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Saudi-Arabien will Beteiligung an Nintendo nun doch reduzieren

Um knapp ein Prozent.

Update vom 8. Oktober 2024: Statt seine Beteiligung zu erhöhen, wie in einem später korrigierten Interview berichtet wurde, hat Saudi-Arabien nun seinen Anteil an Nintendo reduziert. Statt 8,58 Prozent hält die saudi-arabische Investmentgruppe Savvy Games jetzt nur noch 7,54 Prozent. Damit sind sie jedoch weiterhin die größten Aktionäre des Spieleentwicklers.

Die Korrektur des Interviews bezieht sich darauf, dass Prinz Faisal bin Bandar bin Sultan Al-Saud, Vorsitzender von Savvy Games nicht etwa weiter in Nintendo investieren wolle, sondern vielmehr japanische Spieleunternehmen im Allgemeinen meinte.


Ursprüngliche Meldung vom 7. Oktober: Saudi-Arabien besitzt derzeit 8,58 Prozent an Nintendo. Der Staatsfonds des Landes erwägt nun, diese Beteiligung weiter zu erhöhen und damit noch stärker in die Videospiel-Branche zu investieren. Auch Anteile an Capcom, Nexon, Take Two Interactive, Electronic Arts und Activision Blizzard gehören dem Fond.

So tief ist Saudi-Arabien schon in der Games-Landschaft verwurzelt

Wie Kyodo News berichtet, soll es derzeit Pläne geben, die Wirtschaft von Saudi-Arabien zu diversifizieren. Das Land ist stark von Öl abhängig, soll laut dem stellvertretenden Vorsitzenden des Public Investment Fund, Prinz Faisal bin Bandar bin Sultan Al-Saud, jedoch stärker in das Spiele- und Unterhaltungsgeschäft investieren wollen. Aktuell überträgt der Fonds seine Anteile auf seine Tochtergesellschaft Savvy Games Group.

Den Vorsitz dieser Tochtergesellschaft beansprucht der aktuelle Premierminister Saudi-Arabiens, Prinz Mohammed bin Salman. Er gilt als sehr umstritten, da die CIA ihn für die Ermordung des Washington Post-Journalisten Jamal Khashoggi im Jahr 2018 verantwortlich macht. Über die Menschenrechte, die unter seiner Regierung herrschen, gibt es ebenfalls viel auszusetzen.

Prinz Faisal bin Bandar bin Sultan Al-Saud sagte auf der Tokyo Games Show 2024: "Es gibt immer Möglichkeiten. Es ist wichtig, die Kommunikation aufrechtzuerhalten, damit man auf dem richtigen Weg dorthin gelangt. Wir wollen nichts überstürzen."

Die Bemühungen des Landes gehen über Videospiele hinaus und sogar bis in Sport und Filme hinein. So soll Saudi-Arabien 2034 Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft werden, der offizielle Beschluss hierfür soll Ende des Jahres durch die FIFA bekannt gegeben werden. Hierbei handelt es sich jedoch eher um eine formelle Bekanntgabe, denn Saudi-Arabien ist aktuell der einzige Bewerber für diese Sportveranstaltung.

Auch in den E-Sport ist das Land bereits eingetaucht. Im August wurde der Esports World Cup in Saudi-Arabien ausgetragen. Spiele wie Call of Duty: Warzone, Apex Legends, Tekken 8, Rocket League, Overwatch 2, DOTA 2 und FC24 wurden hier gespielt. Insgesamt schnitt Team Falcons hier am besten ab - ein Team, das seinen Sitz in Saudi-Arabien hat. Wollte ich nur mal in den Raum werfen.

Blizzard arbeitet seit diesem Jahr mit der ESL Faceit Group zusammen, einem Unternehmen, das im Besitz der Savvy Group ist. Sie übernimmt die Austragung von Overwatch-2-Turnieren in Nordamerika, Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika. Oh, und nicht vergessen, die Olympischen Esport Spiele 2025 finden ebenfalls in Saudi-Arabien statt.

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