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Leveldesign, Umfang und Wiederspielwert

20 Jahre liegen zwischen ihnen. Aber welches ist das bessere Spiel?

Leveldesign, Umfang und Wiederspielwert

Größe ist nicht alles, aber zusammen mit dem Leveldesign eine Menge:

Beide Spiele sind groß. Richtig groß. Der schiere Umfang ist bei beiden so gewaltig, dass niemand gesagt haben dürfte, dass es zu kurz sei. Höchstens, dass man gerne noch mehr gehabt hätte. Obwohl, beide hatten ihr Längen. Nichts gegen einen guten Boss-Run, aber die letzten Stages von Super Castlevania waren nicht nur brutal hart, sie zogen sich auch gefühlt etwas zu sehr in die Länge. Es wirkte wie Streckung, aber von dieser Sünde ist Castlevania: Lords of Shadow keineswegs ganz frei. Auch hier ist es das letzte Drittel, bei dem man sich stellenweise wünschen würde, dass es schneller auf den Punkt käme.

Letztlich ist es bei beiden jedoch Jammern auf hohem Niveau, denn beide Spiele versuchen, meist erfolgreich, jedem ihrer Level etwas mit auf den Weg zu geben, was ihn einzigartig macht. Sei es optisch oder mittels spielerischer Gimmicks. Sei es der plan (oder um es genauer zu sagen " in Mode-7-Flach") um sich drehende Raum aus Super Castlevania, in dem Belmont an der Peitsche hängend auf bessere Umstände hofft oder die vielen kleinen und großen Kampfarenen mit eigenen Extras, die Castlevania: Lords of Shadow auffährt. Langeweile ist selten und das bei beiden. Am Ende ist es für mich eine Handbreit-Entscheidung, die zugunsten von Super Castlevania ausfällt. Die Fallen und Monster sind präziser platziert, es ist noch mehr skillbasiert als Castlevania: Lords of Shadow und Zufälle spielen bei präziser Spielwiese keine Rolle. Ein Grund, warum ich es um ein Haar nicht gegen Castlevania: Lords of Shadow sondern Dark Souls ins Rennen geschickt hätte. Da hätte es in diesem Punkt den kürzeren gezogen, gegen Castlevania: Lords of Shadow bleibt es knapp obenauf.

Dieses entscheidet jedoch klar den Wiederspielwert für sich. Es ist schon keine kleine Aufgabe, dieses Game einmal durchzuspielen, aber es ist darauf ausgelegt, dass ihr mehr als einen Durchgang in jedem Level wagt. Manche Bereiche bieten Geheimnisse, die ihr erst mit späteren Upgrades öffnen könnt, manche Extras sind so pervers gut versteckt, dass ich sie bis heute nicht fand und zu den 100,1 Prozent Vollendung zählt natürlich auch der höchste Schwierigkeitsgrad. Etwas, von dem Producer Dave Cox sagte, dass er nur Leute kennt, die es schafften, er selbst sei jedoch keiner davon.

Super Castlevania hat auch seine Extras, Geheimnisse, alternativen Wege und Ostereierchen, aber zum einen nicht in dem Maße, wie es bei Castlevania: Lords of Shadow der Fall ist. Zum anderen macht das Fehlen von Speicherpunkten oder Levelanwahl das Suchen danach nicht gerade einfacher. Auf den hohen Leveln ist man einfach nicht mehr so mutig, zu experimentieren, wenn man weiß, dass es schnell ins Hauptmenü zurückgehen kann. Sicher, Emulatoren helfen in diesem Punkt, aber das ist Cheaten und zeigt eben auch noch einmal, dass in diesen Punkten Castlevania: Lords of Shadow schlicht gewinnt. Der Wiederspielreiz von Super Castlevania ist absolut vorhanden, aber das hat in erster Linie mit einem späteren Punkt zu tun, dieser hier geht an Castlevania: Lords of Shadow.

Super Castlevania - 1 Punkt / Castlevania: Lords of Shadow - 2 Punkte