Panasonic Soundslayer Wireless im Test - Für 300 Euro hatte ich etwas mehr erwartet
Freiheit für eure Ohren.
Es sieht fast aus wie ein Nackenkissen, aber in Wahrheit ist es ein Lautsprecher. Einer, der erwartungsgemäß nicht ganz so bequem ist wie ein Nackenkissen und auf den ersten Blick sieht das alles auch ein wenig merkwürdig beziehungsweise ungewohnt aus. Doch der Panasonic Soundslayer, der 2021 sein kabelgebundenes Debüt gab, will mehr sein als nur ein Technikspielzeug, sondern guten Sound liefern. Nun gibt es eine Wireless-Variante, die Panasonic für rund 300 Euro verkauft. Lohnt sich die Investition?
Box & Zubehör: Zum Lieferumfang gehört neben dem Lautsprecher selbst auch ein Wireless Transmitter inklusive USB-Kabel für diesen sowie ein weiteres USB-Kabel, um den Lautsprecher aufzuladen. Außerdem gibt’s noch eine Betriebsanleitung dazu.
Design und Verarbeitung: Der Soundslayer Wireless bringt ein Gewicht von rund 403 Gramm auf die Waage, ihr spürt in also definitiv, wenn er auf euren Schultern ruht und sich um euren Nacken schmiegt. Anfangs vielleicht weniger, doch nach mehreren Stunden macht er sich durchaus bemerkbar. Der Vorteil gegenüber einem Headset besteht natürlich darin, dass eure Ohren nicht umschlossen sind und ihr mehr von eurer Umgebung mitkriegt.
Umgekehrt kriegen aber dann auch andere mehr davon mit, was ihr da gerade an Musik hört oder spielt. Dabei besteht der Lautsprecher überwiegend aus stabilem Plastik, in der Mitte wird er durch ein Gummiband zusammengehalten. Zusammen mit den Gummifüßen am Ende jeder Seite sorgt das dafür, dass durch das Plastik nicht zu sehr Druck auf euren Körper ausgeübt wird. Weiterhin gibt es an jeder Seite vorne ein LED-Licht, die den aktuellen Akkustand und den Verbindungsstatus anzeigen. Das Ganze ist auch ein bisschen subtiler, da sie sich unterhalb der Lautsprecherabdeckung befinden. Auf Wunsch könnt ihr sie komplett ausschalten.
Was die Bedienung anbelangt, hat der Soundslayer Wireless nicht mehr als die Basics zu bieten. Links findet ihr auf der Innenseite drei Buttons, um das Gerät an- und auszuschalten, das enthaltene Mikrofon stummzuschalten oder zwischen sechs Modi (RPG, FPS, Voice, Cinema, Musik und Stereo) zu wechseln. Weitere Modi lassen sich individuell erstellen und anpassen. Der Lautstärkeregler ist wiederum links vorne angebracht.
Die Verarbeitungsqualität ist insgesamt sehr gut, wenngleich es für mich in Anbetracht des Preises dennoch nicht ganz das Gefühl eines Premium-Geräts versprühte. Unter der Haube arbeiten vier 38-mm-Lautsprecher, die vorne, hinten, links und rechts angebracht und so für Surround-Sound sorgen sollen. Mehr dazu gleich im nächsten Abschnitt.
Einer der größten Schwachpunkte (erst recht, wenn man den Preis bedenkt) ist meiner Ansicht nach die Tatsache, dass sich der Soundslayer Wireless allein auf seinen Transmitter für die Verbindung verlässt. Dieser wird wiederum per USB-A mit einem Gerät verbunden und ihr könnt ihn mit PC, PlayStation 5, PlayStation 4 und Nintendo Switch (im Dock) verwenden.
Bluetooth gibt es wiederum nicht! Tatsächlich hätte ich das Gerät gerne mit meinem Smartphone verbunden und dann ein wenig Musik damit gehört. Allerdings musste ich dann enttäuscht feststellen, dass das gar nicht möglich ist. Wie gesagt, für 300 Euro gehört das für mich eigentlich mit dazu und es macht das Gerät in meinen Augen wesentlich unflexibler, als es sein könnte.
Performance und Soundqualität: Den Unterschied zu einem gewöhnlichen Headset bemerkt ihr direkt. Das gilt besonders, wenn ihr das Gerät mit einem Headset aus der gleichen Preiskategorie vergleicht. Natürlich liegt das allein schon daran, dass der Soundslayer Wireless seinen Sound nicht direkt in eure Ohren abgibt, sondern die Umgebung damit befeuert.
Alles in allem klingt das im Vergleich flacher als eine direkte Beschallung eurer Ohren und nicht ganz so überzeugend. Was der Soundslayer Wireless aber gut kann, ist, einen ganzen Raum zu beschallen. Achtet nur auf leichte Verzerrungen, die beim Bass und in den Mitten auftreten können, wenn ihr alles bis aufs Maximum dreht. Überzeugend präsentiert sich das Gerät obendrein beim Surround-Sound. Zumindest, was die Ortung anbelangt, könnt ihr klar zuordnen, woher zum Beispiel Schrittgeräusche kommen, der FPS-Modus verstärkt das noch einmal mehr. Explosionen oder Schüsse lassen allerdings gegenüber einem Headset an Wucht vermissen, dafür könnt ihr die Umgebungsgeräusche und die Musik in Open-World-Spielen gut aufsaugen. Ein wenig ausgleichen könnt ihr den schwächelnden Bass, indem ihr über den 3,5-mm-Anschluss des Transmitters noch einen Subwoofer anschließt.
Eine durchgehend erstklassige Vorstellung liefert der Soundslayer Wireless für seinen Preis jedenfalls nicht ab. Es mag zwar interessant sein, den Sound auf diese Art um sich herum zu hören, besonders in Open-World-Spielen oder bei Musik, doch am Ende bevorzuge ich weiterhin ein Headset auf meinen Ohren. Was die Laufzeit anbelangt, gibt Panasonic hier neun Stunden an. Das ist unter Normalbedingungen auch ein realistischer Wert. Leichte Abweichungen sind natürlich je nach Lautstärke, Modus und Mikrofonverwendung möglich.
Besagtes Mikrofon leistet übrigens ziemlich gute Dienste, das gilt besonders für die Geräuschunterdrückung. Im Normalfall sollten eure Gesprächspartnerinnen und -partner wenig von eurer Umgebung mitbekommen und ihr seid dabei gut verständlich.
Software: Detaillierte Einstellungen nehmt ihr mit der Sound Slayer Engine vor, die ihr herunterladen müsst. Damit lassen sich Änderungen an einem 12-Band-Equalizer vornehmen und ihr könnt das sogar mit beiden Seiten des Soundslayers individuell machen. Ebenso ist Platz für drei eigene Modi und die LEDs lassen sich abschalten. Alles ist dabei recht übersichtlich gehalten und lässt sich einfach regulieren.
Zu kaufen gibt es den Panasonic Soundslayer Wireless direkt bei Panasonic.
Panasonic Soundslayer Wireless - Fazit
Wie schon gesagt, überzeugt mich der Soundslayer nicht so sehr, dass ich dafür mein Headset in die Ecke schmeiße und nie wieder anrühre. Für Open-World-Spiele ist es eine interessante Erfahrung und auch Musik habe ich damit gerne gehört, ohne dass meine Ohren von den Ohrmuscheln eines Headsets umschlossen waren. Insofern kann man dahingehend in Anbetracht des Preises am meisten aus dem Lautsprecher herausziehen, oder wenn ihr einfach generell eine eher offene Soundstage bevorzugt und kein Headset dabei tragen möchtet.
Wer qualitativ höchstmöglichen Hörgenuss möchte, wird um ein entsprechend teures Headset nicht herumkommen, dafür ist der Soundslayer kein echter Ersatz. Und auch Mobilität und Flexibilität leiden stark unter der nicht vorhandenen Bluetooth-Option. Die hätte eigentlich unbedingt noch dabei sein müssen. Letztlich bleibt es somit ein Gerät für eine sehr spezielle Zielgruppe, doch selbst dort bewegt sich der Soundslayer für den Preis eher im Mittelfeld. Kein echter Knaller, aber auch kein Totalausfall.
Panasonic Soundslayer Wireless | |
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