PES 2011
Mehr Freiheiten
Das Risiko besteht hier aber darin, dass der Gegenüber euer Manöver frühzeitig erkennt, euch ausspielt und den Angriff unter Umständen somit noch gefährlicher gestaltet. Schließlich gibt es aber auch noch eine dritte Möglichkeit. Ihr könnt, wenn ihr X haltet, auch einfach den Stick loslassen, woraufhin euer Spieler umgehend stoppt und, sofern ihr es mit dem richtigen Timing vollführt, den Vorstoß des Gegners unterbindet.
Hier kommen dann wiederum die Tricks zum Zuge, mit denen man die Defensive mit etwas Glück geschickt umkurven kann. Konami hat viele neue Manöver ins Spiel eingebaut (neben mir liegt gerade ein DIN-A4-Blatt voll mit diversen Kombos), die ihr mit verschiedensten Buttonkombinationen auslöst. Ebenfalls neu ist, dass ihr sogar verschiedene Tricks vorab im Menü nach belieben aneinanderreihen könnt, um diese dann später im Spiel mit einem einzelnen Tastendruck abzurufen. Insgesamt habt ihr die Möglichkeit, drei Stück davon zu speichern. Leider ließ sich das zumindest in der von uns gespielten Version noch nicht ausprobieren, da es erst später eingebaut wird.
Viel Arbeit steckte man zudem auch in ein überarbeitetes Animationssystem. Nach Angaben von Konami gibt es rund 1.000 neue Animationen in PES 2011, die wiederum auf mehr als 100 Stunden Motion-Capture-Aufnahmen basieren. Spieler wird es knapp 6.000 geben, darunter befinden sich 15 „Stars“. Zu denen zählt etwa Barcelonas Lionel Messi, dessen Schnelligkeit, Dribbelstärke und Ballsicherheit sich auch im Spiel selbst deutlich bemerkbar machen. Nichtsdestotrotz will man vermeiden, dass die Stars zu übermächtig werden – und durch den cleveren Einsatz der neuen Defensivtaktiken habt ihr schließlich auch Gelegenheit, sie effektiv zu stoppen.
Abseits des Spielfelds hat man kräftig an den Menüs geschraubt. Die Auswirkungen von Änderungen an der Taktik werden zum Beispiel direkt auf einem kleinen Spielfeld dargestellt, damit ihr seht, wie das alles grundsätzlich ablaufen wird. Wer will, kann sogar bestimmte Taktiken für spezifische Spielsituationen vorgeben, die dann im Fall der Fälle automatisch angewendet werden. Führt man 2:0, könnte man sich etwas zurückziehen oder bei einem Rückstand den Druck nach vorne erhöhen. Gleiches gilt übrigens auch für die Formationen der Mannschaft, wobei noch unklar ist, ob auch automatische Spielerwechsel möglich sein werden.
Kaum konkrete Infos gibt es bislang zur Online-Meisterliga, die seit langer Zeit gewünscht wurde. Im „Stadium Edit“-Modus könnt ihr aber eure eigenen Stadien erschaffen und anschließend natürlich im Spiel verwenden. Wie weit hier eine Individualisierung möglich ist, wird sich aber ebenfalls noch zeigen müssen. Zusätzlich habt ihr nun die Möglichkeit, die Spielgeschwindigkeit zu regulieren. Standardmäßig steht sie auf 0, von -2 bis +2 könnt ihr sie aber selbst während eines Matches eurem persönlichen Geschmack anpassen.
Alles in allem kann man aufgrund der frühen Version kein wirklich genaues Fazit ziehen, zu vieles ist noch nicht fertig oder noch nicht implementiert. Trotz allem hinterlassen die Neuerungen jedoch einen guten Eindruck und könnten die PES-Reihe neu beleben. Wichtigstes Ziel der Entwickler ist sowieso, das Vertrauen der Fans zurückzuerlangen. Also das, was man bei EA Sports in den vergangenen Jahren hervorragend hinbekommen hat. Ausreichend Änderungen wird es auf jeden Fall geben und das Team scheint auch wirklich bemüht zu sein, sich diesmal nicht auf seinen früheren Lorbeeren auszuruhen. Wenn alles klappt, wie man sich das vorstellt, könnte der Zweikampf FIFA vs. PES in diesem Jahr wieder etwas enger werden.
PES 2011 erscheint im Herbst für PlayStation 3, Xbox 360, PC, Wii, Nintendo DS und PlayStation Portable.