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NZXT Lift 2 Symm und Ergo Gaming-Maus im Test - Eine (fast) perfekte Gaming-Maus muss nicht teuer sein

Preis-Leistungssieger am Kabel

Passend zum NZXT Function 2 Keyboard liegt auch die NZXT Lift 2 Symm hier, schließlich gibt es kein M ohne K. Und während das Function 2 zwar ein ausgesprochen schickes Keyboard ist, das sich mit Erfolg auf alles konzentriert, was wichtig ist, aber nicht meinen Liebling Logitech G815 ablösen kann, nennt die Lift meinen Schreibtisch mittlerweile ihren festen Wohnsitz. Dabei macht sie ebenfalls nicht mal viel Besonderes. Nur eben alles richtig.

Das gilt schon für den Preis. Sicher, die Lift 2 ist nicht kabellos, aber das ist mir persönlich egal, solange das Kabel nicht zu widerspenstig ist. Das letzte Mal habe ich die MX1000 konsequent kabellos genutzt, alles andere danach hing eh nach den ersten paar Akkulandungen an der Strippe. Aber wenn ihr unbedingt auf das Kabel verzichten möchtet: Bitte weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen. Aber dafür kostet die Lift 2 mit all den Vorzügen, die sie sonst hat, nur etwa 40-50 Euro Straßenpreis.

Unscheinbar, sicher. Hat nicht mal RGB. Aber was macht das, wenn man für gerade mal 40 Euro eine fast schon High-End-Gaming-Maus bekommt.

Viel Maus bekommt man für diesen Kampfpreis nicht. Gerade mal 61 Gramm wiegt die Lift 2 und ist damit in der leichtesten Mauskategorie unterwegs. Exoten wie die Beast X kommen zwar auf 40 Gramm, das sogar kabellos, kosten dann aber auch entsprechend (so um die 150 Euro+ in diesem Falle). Auch mit 50 Gramm findet sich was am Markt, aber in der Qualität für den Preis hier sind die 60 Gramm der Lift 2 schon sehr konkurrenzfähig. Sie fühlt sich jedenfalls federleicht in der Hand an. Auch das Kabel stört in keiner Weise. Das sehr weiche Paracord-Kabel bietet praktisch keinen Widerstand und bewegt sich einfach mit. Die Form der Maus ist definitiv nicht für Finger-Tipper, sondern für Handflächenaufleger gedacht. Die ist etwas zu groß dafür und man sollte durchschnittlich große Hände haben. Dann aber liegt sie exakt so, wie es sein sollte, um die paar Gramm präzise zu bewegen.

Ein Blick auf die Unterseite zeigt auch, warum das Gewicht niedrig ist: Da ist nicht viel drin. Ihr seht klar den Sensorblock und den Kasten mit der restlichen Technik, der Rest ist Luft unter dem sehr traditionell geformten Gehäuse. Die Lift 2 gibt es als Symm – habe ich hier – und als Ergo. Letztere hat die übliche Auswölbung für Rechtshänder und die Symm verzichtet darauf, sondern kommt in der Grundform symmetrisch daher. Allerdings nicht vollständig symmetrisch, die seitlichen Tasten liegen leider immer nur links, nicht auf beiden Seiten. Linkshänder müssen also auch mit dem linken kleinen und Ringfinger klicken können.

Um auf die 60 Gramm zu kommen wurde an der Bodenplatte gespart. Der PixArt PMW3395 Sensor ist auf der Höhe der Zeit.

An der Unterseite sieht man auch die beiden Füße vorn und hinten und sie laufen gut. Nicht besonders sanft, aber nach etwa 5-10 Stunden sind die eingespielt und lauffreudig. Das einzige Problem ist, dass sie sehr flach ausfallen, was auf sehr weichen Mausmatten ein Problem sein kann. Ich bevorzuge sehr harte Mausunterlagen, gerne auch nicht-textile, daher ist es für mich kein Faktor, aber wer gerne auf Maus-„Teppichen“ arbeitet, sollte dies bedenken und testen. Aktuell habe ich hier NZXTs MXL-Textil-Mauspad, das eine relativ harte Oberfläche hat und hier gibt es keine Probleme, es betrifft also wirklich nur sehr weiche Mausmatten oder Oberflächen.

Die Werte des Sensor-Blocks sind, was man von einer guten Gaming-Maus mit einem der neuesten Sensoren am Markt – 3395 – erwartet: DPI lassen sich von 400 bis zu abenteuerlichen 26k einstellen und das in fünf in der Software definierbaren Presets. Diese schaltete ihr dann mit der Taste unterhalb des Mausrads um. Die Pollingrate ist von 125 Hz bis 8000 Hz stufenweise einstellbar und die Anhebehöhe darf 1 oder 2 Millimeter betragen. Alle Tasten lassen sich umbelegen und mit Makros versehen. All das wird über NZXTs Universalsoftware CAM eingestellt und dann auch als Profil in der Maus direkt gespeichert. Klappt tadellos, nichts auszusetzen, alle Features, die man in der Preisklasse unter 100 Euro sehen will, sind da und in der Leistung des Sensors sogar ein paar mehr.

Die Lift 2 fühlt sich auf der Alu-Mausplatte eines Konkurrenten pudelwohl. Je härter die Unterlage, desto besser rennt die Lift 2.

Ein großes Lob geht auch an das sehr präzise Klickgefühl. Der Widerstand beim Klicken könnte noch ein klein wenig niedriger sein, aber passt noch. Danach ist der Weg sehr kurz, präzise und sogar für einen Mikroschalter geräuscharm. Vielklicker machen sich nicht mehr im Raum bemerkbar als es ein muss, aber das Druckgefühl ist trotzdem da. Die Switches sind optisch und werden mit einer Lebensdauer von 100 Millionen Klicks angegeben. Wird schon lange genug halten, einen soliden Eindruck machen sie auf jeden Fall.

Als Bonus ist die NZXT Lift 2 auch kompatibel mit Nvidia Reflex, ein G-Sync / RTX-Feature. Das bedeutet erst mal nichts für Leistungsfähigkeit der Maus, aber die Latenz der Mauseingabe wird getrennt angezeigt, was praktisch bei der Suche nach Schwachstellen im System sein kann. Nichts, was normale Gamer brauchen, aber wenn ihr am Limit euer System analysiert, dann ist das praktisch.


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Wie viel Maus kann man für 40-50 Euro erwarten? Nun, ab jetzt exakt so viel wie die NZXT Lift 2 einem bieten kann. Sie ist definitiv mein Preis-Leistungssieger. Ich habe hier zigmal teurere Mäuse liegen und einige davon sind auch etwas netter. Sie haben mehr Features und einige sogar noch beeindruckendere Werte. Aber trotzdem habe ich aktuell kein Verlangen umzustecken, weil die Lift 2 einfach die Basics einer funktionalen Maus perfekt beherrscht. Die Ergonomie ist ausgezeichnet, die Präzision tadellos, sie ist schön leicht, das Klicken der optischen Switches so exakt wie leise, am fast widerstandsfreien Kabel muss ich mich um keinen Akku kümmern. Wenn mich also jemand nach einer preiswerten, nahezu idealen Gaming- oder auch generellen Maus fragt, die nicht kabellos sein muss, dann ist die NZXT Lift 2, egal ob Symm oder Ergo, eine ganz klare und vorbehaltlose Empfehlung.

NZXT Lift 2 Maus Test
PROCONTRA
  • Hochwertige Verarbeitung mit optischen Tasten
  • Ausgezeichnete Ergonomie (wenn man nicht ein Fingerspitzen-Tipper ist)
  • Mit 61 Gramm sehr leicht
  • Moderner Sensor mit 8K Polling und 26k DPI
  • Profile werden in der Software definiert und auf der Maus gespeichert, umschaltbar per DPI-Taste
  • Mit etwa 40-50 Euro aktuellem Straßenpreis ausgesprochen günstig
  • Das Kabel ist sehr flexibel, leicht und bietet fast keinen Widerstand...
  • ... aber es ist eine Kabel-Maus (bei dem Preis ist das kein echtes Contra, nur ein Fakt)
  • Bei der Symm-Variante liegen die seitlichen Tasten nur links und nicht beidseitig, also nicht ideal für Linkshänder
  • Sehr weiche Unterlagen mag die Lift 2 nicht, ab normal harten Textilmatten gibt es aber keine Probleme
Technische Daten NZXT Lift 2 Details
Formfaktor Ergonomisch
Abfragerate Bis zu 8.000 Hz
Switch-Typ Optisch
Lebensdauer in Klicks 100 Millionen
Mausfüße 100 % PTFE
Programmierbare Tasten Ja
Integrierter Speicher Ja
RGB-Beleuchtung Nein
Sensor PixArt PMW3395
Sensortyp PixArt PMW3395
Max. Auflösung 26.000 DPI
Max. Beschleunigung 50 g
Max. Geschwindigkeit 650 IPS
Kabellänge 2 m
Kabelmaterial Paracord
USB-Anschluss USB 2.0
Gewicht 61 g
Länge 128,4 mm
Breite 65,1 mm
Höhe 41,4 mm
Garantie 2 Jahre
System und Betriebssystem Windows / Mac / Xbox / PlayStation
Software NZXT CAM

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.

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