Outriders nicht erfolgreich genug für Tantiemen - ist der Game Pass schuld?
Square Enix hat keine Gewinnbeteiligung an People Can Fly überwiesen. Das deutet darauf hin, dass Outriders nicht genug Einnahmen eingespielt hat, um seine Kosten zu decken.
Outriders scheint nicht so profitabel gewesen zu sein, wie vom Studio erwartet. Obwohl Entwickler People Can Fly zum vereinbarten Datum am 16. August 2021 seine Gewinnbeteiligung von Publisher Square Enix erhalten sollte, gibt es weit und breit keine Spur der Zahlung.
Genau 45 Tage nach Ende des ersten Kalenderquartals sollte der Entwickler die Tantiemen erhalten, jedoch nur, wenn Outriders bis zu diesem Zeitpunkt auch die Gesamtkosten des Spiels durch die Einnahmen decken konnte. Und da gehören neben der Entwicklung selbst auch Produktion, Vertrieb und Werbung dazu.
Auf der Website von People Can Fly kommentiert Vorstandsvorsitzender Sebastian Wojciechowski:
"Wir haben keine Verkaufszahlen für Outriders - wir schätzen sie auf 2 bis 3 Millionen Einheiten und sind davon ausgegangen, dass dies ein Ergebnis ist, das die Rentabilität dieses Projekts im ersten Verkaufsquartal gewährleistet." Bereits einen Monat nach dem Release am 1. April 2021 meldete der Herausgeber über 3,5 Millionen einzigartige Nutzer für den Science-Fiction-Shooter.
"Das Ausbleiben der Zahlung durch den Publisher bedeutet wahrscheinlich, dass dies laut Square Enix nicht der Fall ist", schlussfolgert er. Als einen möglichen Grund für die fehlenden Einnahmen nennt er "Partnerschaften, die der Verlag mit Vertriebsplattformen oder Unternehmen geschlossen hat, die Outriders als Zusatz zu ihren Produkten anbieten".
Direkt zum Release war Outriders kostenlos für alle Mitglieder des Xbox Game Pass Verfügbar. Mit seiner Aussage spielt Wojciechowski darauf an, dass durch dieses Angebot wichtige Umsätze verloren gegangen sein könnten.
"Das Nichterreichen des Rentabilitätsniveaus kann auch bedeuten, dass die dem Verlag entstandenen Kosten höher als erwartet sind", sagt Wojciechowski und weist auch darauf hin, dass dies alles nur Spekulationen seien. Die Situation werde weiter analysiert.
"Die Zusammenarbeit mit dem Publisher hat viele Vorteile, aber auch ihre Nachteile - einer davon ist der geringe Einfluss von PCF auf die Verkaufsaktivitäten und die Unvollständigkeit oder - wie in diesem Fall - das Fehlen von Daten, die man vom Publisher in dieser Hinsicht erhält", so Wojciechowski.
Aktuell arbeitet das Studio an zwei AAA-Projekten für Take-Two und Square Enix und bereitet seit Mai dieses Jahres einen neuen Titel vor, den People Can Fly eigenständig publishen möchte.
Da das Verkaufsende von Outriders noch nicht erreicht sei und das Studio auch weiterhin von Werbeaktivitäten seitens Square Enix ausgeht, rechne People Can Fly "trotz dieser enttäuschenden Information" damit, dass "die ersten Tantiemen aus dem Verkauf von Outriders noch in diesem Jahr bei der Gesellschaft eingehen werden."