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Overlord II

Endlich richtig böse?

Hirnlos wie die Dorfbewohner nun mal sind, lassen sie Euch mit Eurer getarnten Entourage auf das anlaufende Dorf-Fest, nur um es fünf Minuten später wieder zu bereuen. Wie es sich für einen Bösewicht gehört, sorgt Ihr für Chaos und Zerstörung. Liebevoll dekorierte Weihnachtsbäume gehen ins Flammen auf, Tonkrüge zerbrechen und das Geschrei ist groß. Zum Glück für die Dorfbewohner, zum Pech für Euch, taucht gerade in diesem Moment eine Delegation des Imperators auf, der die Bewohner auffordert, alle Magie-Nutzer auszuliefern. Gesagt, getan, und der jungen Overlord wird über die Stadtmauer geworfen

Doch so leicht gibt unser Bösewicht nicht auf. Mit seinen Untergebenen erobert er ein Katapult und nimmt die Besatzer unter Feuer. Die gewaltigen Steinkugeln zerquetschen die herannahenden Kämpfer, die römischen Legionären zum Verwechseln ähnlich sehen. Außerdem kann unser angehender Diktator so eine Barrikade aus dem Weg räumen, die Euch den Rückzug versperrt. Es geht weiter über Schnee und Eis, durch Armeelager hindurch, bis Ihr auf ein Rudel Wölfe trefft. Statt Euch anzufallen, dienen die mörderischen Geschöpfe Euren braunen Goblins als Reittiere. Sie werden dadurch schneller, greifen härter an und können über Abgründe springen.

Hier trefft Ihr auch zum ersten Mal auf einen Yeti, der Euch nach seiner Befreiung bei der Flucht unterstützt. Er räumt eine weitere Sperre beiseite und kämpft gegen die immer aggressiveren Gegner. Als Ihr dann endlich den zugefrorenen See erreicht, bricht das Eis und Ihr werdet mit dem Ungetüm in die Tiefe gerissen. Damit endet das Tutorial und das eigentliche Abenteuer beginnt.

Auf dem Rücken der Wölfe liegt das Blutbad der Ölfe. Oder so ähnlich.

Leider war an dieser Stelle auch unsere Vorab-Version zu Ende. In einem witzigen Video bekamen wir aber noch einen Eindruck von dem, was uns später erwartet. Der Overlord wird aus dem See gerettet, aufgetaut und darf, endlich erwachsen, seine Schreckensherrschaft beginnen. Mit dabei: Die vier unterschiedlichen Schergen aus dem Vorgänger. Braune Schläger, rote Feuerspucker, grüne Giftspritzen und blaue Heiler.

Neu ist, wie im Intro gezeigt, die Nutzung von Reittieren. Rote Goblins mutieren auf Salamander-Echsen zu wandelnden Flammenwerfern, und Eure grünen Untertanen können mit ihren Spinnen an Wänden hochlaufen und die Gegner einspinnen. Nur Eure blauen Freunde gehen leer aus. Waffen und Gegenstände machen nun nicht nur optisch was her, sondern bescheren ihren Trägern neben der Tarnmöglichkeiten alle möglichen anderen Upgrades. Etwa mehr Schaden und mehr Rüstung. Außerdem könnt Ihr Champions bestimmen, die aus der namenlosen Masse des Fußvolkes herausstechen, härter kämpfen und bis zu 10 Untergebene anführen.

Stirbt einer davon, könnt Ihr ihn auf einem Friedhof besuchen und gegebenenfalls wiederbeleben. Triumph möchte so Eure Bindung an die lustigen Spießgesellen erhöhen - ein willkommener Schritt. Der Overlord selbst kann scheinbar unterschiedliche Waffen tragen, vielleicht springen ja noch ein paar Rüstungen raus, dann werden selbst Rollenspiel-Fans glücklich.

Ist der Overlord erst einmal ausgewachsen, gehts dem Imperium an den Kragen.

Schade, richtig böse ist, wie es scheint, auch der zweite Teil nicht. Um den Humor nicht ins zynische Abrutschen zu lassen und dem Titel ein höheres USK-Rating zu beschweren, könnt Ihr auch diesmal keine blutige Schneise der Zerstörung durch Eure Feinde ziehen. Zum Glück schaut die Story etwas tiefer in den seelischen Abgrund eines Bösewichts. Einen gewaltigen Terror-Staat aufzubauen, klingt deutlich lustiger als mal wieder die Welt zu retten.

Spielerisch gibt es dagegen vergleichsweise wenig Neuerungen. Hier ein paar Upgrades, dort ein paar neue Fähigkeiten, nichts Überraschendes. Die Triumph Studios setzen auf die bewährte Erfolgs-Formel und könnten damit erneut einen Hit landen. Wenn bis zum Release noch an der Performance und der Kamera gearbeitet wird, dürfen Overlord-Fans schon mal beruhigt die Axt schärfen. Euer Volk braucht Euch und möchte leiden.

Overlord II erscheint am 26. Juni2009 für Xbox 360, PS3 und PC.

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