Nintendo wollte früher Harry-Potter-Spiele entwickeln
Intern gab es Streitigkeiten über den Grafikstil.
Nintendo wollte früher Harry-Potter-Spiele entwickeln und hat versucht, in den 90ern die exklusiven Rechte dafür zu bekommen.
Das geht aus einem neuen Bericht von Unseen64 hervor. Nintendos NST-Studio hatte 1998 demnach eine Woche Zeit, um Konzepte zu erstellen.
Dem Unternehmen schwebte ein Spiel zu jedem Potter-Buch vor und man wollte sie für das Nintendo 64, den Game Boy und den noch in Entwicklung befindlichen GameCube veröffentlichen. Auch ein Quidditch-Ableger war geplant, mehr als Konzeptzeichnungen und ein paar einfache Animationen kamen hier aber nicht zustande.
Das erste Buch der Reihe erschien 1997, ein Jahr später begann Autorin JK Rowling mit dem Verkauf der Multimedia-Rechte. Neben Nintendo waren auch Disney, Universal und Warner Bros. mit im Rennen, schlussendlich erhielt Warner den Zuschlag.
„Alles in allem war es eine Woche voller wilder Kritzeleien, aus denen die Digital Artists dann Animationen für kleinere Demos erstellten", erklärt ein Mitarbeiter, der früher für NST arbeitete. Währenddessen ruhte die Arbeit an drei anderen Projekten des Studios: Ridge Racer 64, Bionic Commando und Crystalis.
Intern gab es allerdings auch einige Streitigkeiten über den angestrebten Grafikstil. Ursprünglich orientierten sich die Mitarbeiter an einem Look, der dem des britischen Covers des ersten Buchs ähnelte. Die höheren Tiere bei Nintendo wollten jedoch einen Stil, der eher in Richtung japanischer Mangas geht.
„Das widersprach all dem, was ich von JK [Rowling] gelesen hatte. Es sollte strikt britisch bleiben", so der Mitarbeiter. „Ich musste meine ursprünglichen Entwürfe überarbeiten und mehr in eine japanische Richtung gehen - ich hatte eine große Auseinandersetzung diesbezüglich, aber mein Boss bestand darauf."
Letzten Endes wurden Nintendos Konzepte abgelehnt, wobei es für das Unternehmen sicherlich auch schwierig war, sich gegen Konzerne wie Disney oder eben Warner durchzusetzen. Warner Bros. gab wiederum später die Rechte zur Spieleentwickung an Electronic Arts, die mehrere Titel zur Serie entwickelten.