Silent Hill Origins
Der kleine Horrorladen.
Weltpremieren sind immer gern gesehen. Vor allem wenn es sich bei der Enthüllung um einen neuen Silent Hill-Ableger handelt. Auf Konamis Messestand hatten wir die Ehre, einen Blick auf eine frühe Version des PSP-Exklusiv-Titels zu werfen.
Silent Hill Origins sei erst zu rund 30% fertig. Das glauben wir gerne, denn das Gezeigte konnte nur einen klitzekleinen Eindruck von dem vermitteln, was uns zum Release Anfang 2007 erwarten soll. Im Endeffekt gab die Präsentation lediglich Aufschluss über die technische Seite und ließ nur erahnen, wohin sich das Ganze spielerisch entwickelt.
Zur Story: Der Trucker Travis Grady hat noch nie was von GPS gehört, verfährt sich ordentlich und landet in einem düsteren Städtchen namens Silent Hill. Die Ortsansässigen entpuppen sich als ziemlich merkwürdig und dann geht die für diese Serie typische Vergangenheitsbewältigung los. Travis wird mit längst vergessenen und überaus grausamen Erinnerungen aus seiner Kindheit konfrontiert. Irgendwie scheint das alles mit diesem vermaledeiten Kaff zusammen zu hängen. Travis tut, was alle tun würden, die so einer mysteriösen Sache auf der Spur sind: Er haut ab.
Was bereits in der spielbaren Demo auffällt ist, dass Silent Hill Origins eher actionorientiert daher kommt. Kaum zu glauben, aber diese Vorabversion enthielt kein einziges Rätsel! Sollen aber trotzdem in der fertigen Version enthalten sein. Sonst wäre es ja nicht Silent Hill. Noch mutet das Spiel eher wie eine mobile Variante von Resident Evil 4 an. Inklusive der "Ich-blick-Dir-über-die-Schulter-Perspektive" und Laser-Pointer-Unterstützung beim zielen.
Bis auf einen Gegnertyp, der uns entfernt an das hässliche Baby-Monster aus Alien 4 erinnert, lief uns nichts vor die Flinte. Die Steuerung des Ganzen soll sich laut Konami immer der jeweiligen Situation anpassen, womit man die Einschränkungen der Hardware entschärfen will. Auf gut Deutsch: Die armen Entwickler müssen ausbaden, dass Sony nur einen einzigen Popel-Stick auf den Handheld geflanscht hat.
Fixe Kameraperspektiven sorgen erneut für bedrohliche Atmosphäre, doch sobald ihr die R-Taste drückt, wird in den Resi 4-Zielmodus gewechselt. Das funktioniert bereits ganz gut, lässt aber genau wie bei vergleichbaren PSP-Titeln echte Präzision vermissen.
Nachdem wir ein paar dieser Alien-Baby-Mutanten perforieren, testen wir die Nahkampfattacken. X-Taste drücken und schon haut Travis mit der ausgerüsteten Waffe zu. Danach geht es zum Sightseeing in die Stadt, wo wir uns einige Gebäude näher ansehen wollen. Einerseits sind wir vom Detailgrad der in dichten Nebel gehüllten Umgebung überrascht. Dass wir keines der Gebäude betreten dürfen kotzt uns trotzdem an.
Generell erlaubt die Demo keinerlei Interaktion mit Objekten, die von Interesse scheinen. Also rennen wir ein paar mal durch die Gegend und dann fällt es uns wie Schuppen von den Haaren: Silent Hill 4: The Room war gar nicht mal so schlecht.
Als Nächstes geht es in den Asylum-Level, von dem es auch nicht spektakuläres zu berichten gibt. Schade. Dieser Abschnitt dünstet trotzdem das obligatorische Silent Hill-Ambiente aus. Verwahrlost, vermodert und verlassen wirkte die Umgebung und genau so muss es sein! Doch dann kommen wieder die selben Gegnertypen wie vorhin und wir werden ein wenig traurig.
Da sich der Titel noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium befindet, wollen wir nicht meckern. Konami hätte auch gar nix Spielbares zeigen und einfach nur drei Screenshots veröffentlichen können. Also sollten wir trotz der enttäuschenden Games Convention-Demo etwas Dankbarkeit zeigen. Bis zum Release im Frühjahr 2007 kann sich ja noch einiges tun oder? Hoffen wir es mal.
Silent Hill Origins wird übrigens von Climax entwickelt, während sich das Original-Team um die kommende NextGen-Auskopplung kümmert.
Wenn alles gut läuft, sollte Silent Hill Origins im Februar nächsten Jahres erscheinen.