Nintendo Switch - Die Hardware, die Joy-Con und der Pro Controller im Test
Auspacken, einschalten, geht!
Da ist sie nun, die Neue. Die ganz Neue. Die, die alles neu, anders und überhaupt macht. Die Nintendo Switch, bei dem man ja gar nicht so genau weiß, ob sie mit ihrem slicken, grauen Look gesiezt oder mit den lustig bunten Joy-Con an der Seite doch lieber gedutzt werden möchte, so kumpelhaft hipsterig, wie diese Farbrestposten des iPhone 5C einen anlachen. Der, die, das Switch? Ich nehme mal die Switch und der Switch - also der Wechsel -, es hört sich einfach richtig an. Was es ist, ist gleichzeitig einfach und simpel und doch komplexer als vertraute Konzepte, bewegt sich die Switch doch in der Mitte von allem. Die PlayStation 4 ist eine Konsole, die Vita ein Handheld, die Switch ist... die Switch.
Die ist unsere Ersteinschätzung der Hardware nach etwa 10 Tagen normaler Benutzung. In Kürze werden die Kollegen von Digital Foundry tief ins technische Detail gehen und dann werden diese Artikel natürlich für euch übersetzen.
Das Konzept
Ihr habt eine Dockingstation, ein Handheld-Tablet-Hybrid steckt drin, die Steuereinheiten sind als Joy-Con links und rechts abnehmbar. Seid ihr angedockt, gibt der Prozessor alles - nicht, dass es nach heutigen Maßstäben überbordend viel wäre, mehr dazu in Kürze über Digital Foundry, die Halbleiterbahn-tief einsteigen. Dann wollt ihr aufs Klo, ins Bett oder den Bus und da den Fernseher mitnehmen, geht nicht, also greift ihr die Tablet-Einheit, zieht sie direkt und sogar ohne zu pausieren aus dem Dock und weiter geht es. Joy-Cons greifen, Screen in Richtung Augen lenken, L+R drücken und nahtlos geht es weiter. Funktioniert, tadellos. Zumindest bei Zelda, mehr Spiele liegen hier noch nicht groß herum, aber was interessiert schon derzeit jenseits von Links Ausflug in die Witcher-dimensionierte Open World? Das setzt ihr direkt fort, aber Augen auf im Straßenverkehr.
Dann ist da noch Tor drei. Der Desktop-Modus dürfte für alle interessant sein, deren Eltern/Ehepartner/Lebensabschnittsgefährte/Kinder den TV okkupieren, während sie selbst weiter durch Hyrule reiten wollen. Dann nimmt man die Joy-Con an den Seiten ab, spreizt den sehr zerbrechlich wirkenden Mini-Bügel an der Rückseite ab und parkt die Switch auf den Tisch vor euch - egal ob Küchentisch oder ICE-Kaffee-Ablage, es wirkt immer, als würde die Switch gleich kippen wollen - und macht weiter. Wie ein hingestelltes Handheld, aber mit den richtigen Controllern in der Hand.
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Das ist das Konzept der Switch und ob es euch reizt, liegt ganz allein an euch. Grundlegend gesprochen funktionieren alle drei Modi wie sie sollen. Aber ob ihr Bedarf habt oder ob die Switch dann doch nur als Konsole oder Handheld werkelt, weil ihr eh nicht anders unterwegs oder eben stationär seid, das liegt bei euch. Gut oder Schlecht? Es sind auf jeden Fall Optionen, die sind immer begrüßenswert, zumal es sie in der Form noch nicht vorher gab. Jedenfalls nicht so in einem Set.
Das Dock
Wenn ihr denken solltet, dass das Dock eine Art Mutterschiff ist, das allein schon richtig was her macht... falsch gedacht. Es wirkt mehr wie die letzte Evolutions-Stufe der Lenovo-Docking-Stationen, die zwar nie preiswerter, aber vom Anfassen her immer billiger wurden. Im Gegensatz zu denen macht das Switch-Dock bisher aber nicht die geringsten Mucken. Andererseits hat es auch nicht viel Grund dazu. Es gibt einen HDMI-Out, einen Stromanschluss und einen im Moment noch etwas undefinierten USB-3.0-Anschluss hinter einer sehr dünnen und etwas wackeligen Klappe auf der Rückseite. Wofür dieser USB-Anschluss jenseits des Aufladens eines Pro-Controllers, Handys oder Akku-Föns gut sein wird, hat sich noch nicht direkt erschlossen, aber besser mehr als weniger, vor allem, wenn eh schon nicht viel da ist. An der Seite links habt ihr dann noch mal zwei USB-Ports, um weitere Dinge aufzuladen und das war es schon fast. Oder ganz, zumindest, was Ports und Anschlüsse angeht.
Natürlich gibt es dann in der Mitte den Schacht, in den die Switch versenkt wird, um sie zu verbinden. In der Theorie ist es ganz simpel: Der Konnektor liegt mit nur ein klein wenig Andruck auf dem des Docks auf und sofort wird die Verbindung mit dem TV hergestellt, keine weiteren Tastendrücke nötig. In der Praxis muss man das ein paar Mal üben, bis es direkt sitzt, denn die absolute Eleganz und Präzision von Apple-Docks ist das hier nicht. Auch leider nicht deren Verarbeitung, denn ganz ehrlich, das Dock hinterlässt nicht den Eindruck, dass ihr gerade echtes Geld für euer neues Spielzeug gelassen habt.
Ganz im Gegensatz zur Switch selbst:
Die Switch
Die Switch selbst ist eine ganz andere Angelegenheit, was die Haptik und Verarbeitung angeht. Ihr nehmt sie in die Hand und wisst sofort, dass ihr etwas Wertiges haltet. Sicher, es ist minimal angerautes Plastik und nicht mehr, moderne Tablets mit ihren Alu-Hüllen legen da noch mal eins drauf und eine Art "Switch Premium" mit einem solchen Materialmix hätte was, aber auch so wirkt das Gerät stabil, vielleicht nicht unverwüstlich, aber doch nach dem, was es kostet. Der Screen selbst scheint ebenso robust. Wenn es eine "Wackelstelle gibt, dann die angesteckten Joy-Con, die minimales Spiel haben und einen Millimeter nachgeben. Wenn man es etwas drauf anlegt, nicht, dass sie jetzt wirklich wackelig säßen, was sie definitiv nicht tun. Es ist insgesamt ein Gerät, bei dem das Anfassen Spaß macht, nicht zuletzt dank des Gewichts: Schwer genug, um dieses Gefühl von Wertigkeit auszustrahlen, leicht genug, um auch nach Stunden in keiner Weise die Handgelenke zu belasten. Als Tablet sind es gerade mal 300 Gramm, schließt ihr die Joy-Con an den Seiten an, kommt alles auf knapp unter 400. Zum Vergleich, ein iPad Air 2 wiegt knappe 450 Gramm, ein iPad Mini 4 etwa 300 Gramm.
Viele optische Blickfänger gibt es nicht. An der Oberseite habt ihr am deutlichsten noch die Lüftungsauslässe, vier kleine Öffnungen, die ein wenig Sauerstoff in das Gehäuse lassen. Keine Sorge, sollte die Switch nicht gänzlich passiv sein, dann hat sie den leisesten Lüfter, den ich jemals nicht hörte. Auch nach einer deutlichen Zeit im Handheld-Modus war kein Geräusch aus dem schlanken Gehäuse - mit Joy-Con 24 cm breit, 10 hoch und 1,4 cm flach - zu vernehmen. Links davon sitzen eine Laustärkereglung - Tasten, nicht analog - und eine Power-Taste. Auf der Unterseite zeigt sich, dass Nintendo an der Switch selbst auf das neue USB-C setzt - die Verbindung zwischen Switch und dem Dock ist nichts anderes als das. Das erklärt auch die leichte Zickigkeit beim Einsetzen in das Dock, denn ohne Führungsschienen kann das schon mal etwas hakelig sein.
Dann habt ihr natürlich einen etwas größeren Slot für die Spiel-Module oben und einen für die SD-Karte - SDHC und SDXC bis 2TB - an der Unterseite. Das war es auch. Eine schlanke, fast minimalistische Einheit, ohne große äußerliche Spielereien, die ihr gerne in der Hand halten werdet. Und etwas vorsichtiger hinstellen, denn beim sogenannten Desktop-Modus sollt ihr die Switch ja hinstellen und wie einen Bildschirm vor euch haben, während ihr die Joy-Con in der Hand haltet. Bei so einem als vollwertig angepriesen Modus erstaunt es, dass der kleine Ständer an der Rückseite das wahrscheinlich absolute Minimum dessen ist, was überhaupt in der Lage ist, die Switch aufrecht zu halten. Er fühlt sich extrem dünn an, wackelig und macht den Eindruck, dass man sehr vorsichtig sein sollte, will man zumindest ein wenig Freude damit haben, bevor er abbricht. Zumindest letztes täuscht, denn es ist eine Art Sollbruchstelle und wenn der Ständer abklappt, könnt ihr ihn leicht wieder anstecken. Trotzdem, ganz schön wackelig und es gibt nur einen Aufstellwinkel, der dann hoffentlich passt. Steht der Tisch zu hoch oder tief, habt ihr halt Pech gehabt.
Der Screen selbst ist das absolute Gegenteil. Ein sehr solider, kapazitiver Touchscreen mit guten Farben, die Zelda absolut glänzen lassen. 6,2 Zoll klingt nicht nach der Welt, aber rein subjektiv wirkt er kaum kleiner als der 7,8 Zoll Screen des iPad Mini. Die Auflösung von 1280x720 ist auch nicht zeitgemäß, aber dank des hellen, eher kleinen Screens wirkt es beim Spielen nie so. Der Betrachtungswinkel ist groß genug, dass man anderen auch von der Seite beim Spielen gut zusehen kann oder zwei Leute problemlos vor dem aufgestellten Screen sitzen können, ohne einander auf dem Schoß zu hocken. Sicher, das ist jetzt nicht der Screen, mit dem die Apple- oder Samsung-Spitzenmodell hausieren gehen würden, aber sehr solide obere Mittelklasse im Tablet-Bereich, wo ein Gerät auch nicht viel weniger kostet als hier die ganze Konsole.
Was die Akkulaufzeit angeht, scheinen sich die Ankündigungen von zwei bis drei Stunden zu bewahrheiten. Zelda auf mittlerer Helligkeit - was dank des hochwertigen Displays immer noch fantastisch aussieht - läuft etwas mehr als zweieinhalb Stunden. Der Akku ist dank USB-C relativ zügig aufgeladen, zweieinhalb Stunden Stunden von tot bis voll sind das Maximum, wenn ihr ihm zwischendurch mal Strom gönnt, geht es wesentlich schneller. Beim direkten Laden über einen anderen USB-C-Adapter kann das natürlich deutlich abweichen, je nachdem wieviel Strom aus der Quelle kommt. Die Laufzeit mag nicht sonderlich beeindruckend sein, aber da man heutzutage in Autos, Bahnen und sogar Flugzeugen relativ problemlos USB-Geräte laden kann und es auch leistungsfähige Akku-Packs gibt, würde ich das nicht als echtes Problem sehen.
Die Joy-Con
Man kann sich ja wunderbar über Geschmack streiten und wenn ich irgendwann meine eigene Switch kaufen sollte, dann werde ich die mit den grauen Joy-Con kaufen. Ganz persönlich halte ich dieses blaue und rote Etwas an den Seiten für einen visuellen Fremdkörper, aber hey, wer es mag, bitteschön. Lieber direkt zu den Joy-Con selbst.
Sie sind... wie kein Controller, den ich je in der Hand hatte. Sie wirken nicht mal wie richtige Controller. Winzig, fast zerbrechlich. Nichts für große Männerhände. Ganz im Ernst, etwas wie Bomberman stundenlang darauf zu spielen, das geht sicher irgendwie, aber es ist trotzdem, wie einer Maus die Hand zu schütteln.
Der Aufbau unterscheidet sich je nachdem, ob ihr den rechten oder linken der beiden Joy-Con in der Hand habt. Beide haben oben einen rein digitalen Trigger und eine Schultertaste, beide haben, kippt man sie auf die Seite, die sonst an der Seite der Switch steckt, zwei weitere Schultertasten, sobald man sie seitlich hält. Die Steuerkreuze aus vier Tasten sind kein Vergleich zu echten Vertretern dieser Art. Die Wege sind kurz und auch wenn genug Präzision in diesen steckt, fühlt es sich nicht so präzise an, wie es mit dem Pro Controller im direkten Vergleich der Fall ist.
Die Tasten sind nicht besser oder schlechter als die des 3DS, womit sie in die Kategorie "funktional ohne besondere Auffälligkeiten" fallen. Recht klein, halbwegs präziser Druckpunkt. Wo es kritisch wird, ist schon die reine Vorstellung, die vier linken Tasten als Steuerkreuz nutzen zu müssen. Ich hoffe, dass kein Spiel das von mir erwartet. Im Laufe der Geschichte gab es immer wieder mal diese Idee, aber auch bei Switch ist es immer noch kein Gewinner. Ansonsten habt ihr noch links und rechts die Plus- und Minus-Taste - was spricht heutzutage eigentlich gegen "Start" und "Select"? - und die für das Home-Menü und die Screenshot-Funktion.
Wie gut dieses Doppel sich dann als echter Controller beweist, dafür werden beide dann in eine Shuttle-Halterung gesteckt - die reine Plastik-Version findet sich in der Box, die mit Lade-Funktion müsst ihr nachkaufen. Das Einstecken hier funktioniert genauso problemlos und sicher wie auch an der Switch, an der Verarbeitung der diversen Schienen gibt es nichts auszusetzen.
An der Haptik des als eine Art Controller-Ersatz zusammengesteckten Joy-Con-Doppels dagegen durchaus. Das Ganze wirkt eher wie ein Brett als eine ergonomische Steuereinheit und das ist es am Ende ja auch. Vor allem die Schulterbuttons, die obenauf liegen, versuchen, sich den Fingern zu entziehen, da ihr sie nicht locker aufliegen lasst, sondern nach vor biegen müsst. Zumindest die Trigger lassen sich etwas besser erreichen. Die Sticks wirken noch hektischer, die Tasten noch winziger. Ist ein einzelner Joy-Con zu klein, wirkt diese Konstruktion auf seltsame Weise zu groß, ohne das wirklich zu sein.
Auch an der Switch angesteckt, bleibt dieser Eindruck, relativiert sich aber ein wenig. Vielleicht, weil fast alle Handheld-Lösungen im Vergleich zu richtigen Controllern nicht ganz so fantastisch sind, vielleicht, weil die Handhaltung mit dem Screen dazwischen etwas besser liegt, als Handheld genutzt sind die Joy-Con vertretbar und auf einem Level mit anderen mobilen Geräten.
Insgesamt kann ich zumindest sagen, dass ich die Idee der Joy-Con am Ende besser finde als die Umsetzung und den Gebrauch im realen Leben. Sie mögen für Dinge wie 1-2-Switch oder ARMS fantastisch sein, für ein Bomberman als Multiplayer-Herumreich-Controller in Ordnung, aber 100 Stunden Zelda will ich damit nicht spielen.
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Der Pro Controller
Am Ende des Tages sind mir die Joy-Con aber eh egal. Denen lasse ich die Stunden des Party-Gamings, für die echte Arbeit hat Nintendo ein echtes Arbeitstier im Angebot: Den Pro Controller. Ich liebe diesen Controller und wünschte, ich könnte ihn überall benutzen. Allein schon, weil ich euch nicht sagen kann, wie lange der Akku wirklich hält. Während ich das schreibe, führte er Link fast 40 Stunden oder sogar mehr durch Hyrule. Jetzt zeigt er an, dass er noch knapp halb voll. Ist. Das wären dann also fast 80 Stunden? Vielleicht nicht im harten Dauereinsatz, da er hier auch immer wieder mal zwischendurch kurz in den Standby ging, während das Spiel weiterlief. Aber ja, selbst wenn es "nur" 50 Stunden mit einer Ladung über den modernen USB-C-Anschluss sind, wäre das fantastisch. Damit hätte ich Horizon: Zero Dawn anderthalbmal durchspielen können. So jedoch musste ich den Dual Shock 4 drei Mal aufladen, um auch nur einmal durchzukommen.
Auch sonst ist der Pro Controller ein echter Gewinner. Wenn ich etwas nicht mag, dann das leicht transparente schwarze Plastik und den etwas schwammigen Druckpunkt der vier Front-Tasten. Das fällt aber auch nur auf, weil der Rest glänzt. Die Sticks haben minimales Spiel, einen angenehmen Widerstand und eine gute Weg-Länge. Persönlich liegt mir die Xbox-Anordnung sowieso, aber auch Vertreter anderer Philosophien sollten damit nicht zu viele Probleme haben, da der linke Stick etwas näher am Zentrum liegt.
Das Steuerkreuz ist der Beweis, dass Nintendo das immer noch kann, weil sie das Ding praktisch erfunden haben - zumindest in dieser exakten Form - und ich kann aus dem einen Grund, dass es dieses Kreuz gibt, kaum abwarten, bis Street Fighter II kommt. Die Trigger und Schultertasten sind gut erreichbar - für meine großen Hände fast schon etwas zu gut - und im Gegensatz zu den vorderen Tasten haben sie saubere, klar definierte Druckpunkte. Die Trigger sind auch hier rein digital. Was die restlichen vier Tasten angeht: Plus und Minus, die man im Spiel viel häufiger braucht als die immerhin etwas versenkten Home- und Screenshot-Tasten, könnten etwas prominenter ein, es kam immer wieder vor, dass wir einen Screenshot schossen, statt "Select" zu drücken. Ist aber nicht wirklich dramatisch und mit noch etwas mehr Spielzeit sollte die Gewöhnung endgültig einsetzen. Rumbeln tut er natürlich auch, aber wie gut und ob er das auch mit solcher Präzision tut, wie es bei den Joy-Con der Fall ist, werden wir sehen, wenn wir dafür geeignetere Spiele haben als Zelda.
Was der Pro Controller allerdings nicht kann, ist die Konsole einschalten. Er verbindet sich sofort, wenn sie da ist, kein Problem. Aber habt ihr die Switch im Standby oder komplett ausgeschaltet, dann müsst ihr sie am Gerät einschalten. Ein Phänomen, das auch bei offiziellen PS4-Drittanbieter-Controllern zu beobachten ist, hier dann beim First-Party-Gerät.
Trotzdem, der Switch Pro Controller ist ein absoluter Gewinner und solltet ihr bei den Joy-Con eure Zweifel haben: Bestellt einfach dieses Schmuckstück mit seinem Endlos-Akku mit und ihr werdet glücklich sein.
Inbetriebnahme und Menüs
Nichts könnte einfacher sein: AEG. Auspacken, einschalten, geht. Sind die Joy-Con angesteckt, dann war es das. Einen Namen für einen User eintippen, ein Bildchen auswählen. Die nächsten drei Punkte, die Verbindung zum WLAN einrichten, mit einem Nintendo-Account verknüpfen und die Kindersicherung anschalten, sind optional. Selbst wenn ihr sie wählt, sind auch diese Punkte idiotensicher erklärt und mit wenigen Tasten erledigt - nun, je nachdem wie lang euer WLAN-Passwort ist. Nehmt ihr dann das Dock, schließt es an HDMI (Kabel mitgeliefert) und Strom an und steckt die Switch ein, dann geht es auch sofort los.
Es gibt ein Update, das wir jetzt aber noch nicht ziehen konnten, insoweit keine Ahnung, wie groß es ist und was es genau tut. Erste Details wurden aber schon genannt, siehe die entsprechende News-Meldung zum Day-One-Update.
Ansonsten war es das, keine andere Konsole habt ihr so schnell aus der Packung geholt, eingerichtet und spielbereit. Wenn die Zelda-Sucht ganz schlimm brennt, dann müsst ihr vom Empfang des Pakets bis zum Titelbild mit nicht mehr als fünf Minuten einplanen.
Verbringt ihr dann doch erst mal ein wenig Zeit mit der Maschine, stellt ihr fest, dass dies vom Auspacken her keine Multimedia-TV-Zentrale ist, sondern eine Spielkonsole - nicht, dass später nicht auch Dienste wie Netflix kommen würden, das muss heutzutage sein. Aber die simple Struktur von zunächst einem Dutzend Start-Feldern und keinen großen Extras drum herum sagen ganz klar, dass es um Games geht und nichts Anderes erst einmal.
Unter den 12 Tiles - die sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit erweitern lassen werden - findet ihr die beiden Punkte "Neuigkeiten" und "E-Shop", bei denen heute mangels aktiver Server noch nicht so viel zu holen war. Punkt drei ist die Screenshot-Galerie - später auch andere Bilder von der SD-Karte. Weiterhin könnt ihr direkt die Controller verwalten, indem ihr die Griffweise der Joy-Con definiert und neue hinzufügen könnt.
In den Systemeinstellungen schließlich habt ihr Grundlegendes wie Helligkeit, Bildschirmsperre und Flugzeugmodus für den mobilen Betrieb, eine - natürlich optionale - ausgeklügelte Alterseinschränkung, die ihr entweder ganz individuell oder nach USK/PEGI-Standards definiert. Auch lassen sich Sharing- und Chat-Funktionen einschränken oder abschalten. Die App dazu ist leider noch nicht online, verspricht aber, den elterlichen Überwachungsstaat um ein wertvolles Werkzeug zu bereichern. Dazu gehört natürlich auch eine Nutzerverwaltung, ein paar Controllerfeineinstellungen und die Mii- und Amiibo-Einstellungen. Und das wäre dann auch schon die Switch.
Die Hardware der Switch
Die Switch kommt in ihrer winzigen Kiste fast schon unauffällig daher und rein von der haptischen Freude her ist es eine seltsame Mischung. Ohne Frage, die Aufregung neuer Technik ist sicher vorhanden, aber das sehr, nun, nennen wir es mal preiswert verarbeitete Dock hinterlässt nicht den besten Eindruck. Zum Glück ist die Switch selbst das Gegenteil dessen, ein Stück Hardware, das man stolz herumzeigen, anfassen und sich darüber freuen darf. Das gilt im Prinzip auch für die Joy-Con, zumindest solange, bis man die ein paar Stunden lang mit Zelda in Verbindung bringt. Dann legt man sie auf die Seite, sagt ihnen "Wir sehen uns bei 1-2-Switch wieder" und wendet sich dem echten Arbeitsgerät zu, das man leider extra bezahlen musste: dem Pro Controller. Der wiederum ist ein harter Arbeiter mit einem Endlos-Akku und ein unerlässliches Zubehör für alle "echten" Spiele.
Vor allem fällt jedoch auf, dass die Switch dem Gedanken einer reinen Spielkonsole trotz ihrer Variationsmöglichkeiten sehr nahe kommt. Auspacken, Spiel rein, los geht es. Sicher, auch hier gibt es Updates, aber angesichts all des Spaßes, den wir bisher mit Zelda hatten, fühlt es sich fast ein wenig wie früher an. Als vom Auspacken bis zum Titelscreen keine fünf Minuten vergingen. Es fühlt sich insgesamt nach Nintendo an. Und das ist nach wie vor eine gute Sache.