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PES 2012

Wie bei Jogi

Eine kleinere, aber ebenso wünschenswerte wie clevere Ergänzung zum Spiel ist die direkte Anwahl des gewünschten Spielers mittels des rechten Sticks. Sogar einzelne Vorstöße von günstig positionierten Mitspielern lassen sich so anordnen, wodurch man deutlich unberechenbarer wird.

In der Defensive bleibt einem hingegen so das oft etwas kopflose Rotieren durch eine kleine Auswahl ballnaher Verteidiger erspart. Es ist nun deutlich krampfloser möglich, auch einen Spieler von weiter hinten auf die Torlinie sprinten zu lassen, während die KI den Angreifer direkt zu bremsen versucht. Für mich ist der Spielerwechsel mittels des rechten Sticks zum neuen Standard geworden.

Apropos: Auch bei den Standardsituationen, die nun im Einklang mit dem Rest des Spieles ebenfalls deutlich wuseligere und belebtere Action in den Strafraum bringen, kann man schon vor der Ausführung festlegen, welchen Team-Kameraden man anvisieren möchte, um sich dann mit diesem freizulaufen. So gelingen schnell auch einstudierte Varianten, bei denen einer oder mehrere Spieler einen hohen Ball aussichtsreich an einen Kollegen umadressieren. Oder man zieht mit einem eigentlich unbeteiligten Stutzenträger einen Verteidiger von seiner Position, der einem möglichen Fernschuss im Weg steht. Wenn man erst einmal begriffen hat, PES nicht mehr wie in all den Jahren zuvor zu spielen, tun sich ungeahnte neue Möglichkeiten auf.

Die Modi-Vielfalt kann erneut überzeugen, auch wenn nicht ganz der Überfluss vorhanden ist wie bei der Konkurrenz. Die maßgeblichen zentralen Spielvarianten reichen aber auch so noch bis tief ins nächste Jahr hinein. Die Online-Meister-Liga wäre da so ein Fall, den wir leider nicht überprüfen können, weil die Server noch nicht online sind. Aber ausgehend von den 350 Stunden, die ich laut Zähler in PES 2011 damit zugebracht habe, dürfte der zumindest nicht schlechter werden als zuvor. Wir lassen es mit der Vollversion auf einen Test ankommen und liefern euch an dieser Stelle ein Update über etwaige Änderungen.

PES 2012 - Trailer

Daneben lockt natürlich wie gehabt "Be A Legend" die Individualisten unter euch, während die traditionelle Meister-Liga Talententdeckung und Mannschaftsplanung mit in den Mix wirft und neuerdings durch einige frische Animationen sowie einen Co-Trainer, der euch etwas über eure Gegner erzählt, aufgepeppt wurde. Leider wurden die Optionen hier etwas eingeschränkt. So startet ihr in jedem Fall in Liga 2 und habt auch keinen Einfluss mehr auf deren Zusammenstellung. In den letzten Ausgaben habe ich stets aus den besten lizenzierten Teams, die keiner der etablierten und zum Teil lizenzierten Landesligen (Liga BBVA ist erstmals offiziell mit dabei) angehörten, einen eigenen illustren Spitzenwettbewerb gezimmert. Das geht nun leider nicht mehr.

Ihr startet also immer gegen Fantasiemannschaften mit ebenso ausgedachten Spielern. Bahumachterzl ist etwa so ein erfundener Name, den ganz bestimmt auch irgendein Kicker im Spiel trägt - auch wenn ich ihn mir gerade ausgedacht habe. Es ist auf jeden Fall diese Sorte Namensschöpfung, die Konami offensichtlich aus einer Buchstabensuppe ausgelöffelt hat. Schwamm drüber. Hat man erst einmal sein erstes Talent entdeckt und eine brauchbare Offensivachse aufgebaut, ist man seiner Mannschaft wieder treu ergeben. Und bevor ich es vergesse: Die zahlreichen Community-Funktionen für das Anlegen eigener Freundes-Ligen fehlen natürlich ebenfalls nicht. Sogar das lange schmerzlich vermisste Herausforderungstraining ist wieder dabei - in etwas kapp bemessenem Umfang zwar, aber es ist ein guter Start.

Alexander Bohn-Elias Avatar
Alexander Bohn-Elias: Alex schreibt seit über 20 Jahren über Spiele und war von Beginn an bei Eurogamer.de dabei. Er mag Highsmith-Romane, seinen Amiga 1200 und Tier-Dokus ohne Vögel.

Informationen zu unserer Test-Philosophie findest du unter "So testen wir".

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PES 2012

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