Skip to main content

Nintendo mag Pilotwings vergessen haben, aber die Schöpfer von Pilot Sports erinnern sich gut

Es ist mal wieder Retro-Hommage-Zeit.

Ich habe mich oft gefragt, ob Pilotwings, egal ob das Original oder später Pilotwings 64, nur ein netter Grafik-Showcase war oder ob mehr dahintersteckte. Beide Spiele waren für ihre Zeit grafisch so beeindruckend, dass man sie spielte, weil das reichte. Aber dahinter? Hatte ich eigentlich wirklich Spaß damit die Insel in 64 zu erkunden und eine Challenge nach der anderen zu absolvieren, stundenlang? Oder wollte ich mich nur an den Polygonen ergötzen, untexturiert wie sie damals waren?

Vertraute Gefilde.

Nun, sicher werde ich hiermit keine 100+ Stunden zubringen. So viel Freude habe ich nicht daran, die immer schwieriger werden Herausforderungen mit kleinem Motorflugzeug, Hanglider, Fallschirm und Jetpack zu absolvieren. Nicht, dass es schlechter umgesetzt wäre als damals. Nicht ganz so kreativ in den Missionen, es tauchten bis zu Mitte jedenfalls weder riesige Killeroboter auf, noch durfte ich meinen Piloten mit einer Kanone in eine Bergwand feuern. Schnell durch Ringe fliegen, Punkte sammeln, mit dem Glider möglichst weit kommen, mit dem Jetpack hin- und herhüpfen, bevor der Sprit zur Neige geht. Es ist halt der Unterschied zwischen Vorzeigeprojekt eines der ambitioniertesten Teams der Gaming-Geschichte und einem Indie-Fanprojekt.

Doppel-Splitscreen ist gut ...

Für die Grafik fliege ich hier sicher nicht rum. Oder doch? Abgesehen von der Auflösung könnte das auch auf dem Gamecube passieren. Die Textur- und Objekt-Pop-Ins sehe ich mal als liebevolle Hommage an das Original ... Aber es ist schön bunt und das auf die richtige Art. Es ist ein sehr schlichter, fast schon naiver Stil aber es passt irgendwie alles. Wie eine Art in 3D geformtes Vaporwave-Cover sieht es irgendwie alles für sich schon ein bisschen scheiße aus. Aber das Gesamtkonzept passt und trommelt auf den richtigen Saiten der Nostalgieklaviatur. Und das ungefähr so kohärent wie dieses verquere Bild. Hey, ich hab meinen Spaß damit.

Auf YouTube ansehen

Ebenso in die Kategorie "Guilty pleasure" gehört die Musik. Im Original: zeitlose, eigenständige Melodien, die man auch 25 und mehr Jahre später sofort zuordnen kann. Hier: Irgendwie eine instrumentale 90s-College-Pop-Geschichte, die niemand hörte, sich an zig Songs anlehnt aber nicht so richtig und gleichzeitig belanglos wie erfreulich dahinplätschert. Sagen wir einfach, es passt perfekt zum allgemeinen Wohlfühlthema des ganzen Spiels. Das zieht sich dann auch zum Highlight von Pilot Sports, dem 4-Spieler-Modus auf dem Splitscreen. Als nettes, freundliches und durchaus kompetitiv taugliches Familienspiel eignet es sich ausgezeichnet, um mal was anderes als Mario Kart einzuwerfen - oder Crash Team Racing auf anderen Plattformen. Ein paar Runden kreisen, ein paar Punkte sammeln, wer ist zuerst am Ziel. Der Abend kann deutlich komplexer werden, aber der simple Charme hier hat viel für sich.

... vierer-Splitscreen ist besser!

Pilot Sports gibt es seit letztem Jahr auf Switch und PS4 und hat vielleicht schon den einen oder anderen von euch mit seinem richtigen Maß an Nostalgie abgeholt. Es gibt nicht so viel, das so ist wie Pilot Wings und noch weniger, das genauso ist wie Pilotwings. Da kommt das zwar nicht ganz so kreative, aber in seiner Essenz nicht weniger unterhaltsame Pilot Sports genau richtig. Womit auch meine Frage eingangs wohl beantwortet wäre: Wenn ich jetzt schon mit Pilot Sports meine Freude habe, dann dürfte der Spaß mit dem besseren Pilotwings 64 wohl echt gewesen sein.


Entwickler/Publisher: Z-Software - Erscheint für: PC, PS4, Xbox One, Switch - Preis: ca. 20 Euro - Erscheint am: erhältlich - Sprache: Deutsch, Englisch und mehr - Mikrotransaktionen: Nein - Getestete Version: Xbox One


PC-Spiele testen wir auf Lenovo Legion PCs und Laptops, die uns von Lenovo zu diesem Zweck zur Verfügung gestellt wurden. Hier erfahrt ihr mehr über Gaming-Laptops 2019 im Allgemeinen und hier geht es zur Website von Lenovo Legion Gaming.

Schon gelesen?