Pioneers of Pagonia ist das neue Siedler, das ihr haben wolltet
Entspanntes wuseln.
Die gute Nachricht gleich vorweg: Pioneers of Pagonia von Siedler-Schöpfer Volker Wertich Envision Entertainment ist genau das geworden, was ihr euch vielleicht von Die Siedler: Neue Allianzen erhofft, aber nicht bekommen habt. Im Grunde dürfte das schon als Argument für die Fans reichen, doch lasst uns noch ein wenig mehr über dieses Spiel sprechen.
Seit dem ursprünglichen Siedler hat sich viel getan, der neueste Teil weicht nach Ansicht vieler Fans jedoch zu sehr vom bekannten Siedler-Konzept ab. Pioneers of Pagonia nutzt dieses Verlangen nach klassischem Siedler-Gefühl geschickt aus, kombiniert es mit einem individuellen Grafikstil, prozedural generierten Welten und macht schon im Early Access eine Menge Spaß.
Der Ablauf ist bekannt
Der grundsätzliche Ablauf dürfte euch nicht überraschen. Ihr landet mit eurem Schiff und euren Siedlerinnen und Siedlern an der Küste, startet mit wenig und erarbeitet euch nach und nach immer mehr. Ihr erschließt neue Rohstoffe, baut dadurch immer mehr neue Gebäude, es entstehen zusätzliche Produktionsketten und Bedürfnisse unter den Bewohnern, die ihr befriedigen solltet. Wie gesagt, eine große Überraschung ist das nicht.
Mit mehr als 40 Gebäudetypen und 70 Arten von Rohstoffen ist Pioneers of Pagonia in den Early Access gestartet, was nach viel klingt. Ist es auch, allerdings habt ihr beim Spielen nicht das Gefühl, von all dem erschlagen zu werden. Man führt euch behutsam an alles heran, wodurch ihr nach und nach die Kernmechaniken des Spiels kennenlernt und euch damit vertraut macht, was wie miteinander zusammenhängt und wo ihr was am besten bauen solltet.
Wie ihr dabei vorgeht, das liegt an euch. Ihr habt die Freiheit, so vorzugehen wie ihr es möchtet. Und das setzt sich beim Bauen fort. Es gibt keine starren Grundstücke, keine vorgegebenen Felder, in die ihr eure Gebäude setzen müsst. Solange ihr sie mit einer Straße verbindet, könnt ihr Strukturen dort errichten, wo immer ihr möchtet, mal mit kleineren, mal mit größeren Lücken dazwischen. So fühlt sich eine Siedlung am Ende natürlicher an, zuweilen wilder (je nachdem, wie ihr baut), nicht perfekt gerade ausgerichtet. Es sei denn, ihr wollt es so bis ins Detail perfekt haben.
Erobert Stück für Stück die Welt
Habt ihr erst einmal einen Fuß in eine neue Welt gesetzt und eure Siedlung aufgebaut, gilt es, die umliegende Umgebung zu ergründen. Stück für Stück vergrößert ihr euren sichtbaren Bereich, erweitert eure Grenzen und entdeckt dabei neben neuen Rohstoffvorkommen auch Feinde. Diese kämpferischen Aspekte arten nie in Stress aus und nehmen keine Hauptrolle ein. Bereitet euch auf Feindkontakte vor, indem ihr Verteidigungskräfte baut, sie kümmern sich um den Rest. Eine kleine Nebenbeschäftigung, aber wie gesagt, dieser Aspekt dominiert (im Gegensatz zum Bauen) nie das Geschehen.
Abseits dessen entdeckt ihr zugleich noch andere, neutrale beziehungsweise freundlich gesinnte NPCs. Es muss ja nicht alles immer gleich feindlich sein. Mit diesen könnt ihr Allianzen eingehen oder Handel treiben, allzu viele Optionen (oder gar Konflikte) gibt es aktuell noch nicht mit ihnen. In Zukunft dürfte sich das durch weitere Updates aber noch ändern.
Im Großen und Ganzen fühlt sich Pioneers of Pagonia für ein Early-Access-Spiel schon richtig gut an. Klar, ihr solltet nicht überrascht sein, wenn sich hier und das noch der Fehlerteufel zeigt, aber für seinen aktuellen Preis bekommt ihr bereits viel geboten – und es wird im Laufe der Zeit noch deutlich mehr. Obendrein begeistert es mit seinem Grafikstil, der nicht übertrieben vor realistischen Details strotzt, jedoch visuell alles zu bieten hat, was man sich von einem solchen Spiel wünscht. Der Stil ist schön, die Gebäude überzeugend und detailliert und es macht Spaß, sich das Treiben und die Interaktionen der eigenen Leute mit der Umwelt hier und da einmal in Ruhe näher anzuschauen.
Pioneers of Pagonia - Fazit
Im Endeffekt entpuppt sich Pioneers of Pagonia bereits zum Early-Access-Start als klare Empfehlung für ausgehungerte Siedler-Fans. Besonders für die, die von Ubisofts jüngstem Versuch enttäuscht waren. Der Fokus liegt hier auf dem Bauen, auf dem Wuseln, alles hängt zusammen und ihr verspürt gleichermaßen Spaß und Entspannung dabei, eure Siedlung aufzubauen und ihren Bewohnerinnen und Bewohnern zuzuschauen.
Und das ist ja erst der Anfang für dieses Spiel. Auf der Roadmap von Pioneers of Pagonia steht noch einiges, von inhaltlichen und mechanischen Erweiterungen bis hin zu einem Koop-Modus. Wer der Idee Early Access nicht grundsätzlich abgeneigt ist, kann sich somit bedenkenlos in Pioneers of Pagonia stürzen.
Ihr könnt Pioneers of Pagonia auf Steam kaufen.