Tests praktisch nicht aufgefallen und Ihr dürft die authentische Atmosphäre mit stabilen 60 FPS genießen. Besonders gut gelungen ist übrigens die Darstellung des Skatings, das ein realitätsnahes Ambiente vermittelt - zumal das Eis ebenfalls toll aussieht.

NHL 2k7 ist auf der PS3 keinen Deut schlechter als bei der 360-Konkurrenz, kann sich aber andererseits mit den Gimmicks der Sixaxis-Steuerung nicht wirklich abgrenzen. Beide Spiele sind praktisch identisch und bieten ein Eishockey-Videospiel auf durchweg hohem Niveau. Im Hinblick auf den Kontrahenten aus dem Hause EA legt NHL 2k7 vor, ist es doch derzeit das einzige Spiel dieses Genres für die PlayStation 3. Wer diese Sportart gerne virtuell ausübt und nicht den totalen Realismusanspruch verfolgt, bekommt jede Menge Spielspaß, Modi ohne Ende und flüssiges Arcade-Gameplay mit Anspruch geliefert. Kleinere Unzulänglichkeiten kaschiert NHL 2k7 geschickt mit einer gelungenen Präsentation, die insgesamt noch Luft nach oben lässt.

8 / 10

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In diesem artikel

NHL 2K7

PS3, Xbox 360, PS2, Xbox, PSP, PC

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