Outpost: Details zu einem weiteren eingestellten Star-Wars-Spiel aufgetaucht
War zwei Jahre lang in Entwicklung.
Noch bevor Disney sich unter anderem die Rechte an Star Wars schnappte, arbeitete LucasArts an einer „Hardcore"-Strategie-Simulation für den PC und Mobile-Geräte.
Vier Wochen vor der Fertigstellung stellte man Star Wars Outpost allerdings ein - das Projekt wurde von 30 Mitarbeitern in LucasArts' Singapur-Studio entwickelt.
Von einer dem Projekte nahe stehenden Quelle konnten unsere englischen Eurogamer-Kollegen Artworks, Bilder und weitere Einzelheiten zu dem Projekt erhalten.
Kurz vor der Übernahme durch Disney stellte LucasArts mehrere Projekte ein, um sich künftig mehr auf Casual-Titel zu konzentrieren. Neben Outpost fielen diesem Richtungswechsel auch Spiele wie Star Wars 1313 oder Star Wars: First Assault zum Opfer.
Schon damals, als über die Einstellung von 1313 und First Assault berichtet wurde, war von einem dritten Spiel die Rede, das aber stets nur sehr vage beschrieben wurde, etwa auch als Farmville-Klon.
„In den vorherigen Leaks ist von einem Social-Game die Rede, das Star Wars' Antwort auf Farmville sein sollte. Aber das ist absolut falsch", so die Quelle. „Die Leute, die dachten, dass es ein Farmville-Klon wäre, waren aus den US-Büros. Sie hatten auch keine Ahnung von dem Spiel, mit Ausnahme von ein paar wenigen, wichtigen Leuten. Das hier wurde zu 100 Prozent in Singapur entwickelt."
Zum Zeitpunkt der Einstellung war Outpost demnach „zu rund 90 Prozent fertig", heißt es.
„Wir warteten auf die Genehmigung, um eine öffentliche Beta zu starten. Stattdessen erhielten wir einen Anruf, mit dem uns mitgeteilt wurde, dass sie das Projekt einstellen."
Der Quelle zufolge war Outpost alles andere als ein Social-Game, sondern „sehr hardcore". Optisch mag es zwar an vergleichbare Facebook-Titel erinnern, aber eingestellt wurde es, weil man es zu sehr als Nischenprodukt erachtete.
„Star Wars trifft Die Siedler von Catan und EVE. Das ist die beste Art, es zu beschreiben. Man hätte die Kontrolle über einen Außenposten auf einem Planeten übernommen. Die Baufläche und die Ressourcen auf diesem Planeten waren begrenzt, was euch dazu gezwungen hätte, nach anderen Spielern zu suchen. Ihr hättet die Wahl gehabt, entweder mit ihnen zusammenzuarbeiten oder sie um ihre Ressourcen zu betrügen."
Außerdem hätte man demnach die Rebellen oder das Imperium mit Waffen, Schiffen und mehr unterstützen können, was sich auf die gesamte Machtverteilung in der Galaxie ausgewirkt hätte. Alliierte Spieler auf einem Planeten hätten über Straßen und Handelsrouten miteinander verbunden werden können, ganze Welten, die unter Kontrolle der Rebellen oder des Imperiums stehen, hätten euch entsprechende Boni beschert.
„Es war ein sehr tiefgreifendes Spiel und ähnlich wie ein MMO lief es immer. Wir wollten, dass die Spieler eine Menge Zeit darin investieren", so die Quelle weiter. Es gab einen Tag-Nacht-Zyklus und die Welt wurde von Charakteren bevölkert, die durch die Gegend spazierten und mit anderen Charakteren interagierten.
Trotz des Hardcore-Ansatzes gestaltete man das Spiel so zugänglich wie möglich. Da es in HTML5 programmiert wurde, hätte man es auch im Browser spielen können.
„Wir machten es in 3D, aber alles wurde von Hand gezeichnet, um sicherzustellen, dass wir einen netten Grafikstil haben."
Ursprünglich war eine Verbindung mit Star Wars: First Assault geplant. Vorgesehen war, Waffen oder Schiffe zu erschaffen, die man dann im Shooter hätte nutzen können.
„Das Backend funktionierte, war aber nicht im Spiel", erklärt die Quelle. „Die Spieler in First Assault hätten dann diese einzigartigen Waffen und Ausrüstung kaufen können. Man hätte auch Dropships mit Nachschub während eines Kampfes schicken können, um eine Seite zu unterstützen."
Nach der Einstellung von Outpost arbeiteten die Mitarbeiter an Casual-Mobile-Games, die aber direkt im Zuge der Disney-Übernahme ebenfalls eingestellt wurden, und an Star Wars 1313.