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OnLive: Insolvenz und entlassene Mitarbeiter, unter dem Dach einer neuen Firma geht es dennoch weiter

Unangenehmes Wochenende für das Cloud-Gaming-Unternehmen, seine Mitarbeiter und die Kunden.

Wie steht es um den Cloud-Gaming-Anbietet OnLive? Eine gute Frage. Jedenfalls hat man ein sehr interessantes und sicher auch unangenehmes Wochenende hinter sich. Kurz gesagt: Das Unternehmen meldete am Freitag eine Form der Insolvenz (Assignment for the Benefit of Creditors) an, macht aber dennoch unter einem neuen Eigentümer weiter.

Zuvor gab es Entlassungen, während im Netz von gerade mal etwas unter 1.800 gleichzeitig online befindlichen Usern die Rede war - bei wiederum tausenden kostspieligen Servern. Die Investment-Firma Lauder Partners hat jedenfalls ein neues Unternehmen gegründet und mit diesem alle Technologien, Patente und Marken von OnLive übernommen. OnLive soll unter seinem jetzigen Namen ohne Unterbrechungen weiterlaufen und die User sollen von den Veränderungen ebenso nicht viel mitbekommen.

"OnLives aktuelle Initiativen laufen ebenfalls weiter, während in den kommenden Wochen und Monaten wichtige Ankündigungen von neuen Produkten und Diensten geplant sind", versichert man.

Der Vorstand sei in der letzten Woche zu dem Schluss gekommen, dass die Restrukturierung im Rahmen des " Assignment for the Benefit of Creditors" die beste Option sei. In diesem Zusammenhang wurden alle Mitarbeiter entlassen, ihre Aktienanteile wurden wertlos. Mit dem neuen Unternehmen hat man der Hälfte von ihnen bei gleichbleibenden Gehältern wieder einen Job angeboten. Wer keinen Job angeboten bekam, erhielt ein Angebot für eine Beraterrolle und sollte zusätzlich Anteile an der neuen Firma erhalten.

Sobald man zusätzliche Finanzierungen bekommt, wolle man weitere Leute fest einstellen, darunter eben auch vorherige Mitarbeiter. OnLive-Gründer Steve Perlman hat keinerlei Anteile am neuen Unternehmen oder irgendeine Art von Entschädigung erhalten.

Letzten Endes wolle man einzig und alleine das Überleben des Unternehmens sicherstellen und auch "die Arbeit von einem Jahrzehnt" nicht einfach aufgeben. OnLive selbst gibt an, dass man 2,5 Millionen angemeldete User habe, 1,5 Millionen davon seien "aktiv" und spielten "viele" Sessions.

"Durch OnLives Partnerschaft mit kürzlich bekannt gegebenen Geräten und TVs von wichtigen Herstellern wächst die Userbasis schnell", heißt es. "Wir erwarten, dass dieses Wachstum mit der neuen Firma weitergeht."

Wie viele User gleichzeitig online sind, verriet man allerdings nicht. In jedem Fall dürfte dieses ganze Hin und Her bei den Kunden nicht unbedingt für ein gesteigertes Vertrauen sorgen, obwohl man sich bemüht, ihnen zu versichern, dass alles in Ordnung sei.

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