Overwatch 2 hat bei mir genau ins Schwarze getroffen - Melanies Spiel des Jahres 2022
Genau der Shooter, der mir gefehlt hat.
Am meisten Zeit habe ich dieses Jahr wohl in Overwatch 2 gesteckt. Der Hype, den Blizzard vor dem Release aufgebaut hatte, hatte mich gepackt und konnte bis zum Tag der Tage, den 4. Oktober, weiter in mir wachsen und gedeihen. Klar, der Launch war etwas holprig, aber abgesehen davon hatte ich unheimlich viel Spaß an diesem Shooter, bei dem die Fähigkeiten endlich mal wieder einen richtig großen Einfluss haben. Klar, Overwatch 2 ist kein komplett neues Spiel, hat mich in diesem doch eher ruhigen Spielejahr aber ordentlich mitgerissen. Vielleicht durch die Nostalgie, vielleicht aber auch, weil mein alter Begleiter endlich sein Potenzial entfaltet und aufblüht. Immerhin war das frühere Overwatch mit seinem rückständigen Monetarisierungskonzept am Verwelken.
Deshalb ist Overwatch 2 mein Highlight des Jahres 2022
Mit Overwatch 2 hat Blizzard aus meiner Sicht bisher vieles richtig gemacht. Die Matches sind schneller, übersichtlicher und packender, während die Hürde, um anzufangen, so niedrig wie möglich gesetzt wird. Ihr müsst nicht erst mit den Scheinen wedeln, sondern könnt einfach einen Helden schnappen und euch ins Getümmel stürzen. Ja, die Helden sind wirklich etwas, das ich an vielen anderen kompetitiven Shootern vermisst habe. Sie sind so lebendig, so authentisch und haben einen hohen Wiedererkennungswert. Genau daran hat Blizzard auch festgehalten und auf dieser Basis weiter aufgebaut. Das macht den Release für mich auch so besonders. Er ist einfach gut gelungen und bisher hält das Team seine Versprechen.
Besonders Spaß macht mir bisher der neue Tank Ramattra, der in seiner Ult nicht selten drei oder vier Gegner ausschalten kann. Zweimal "Play of the Game" innerhalb einer Sitzung haben das Band zwischen mir und Ramattra gestärkt. Auch Sojourn, eine der neuen Heldinnen der ersten Saison, gehört zu einer meiner liebsten Picks für die Schadens-Rolle. Sie besitzt recht simple Gameplay-Mechaniken, ist mobil und teilt viel Schaden aus - perfekt für jemanden wie mich, der sonst eher selten auf der Carry-Rolle zu sehen ist. Puh, und die neuen Skins erst. Aktuell stecken Aaron Keller und sein Team wirklich viel Herzblut in Overwatch 2, um den Nachfolger so richtig ins Rollen zu bringen. Ich hoffe wirklich, dass die Motivation nicht nach den ersten zwei, drei Jahren wieder schlagartig sinkt.
Auf den PvE-Part, der nächstes Jahr kommen soll, bin ich extrem gespannt. Die Geschichte der Helden ist zum Teil sehr komplex und bietet Stoff für epische und fesselnde Handlungsstränge, wie etwa in Destiny 2. Hoffentlich wird es auch etwas düster und regt zum Nachdenken an. Game Director Aaron Keller hat in unserem Interview ja schon den ein oder anderen kleinen Hinweis dazu gegeben. Spielerisch sollte es aber gerne etwas langsamer und komplexer sein, als die Halloween-Herausforderungen, bei denen man einfach durch gerannt ist. Aber da mache ich mir keine Sorgen, denn der PvE-Modus wird sicher keinen so starken Fokus auf stumpfe Wiederholbarkeit erhalten.
Für mich gehört Overwatch 2 wieder zu meiner festen Rotation an Multiplayer-Games, mit dem ich mir am Abend die Zeit vertreiben kann. Die schnellen Runden eignen sich super für ein Stündchen Battle-Pass-Grind und danach kann es dann zum nächsten Titel weitergehen - oder ins Bett, falls man sich die dritte letzte Runde noch irgendwie verkneifen kann. Aber auch für lange Sessions ist das Spiel super, denn die Map-Rotation und das ständige Anpassen der Helden macht die Runden so abwechslungsreich. Bisher bin ich auf jeden Fall froh, dass Overwatch 2 als kompetitiver Shooter wieder zurück ist und eine Lücke füllt, die seit Jahren in der FPS-Landschaft geklafft hat.