Nintendos David Yarnton
Über den 3DS, Gegenwert und Regionalcodes
Kurz nachdem Jonathan Ross und seine Nintendo-Kumpel den 25. März als Veröffentlichungstermin des 3DS in Europa bekannt gegeben haben und klar wurde, dass sie uns mit dem Preis weiter auf die Folter spannen (in Europa hat Nintendo lediglich einen Handelspreis festgelegt, wodurch es den Händlern überlassen bleibt, die Konsole zwischen 220 und 229 Pfund auszuzeichnen), hat Nintendo-UK-Boss David Yarnton die Zeit gefunden, um sich mit uns über alles zu unterhalten, was mit brillenlosem 3D zu tun hat.
Hier, im Interview – das wir in einem Raum tief in den Innereien des frostigen Amsterdamer Lagerhauses durchführten, in dem Nintendo geschätzte 1300 Anwesende begeisterte – diskutieren wir den stolzen Preis des 3DS. Yarnton verteidigt außerdem den Region Lock des Handhelds, verleiht seiner Freude über das neue, verbesserte Freundescode-System Ausdruck und erklärt den Unterschied zwischen Spot Pass und Street Pass.
Wir legen den Verkaufspreis nicht fest. Jedermann kann unser Produkt zu jedem Preis verkaufen, den er will. Wir kontrollieren das nicht. Aber wir haben uns online umgesehen. Wir haben mit den Händlern gesprochen und sie kennen die Kosten nun. Sie legen den Endverkaufspreis fest und er reicht, so wurde uns gesagt, von 220 bis 229 Pfund (etwa 259 bis 270 Euro).
Es ist noch immer ein guter Gegenwert. Die Tatsache, dass es ein 3D-Entertainment-Gerät ist – man bekommt nichts, das zu dem Preis 3D wäre, ohne gleichzeitig eine Brille dabei tragen zu müssen.
Wenn man ein paar Jahre zurückdenkt, in die Zeit als wir den DS starteten, 2004, 2005. Die Leute sahen uns an und sagten, 'wow, das ist ungewöhnlich, es hat einen Touchscreen'. Die Leute sahen uns an und sagten, es wäre eine komplett andere Richtung. Mit 3DS sind wir schon wieder revolutionär und innovativ.
Die Leute werden uns ansehen und sagen, dass dies etwas bietet, das man nirgends anders bekommen kann. Es ist dasselbe mit all den anderen Produkten, die wir hatten. Es war ein Erlebnis, das man mit unseren Produkten haben konnte, das es nirgends anders gibt.
So viele Geräte für alle möglichen Dinge es auch geben mag, man bekommt nirgends sonst ein brillenloses 3D-Gaming-Erlebnis als auf dem 3DS. Wenn man zurückblickt, sieht man, dass wir nie behauptet haben, etwas anderes als eine Spiele-Firma zu sein. Das ist unsere Expertise: Entwicklung von, wie wir glauben, wirklich guten Games und der Konsolen, auf denen man sie spielt.
Der 3DS bekommt die stärkste Third-Party-Unterstützung aller unserer Hardware-Starts. Wir haben eine breite Palette an Spielen zum Start. Wenn wir vom "Veröffentlichungszeitraum" sprechen, sprechen wir von der Zeit bis Ende Juni, um die E3 herum.
Auf der E3 werdet ihr viele weitere Produktankündigungen sehen. Ich werde dir eine Liste der Dinge geben, die wir am ersten Tag anbieten werden. Bislang sind aber einige der Third-Parties noch nicht zu 100 Prozent bestätigt.
Die steht unmittelbar bevor. Wir versuchen mit den Drittherstellern abzusprechen, was sofort erhältlich sein wird. Die andere Sache ist, dass wir einen globalen Launch machen. Ich versuche, mich daran zu erinnern, ob irgendjemand überhaupt schon einen globalen Start einer neuen Hardware binnen vier Wochen durchgeführt hat. Der logistische Aspekt, all das auf den Markt zu bringen ist das, was wir gerade finalisieren.
Niemand springt hier auf einen Zug auf – alle entwickeln bereits seit einer ganzen Weile auf dem 3DS und finden es sehr aufregend. Es geht einfach darum, sicherzustellen, was zum Launch erhältlich sein wird. Das ist ein gewaltiges Projekt auf globaler Basis.
Da spielen verschiedene Faktoren mit hinein. Wenn man sich die Software und die unterschiedlichen Gebiete ansieht, was sind dann Features, die nicht unbedingt in anderen Territorien verfügbar sein werden? Wir könnten zum Beispiel in einer Region herunterladbaren Content haben, der nicht unbedingt für eine andere geeignet ist oder wir könnten einfach nicht die die notwendigen Mittel haben, um ihn in anderen Territorien anzubieten. Daher kann es sein, dass die Software nicht kompatibel ist.
Die andere Sache ist, wenn wir uns das Thema auf regionaler Ebene anschauen – der Verbraucher mag sich nicht wirklich darum scheren – aber unterschiedliche Regionen haben unterschiedliche Einstufungssysteme. Wir sind sehr darauf bedacht, uns regionalen Gesetzmäßigkeiten anzupassen. In Europa haben wir PEGI. In Australien gibt es eine andere Einstufung. Amerika hat wieder eine andere Einstufung, Japan hat eine andere Einstufung.
Der andere Teil ist, DVDs sind ebenso region-locked. Das ist nichts Neues. Ich weiß, dass die Leute gerne Dinge von anderswo probieren, aber zu diesem Zeitpunkt ... Im Laufe der Zeit, wer weiß da schon, was passieren wird?