PGA Tour verspricht echtes Next-Gen-Golfen ab März - Dahinter steckt viel Aufwand
Das "technologisch fortschrittlichste Golfspiel aller Zeiten".
Mit seinem neuen Golfspiel PGA Tour hat Electronic Arts einiges vor. Echtes Next-Gen-Golfen verspricht man mit diesem. Nicht weniger als das "technologisch fortschrittlichste Golfspiel aller Zeiten" soll PGA Tour werden, das "von Grund auf für die Next-Gen-Plattformen entwickelt" wurde. Was auch gut so ist, so langsam ist es an der Zeit, die alten Konsolen zurückzulassen und in die Zukunft zu blicken. In diesem Fall bedeutet dass, dass ihr euch auf eine äußerst schöne Umsetzung des Sports freuen könnt, so viel lässt sich wohl schon mal sagen.
Dabei sticht vor allem die Liebe zum Detail hervor, mit der die Macher an die ganze Sache herangehen, um den Golfsport möglichst realistisch auf den Bildschirm zu bringen. Wie Producer Ben Samsour erklärt, hat man etwa bei der Umsetzung der Golfkurse mit ehemaligen Geologen zusammengearbeitet. Mithilfe von Techniken wie LiDAR (Light Detection and Ranging), Photogrammetrie und GPS-Mapping hat man die Kurse analysiert. Und das nicht nur auf dem Boden, sondern auch aus Helikoptern und Flugzeugen heraus und mittels Drohnen. Da steckt einiges an Aufwand dahinter, wenn man bedenkt, dass es zum Launch 30 Kurse im Spiel gibt.
Realistisches Golfen
Einen Preis zahlt ihr in dem Sinne dafür, dass ihr auf PlayStation 5 und Xbox Series X/S zwar 4K-Auflösung habt, aber nicht mehr als 30 Frames pro Sekunde. Die Entwickler begründen das mit der Detailtreue des Spiels, das auf der von DICE entwickelten Frostbite Engine basiert.
Was den Abschlag betrifft, setzen die Entwickler auf eine Mechanik, die man unter dem Begriff Pure Strike zusammenfasst: "Es ist das beste und authentischste Golfspiel-Erfahrung, die je gemacht wurde", verspricht Ramsour. Das erstreckt sich bis hin zum Ballverhalten, den Physik-Effekten auf den Kursen. All das soll dafür sorgen, dass sich "jeder Schwung super realistisch anfühlt".
Dabei helfen etablierte Technologien wie ShotLink und TrackMan. Sie sollen im Zusammenspiel für "einzigartige Schwünge, die sich flüssig anfühlen, und realistische Resultate bei jedem Schlag" sorgen. "Eine der bedeutsamsten Arten, wie du mit Pure Strike interagieren kannst, sind die Schlagarten", erklärt Ramsour. "Wir führen 20 verschiedene Schlagarten ein. Jedes Mal, wenn du dich dem Ball näherst, wählst du nicht nur deinen Schläger, sondern auch die Art des Schlags, den du machen willst."
"Jede Schlagart ist für jeden Schläger und jede Flugbahn einzigartig, sodass wir im Hintergrund auf über 1.300 einzigartige Physikprofile kommen, die diese Schlagarten antreiben. Wir haben sie mit ShotLink- und TrackMan-Daten entwickelt, so dass jeder Schlag Ballgeschwindigkeiten, Abflugwinkel, Spinraten und Schlagstreuung erzeugt, die man auch im echten Leben erwarten würde."
Zur Ausführung des Schlages könnt ihr lediglich den Analog-Stick einsetzen, zumindest zum Launch. "Wir wissen aus früheren Golfspielen, dass dies die am häufigsten verwendete Schwungmechanik ist", begründet Gameplay Designer Craig Penner diesen Schritt. "Für die Spieler ist es so am natürlichsten, mit dem Ball zu interagieren und den Schwung zu spüren." Aber: Eine Drei-Klick-Steuerung soll noch kommen, jedoch erst irgendwann nach dem Launch. Perfektes Timing oder perfekte Schläge inszeniert PGA Tour übrigens in "Big Hit Moments", ihr seht den Abschlag mit einem besonderen Effekt und in Zeitlupe.
Was ist das für ein Gras?
Die Detailtreue des Spiels geht sogar bis hin zu verschiedenen Arten von Gras, etwa Bermuda und Rye. Bei Bermuda kann es zum Beispiel sein, dass der Ball oben auf dem Gras liegen bleibt oder nach unten rutscht. Bei Rye passiert Letzteres wiederum häufiger. "Wie bereits erwähnt, sind wir bei den Gesprächen mit den Verantwortlichen der verschiedenen Golfplätze sehr ins Detail gegangen", erläutert Penner. "Und eine der Fragen, die wir gestellt haben, war, welche Art von Gras sie auf dem Grün und dem Fairway verwenden."
Viel Arbeit floss obendrein in das Ballverhalten, es wurde von Grund auf neu gestaltet. Durch neue Technologien sollen Sprünge und das Rollen realistischer über verschiedene Arten von Terrains und Umgebungsbedingungen simuliert werden. Letztlich geht es darum, "dass dich jeder Kurs auf die gleiche Art herausfordert, wie es bei den Profis der Fall ist", betont Penner.
Aber genug von der Technik, was könnt ihr hier eigentlich spielen? Zum Beispiel die Karriere. Ihr erstellt euch einen Charakter – männlich, weiblich oder gender-neutral – und wählt einen Startpunkt. Das kann die PGA Tour sein, aber auch Top-Amateur-Events oder die Korn Ferry Tour. Ihr verdient Erfahrungspunkte, mit denen euer Charakter im Level aufsteigt, und Skillpunkte. Letztere verbessern eure Fähigkeiten und schalten neue Schlagarten in mehreren Stufen sowie fortgeschrittene Schlagarten frei.
Welche Fähigkeiten euer Charakter hat, ist bei manchen Kursen hilfreicher als bei anderen. Es kann zum Beispiel sein, dass bei einem Kurs die Skills Power und Putting wichtiger sind als bei anderen. Umso besser, wenn ihr eure Punkte schon mehr darin investiert habt. Obendrein schaltet ihr zusätzliche Ausrüstung und Kleidung frei. Bei der Ausrüstung hat man mehr als 40 Markenpartner an Bord geholt, auch bekannte Kleidungsmarken sind im Spiel vertreten.
Euer Charakter und die Spielmodi
Womit auch immer ihr euch im Spiel beschäftigt, es wirkt sich auf die Weiterentwicklung eures Charakters aus. Abseits einer eigenen Figur könnt ihr natürlich auch bekannte Golfer und Golferinnen spielen – aktuelle sowie frühere. Und da muss ich noch einmal auf die Technik dahinter zu sprechen kommen. Zum Scannen von Köpfen und Körpern verwendete man laut Penner Technik, die sonst für Hollywood-Filme eingesetzt, mehr als 130 Kameras kommen gleichzeitig zum Einsatz. "Wir haben sogar Aufnahmen in verschiedenen Posen gemacht, um zu sehen, wie sich die Muskeln in den Gesichtern und Körpern der Spieler bewegen, sodass sich jeder Athlet so bewegt, wie er es im echten Leben tut", sagt er.
Was gibt’s noch neben der Karriere? Social-Modi inklusive Match Play und Alternate Shot, die ihr offline und online spielen könnt. Kompetitives Golfen ist selbsterklärend und bei den Turnieren handelt es sich um zeitlich begrenzte Veranstaltungen. Hier tritt jeder für sich selbst an, anschließend wird die Endwertung an die weltweite Rangliste übermittelt. Rangpunkte erhaltet ihr letztlich, nachdem eure finale Positionierung ermittelt wurde. Fortlaufende saisonale Events sind ebenfalls vorgesehen und in Online-Matches treten bis zu 16 Spielerinnen und Spieler gleichzeitig gegeneinander an.
Und dann wären da noch die Herausforderungen. Diese sind Server-basiert und erhalten Live-Updates, basierend auf dem, was in der realen Golfwelt so passiert. Aber das ist nur ein Aspekt. Gleichzeitig kann man natürlich auch auf historische Daten zurückgreifen, um Herausforderungen zu erstellen, wodurch sich "nahezu unendliche Möglichkeiten" ergeben würden. Ebenso könne man schnell neue Inhalte auf Basis dessen erstellen, was in der Realität vor sich geht, "nahezu in Echtzeit".
Mit dem Launch des Spiels ist es wiederum nicht getan. Post-Launch-Updates sind geplant, etwa zu den Majors, dem FedEx Cup und dem Rider Cup. Die Entwickler versprechen neue Inhalte zu aktuellen und historischen Momenten des Golfsports, darunter neue Herausforderungen, Kurse, Online-Turniere, Ausrüstung und mehr.
Bis ihr das alles selbst erleben könnt, dauert es auch nicht mehr lange: PGA Tour erscheint am 24. März 2023 für PC, PlayStation 5 und Xbox Series X/S.