Performance-Analyse: Far Cry Primal - Digital Foundry
Stimmt die Technik?
Die gute Nachricht ist, dass Far Cry Primal aus technischer Perspektive betrachtet alles beibehält, was uns schon im Vorgänger so sehr beeindruckt hat: Ausgedehnte Umgebungen, eine wunderschöne Sichtweite, ein solides Beleuchtungsmodell und eine sehr stabile Performance. Die schlechte Nachricht ist, dass sich sowohl im Hinblick auf die Grafik als auch auf das Gameplay vielleicht nicht zu viel verändert hat. Jedwede Verbesserung stellt mehr eine subtile Evolution dar und keine visuelle Überarbeitung, wie man sie von einem Titel der zweiten Generation für die aktuellen Konsolen erwarten würde.
Dennoch gibt es hier vieles, was man genießen kann. In der Post-Processing-Pipeline werden volumetrische Beleuchtung und Effekte großzügiger eingesetzt, während die Performance tatsächlich sogar noch stabiler ist als bei Far Cry 4 - das ist eine beeindruckende Leistung. Ansonsten hat sich wenig geändert. Auf der PS4 gibt es den gleichen, vollen 1080p-Framebuffer, auf der Xbox One eine sub-native Präsentation. Aufgrund des fortschrittlichen AA (und einem Mangel an harten Kanten zur Analyse) ist es schwierig, hier einen präzisen Blick auf die Auflösung zu werfen - wir würden aber darauf wetten, dass die Auflösung wie schon bei Far Cry 4 bei 1440x1080 liegt.
Einmal mehr ist die gesamte Präsentation sehr sauber und es scheint so, das die gleiche HRAA-Technologie wie im Vorgänger eingesetzt wird. Hierbei wird eine elegante Post-Process-Anti-Aliasing-Technik mit temporalem Super-Sampling kombiniert (dabei nutzt man effektiv Daten von vorherigen Frames, um den aktuellen Frame glatter wirken zu lassen). Hier gibt es erneut kleinere Unterschiede zwischen Xbox One und PS4. Auf Sonys Plattform könnte ein Four-Frame-Temporal Sample wie in Far Cry 4 eingesetzt werden und wir wären nicht überrascht, wenn es wie beim Vorgänger auf der Xbox One ein Two-Frame-Temporal-Sample wäre.
Abgesehen von der Auflösung und dem Anti-Aliasing gibt es nicht viel, worin sich die beiden Versionen unterscheiden würden. Die Effekte kommen auf beiden Plattformen gleichermaßen zur Geltung. Die massiven, prähistorischen Täler und Wälder werden durch die großzügige Nutzung von volumetrischer Beleuchtung, Partikeln und Post-Processing-Elementen wie Tiefenschärfe oder Object Blur zum Leben erweckt, wovon vor allem der Kampf und Zwischensequenzen profitieren.
Im Vergleich zu Far Cry 4 wurden außerdem die Animationen von Charakteren und Tieren verbessert. Die Gesichter in den Zwischensequenzen wirken ausdrucksstärker, die Tiere bewegen sich realistischer durch die Umgebung. Abseits des Spektakels, das die Dunia-Engine zu bieten hat, lassen unsere ersten Impressionen vermuten, dass wir es in den meisten Bereichen mit einem Spiel zu tun haben, das Far Cry 4 optisch sehr ähnelt - allerdings mit zusätzlichen Verfeinerungen am Gesamtbild.
Bei der Performance zeigt sich ebenfalls ein willkommene, wenn auch etwa subtile Verbesserung. Framerate-Einbrüche und Tearing wie in den anspruchsvolleren Bereichen von Far Cry 4 (besonders auf der Xbox One) scheinen nun der Vergangenheit anzugehören, Primal bietet ein insgesamt besseres, angenehmeres Spielerlebnis. Mal abgesehen von gelegentlichen Dropped Frames bleibt die Performance weitestgehend bei 30 FPS mit konsistenter Steuerung und relativ flüssigen Bewegungen. Sehr schnelle Szenen und wackelige Kamerabewegungen führen manchmal zu sichtbaren Rucklern, was in den Nahkämpfen leicht ablenkend wirken kann, aber die Framerate hält hier nichtsdestotrotz die 30 FPS.
Die Xbox One profitiert etwas mehr von der zusätzlichen Stabilität, das Laufen durch die dichten Wälder beeinflusst die Performance nicht mehr so wie in Far Cry 4, aber alles in allem kommen beide Plattformen sehr gut mit dem Mix aus Jagen, Erkunden und Kämpfen zurecht. Es sieht auf jeden Fall so aus, als hätte Ubisoft seine Dunia-Engine seit Far Cry 4 weiter optimiert.
Insgesamt hinterlässt Far Cry Primal auf beiden Plattformen einen ziemlich soliden Eindruck. PS4 und Xbox One bieten ein in höchstem Maße spielbares Erlebnis mit sehr wenig Mängeln im technischen Breich, die von der vertrauten Action ablenken würden. Wenn ihr Far Cry 4 gespielt habt, wisst ihr im Grunde, was ihr hier zu erwarten habt. Und obwohl es dem Gameplay vielleicht an Überraschungen mangelt, gibt es doch an der Ausführung wenig auszusetzen. Die höhere Auflösung und insgesamt sauberere Präsentation machen die PS4-Version hier zur besten Wahl, aber wir können auch die Xbox-One-Version ohne Bedenken empfehlen. Grafische Unterschiede sind beim Spielen kaum auszumachen.
Natürlich sind 60 FPS hier nicht möglich, aber das ist ein Bereich, in dem die PC-Version punkten und so für ein noch deutlich flüssigeres Spielerlebnis sorgen kann. Außerdem ist es gut möglich, dass dort zusätzliche visuelle Effekte und bessere Assets zum Einsatz kommen, wie es schon bei Far Cry 4 der Fall war.