Nur dieses Wochenende! Das Guild-Wars-2-Event: Die verlorene Küste
Wie sich der frische Content spielt, was die neue PvP-Karte bietet und erste Eindrücke aus dem Dungeon 'Fraktale der Nebel'.
Krabben? Ich hasse Krabben! Wieso müssen es - von allen Monstren zu Lande, zu Wasser und in der Luft - ausgerechnet titanische Meeresfrüchte sein, die Guild Wars 2 heimsuchen? Naja, zugegeben: Mit dem Otto-Normal-Schalentier von der Feinkost-Theke hat die neue Spezies der Karka nur ihre verdammt harte Schale gemein. Das dürfte heute Abend und am Wochenende einigen Spielern zu schaffen machen, wenn die Meute aus dem Meer über Löwenstein hereinbricht. Uns Journalisten gewährte ArenaNet Anfang der Woche schon einen kleinen Vorgeschmack auf das dynamische Event 'Die verlorene Küste', das exklusiv an diesem Wochenende über die Bühne geht. Außerdem durften wir uns auf der kommenden PvP-Karte namens 'Tempel des stillen Sturms' um mächtige Boni prügeln und den ziemlich vertrackten Dungeon 'Fraktale der Nebel' erforschen.
Schwerpunkt des Content-Updates, das heute online geht, ist zweifelsohne die Invasion der Karka. Die wurden von einer touristisch ziemlich umtriebigen Organisation aufgeschreckt, die sich Konsortium nennt und der Schwarzlöwen-Handelsgruppe Konkurrenz machen will. Dummerweise stolpern diese Händler bei einer ihrer Forschungsreisen über eine Kolonie der Krabben-Monster und locken die Ungeheuer schnurstracks nach Löwenstein, wo die Viecher, ihrem Naturell gemäß, alles angreifen, was sich bewegt. Mit unserer kleinen Gruppe aus Stufe 80-Helden warfen wir uns den Invasoren westlich des Forts Marriner entgegen und plätteten in schwerem Gefecht ein paar der kleineren Exemplare.
Selbst der Nachwuchs dieser Viecher ist alles andere als simples Kanonenfutter. Manche der kleinen Krabben-Biester springen euch ins Gesicht oder klammern sich an eure Beine, wodurch euer Recke kurze Zeit erblindet oder verlangsamt wird. Die ausgewachsenen Karka im Elefanten-Format entpuppten sich überdies als immun gegen unsere Attacken - ihr Panzer war einfach zu dick. Da blieb uns nichts weiter übrig, als die kleinere Meute abzuwehren, bis ihr Zustrom langsam zum Erliegen kam. Der letzte Schlag der Karka vor ihrem folgenden Rückzug ist noch einmal ein kleines Highlight - ich will aber nicht zuviel verraten.
Nach dieser Ochsentour standen wir ziemlich erschöpft auf dem Schlachtfeld, das Inventar voller Gewebe-Proben, die wir einem Forschungs-Assistenten namens Bardus übergaben, um ein Mittel gegen die harten Panzer der ausgewachsenen Karka zu finden. Was folgt ist eine Schnitzeljagd durch ganz Tyria, bei der ihr nicht nur eine Waffe gegen die Karka finden müsst, sondern auch einige Geheimnisse des Konsortiums aufdeckt. Mit dem Gegenmittel im Rucksack geht es dann zur brandneuen Südlicht-Bucht, um den Riesenkrabben Paroli zu bieten.
Von den Feinheiten der Krabben-Anatomie und gepflegtem PvP
Besonders stolz sind die Designer der Karka übrigens auf die Panzerung der großen Exemplare. Diese muss erst gebrochen werden, bevor man an die eigentliche Lebensleiste der Ungetüme herankommt. Stehen die Viecher ohne Beinpanzer da, geht der Kampf also erst so richtig los. Und die Karka-Veteranen sind tough wie die Hölle. Könnt ihr euch eine ganze Insel mit solchen Urzeit-Giganten vorstellen? Für ArenaNet offenbar kein Problem. Kein Wunder, dass die Südlicht-Bucht ausgelevelten Charakteren vorbehalten bleibt. Während des Wochenend-Events werdet ihr automatisch auf Stufe 80 angehoben, sobald ihr die Insel betretet, damit ihr auch mit schwächeren Charakteren etwas vom neuen Content habt. Nach dem Wochenende bleibt die Insel zwar als Quest-Gebiet für ausgelevelte Helden erhalten, hochgestuft werdet ihr jedoch nicht mehr. Sicherlich wird dieses Event nicht das letzte sein, was man von den Karka hört, wie die Entwickler versprechen. Man darf gespannt sein.
Aber auch sonst waren die Damen und Herren bei ArenaNet fleißig. Die neue PvP-Karte 'Tempel des stillen Sturms' (auf der offiziellen Seite heißt die Map 'Tempel des lautlosen Sturms') ist in der Beta-Phase angekommen und steht euch mit dem neuen Patch zum Ausprobieren zur Verfügung. Es handelt sich um eine Karte im Eisberg-Look, gepflastert mit asiatischen Pagoden, die sich über mehrere Ebenen in den Himmel erstrecken. Wer hier während heißer Gefechte daneben hüpft, tut sich keinen Gefallen. Das Ziel beider Teams ist es - wie gewohnt - drei Punkte auf der Map zu erobern und zu verteidigen.
Verteilt auf der Karte findet ihr außerdem so genannte Verstärkungen, durch die ihr eurer Seite einen Vorteil verschafft, sobald ihr mit ihnen interagiert. Die 'Meditation der Wildheit' spendiert eurem Team drei Bonuspunkte bei jedem Kill, die 'Meditation der Stille' verdoppelt die Eroberungspunkte, die ihr mit jedem Tick verdient und die 'Meditation der inneren Ruhe' setzt alle Eroberungspunkte zurück und verleiht sie eurem Team. Das kann in fortgeschrittenen Partien das komplette Ergebnis kippen, weshalb dieser Bonus nur ein einziges Mal erscheint. PvP-Fans werden ihre Freude haben, wobei sich der eine oder andere sicher etwas mehr Inhalte in der Richtung gewünscht hätte.
Und welches Szenario haben wir heute?
Nochmals richtig zur Sache geht es in dem neuen Dungeon 'Fraktale der Nebel'. Hier werdet ihr zuerst in drei zufällige Szenarien-Instanzen geworfen, löst deren Rätsel und besiegt die dortigen Bosse, bevor ihr schließlich zum Kern des Dungeons vorgelassen werdet und einem riesigen Endgegner 'Hallo' sagen dürft. In meiner Testrunde war ich mit einer Fünfer-Party aus Stufe-80-Helden zuerst in einem Käfig-Labyrinth der Schaufler unterwegs, in dem man unter schwerem Beschuss der Maulwurf-Menschen einige Türschalter finden und gedrückt halten musste, damit die Kameraden durch die Pforten schlüpfen konnten. Der Endboss hier war ein riesiges Eis-Elementar, das man nur mit mehreren Duschen unter flüssigem Eisen klein kriegen konnte.
Das Ungetüm erst einmal unter die Düsen zu locken und dann im richtigen Moment den Hebel zu ziehen, war ziemlich happig und erfordert eine gute Koordination der Party. Danach ging es in eine gewaltige Grawl-Höhle, in der wir ein Ritual stoppen mussten und als letztes schlüpften wir ins Fell von leibhaftigen Charr-Kriegern, um in der historischen Schlacht um Ascalon mitzukämpfen. Nach diesen höchst abwechslungsreichen Einlagen wurden wir schließlich in eine fremdartige Dimension transportiert, mit Ebenen aus grünem Glas, extrem vielen Sprung-Einlagen und fremdartigen Wesen, wo wir dann dem krakenarmigen Obermotz des neuen Dungeons ein paar auf die Mütze semmelten - was sich als schwieriger entpuppte, als ich zunächst gedacht hätte.
Wie genau man die Bestie erlegt, will in an dieser Stelle nicht spoilern - einfach ist es jedenfalls nicht. Selbst mit einer gut eingespielten Truppe dürfte das neue Verließ eine harte Nuss werden. Spaß machen die unterschiedlichen Szenarien und die letzte Instanz auf jeden Fall. Auch die Belohnungen können sich sehen lassen: So erbeutet ihr von jedem Boss Fraktal-Relikte, die ihr bei einem speziellen NPC-Händer am Eingang des Dungeons gegen mächtige Items, Verbrauchsgegenstände und Waffen tauschen könnt.
Passend dazu kündigte ArenaNet den neuen Aufgestiegen-Seltenheitsgrad für Ausrüstung an, der sich zwischen Exotisch und Legendär einreiht. Dazu gehört auch das so genannte Infusions-System, dass die Upgrade-Slots bei diesen speziellen Gegenständen ersetzt. Manche dieser Gegenstände schützen euch außerdem vor dem neuen Zustand namens 'Qual', den euch die Monster in den Fraktalen der Nebel verpassen. Dabei verliert ihr fortlaufend einen gewissen Prozentsatz eurer Lebensenergie, was den Aufenthalt in dem Dungeon zusätzlich erschwert.