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Warum klagt Nintendo gegen Palworld? Ein Pokéball-Patent könnte der Grund sein

Eingefangen

Ein Grund für Nintendos Klage gegen das Open-World-Survival-Crafting-Spiel Palworld und dessen Entwicklerstudio Pocketpair könnte ein Pokéball-Patent sein.

Vergangene Woche hatte Nintendo angekündigt, rechtliche Schritte gegen Pocketpair einzuleiten, da das Unternehmen mit Palworld "mehrere" Patente verletze.

Einfangen und behalten

Nintendo selbst gab nicht genau an, um welche Patente es handelt. Und in einer ersten Stellungnahme hatte auch Pocketpair mitgeteilt, noch nicht genau zu wissen, worum es geht.

Nun ist ein Patent in den Fokus gerückt, in dem es um das Werfen von Pokébällen geht. Es wurde erst diesen Sommer von Nintendo und The Pokémon Company angemeldet, gleichzeitig mit der Aufforderung zu einem beschleunigten Genehmigungsprozess. Das spricht dafür, dass es eingereicht wurde, um diese Klage vorzubereiten.

Details dazu nennt der japanische Patentanwalt Kiyoshi Kurihara im Gespräch mit Yahoo Japan (via Automaton).

In dem Patent wird beschrieben, wie ein Charakter ein Pokémon fängt, indem man mit einem entsprechenden Item, etwa einem Pokéball, zielt und auf die Kreatur wirft. Nach einem erfolgreichen Fang gehört die Kreatur dann dem Spieler. Genau so läuft es auch in Palworld ab, nur dass der Gegenstand, mit dem ihr Pals fangt, Pal Sphere heißt.

"Es ist ein Killer-Patent", sagt Kurihara. "Es sieht so aus, als wäre es extrem schwer, das zu umgehen, wenn man ein Pokémon-ähnliches Spiel machen möchte. Und es ist leicht, das Patent zu verletzen, wenn man nicht aufpasst."

Das Patent wurde zwar erst im Sommer 2024 eingereicht, allerdings weist Kurihara darauf hin, dass es mit einem bereits vorhandenen Patent verknüpft wurde, das bereits im Dezember 2021 eingereicht wurde. Besagtes Patent ist älter als Palworld, also könnte es tatsächlich für eine Klage gegen Palworld verwendet werden.

Die Ähnlichkeit zwischen Palworld und Pokémon war immer wieder ein Thema, wobei es aber meist primär um das Design der Kreaturen ging. Nintendos Taktik scheint aber erst einmal in eine andere Richtung zu gehen. Pocketpair hatte bereits angekündigt, sich zu wehren, und bezeichnete Nintendos Klage als Angriff auf die eigene Kreativität und auf Indie-Entwickler.

"Das japanische Patentrecht greift innerhalb der Grenzen von Japan", sagt wiederum wiederum Lisa Phillips, Marken- und Patentanwältin bei Fisch Sigler LLP Washington. "Das bedeutet, dass es keine unmittelbaren Auswirkungen einer Entscheidung auf den Betrieb von Palworld in den USA gibt.".

Natürlich könne Nintendo aber auch dort gegen Palworld und Pocketpair vorgehen.

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