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Pirates of the Caribbean: Armada of the Damned

Exklusiv: Eine Seefahrt, die ist lustig...

Beeindruckend: Das raue Meer. Stürme peitschen das Wasser auf, zerren an den Segeln und verwandeln eine nette Bootstour in einen düsteren Kampf gegen die Elemente. Und auch bei den Seeschlachten überzeugt der Grafik-Unterbau: Jede Breitseite reißt Holz aus den Segelschiffen, zerfetzt Segel und setzt das Deck in Brand. Die schicke Third-Person-Perspektive über die Schulter des Kapitäns verwandelt das gemächliche Manövrieren in pulstreibende Actionsequenzen.

Taktisch wird nicht ganz die Tiefe eines Empire: Total War erreicht, trotzdem sorgen Quick-Time-Events für kritische Treffer, Enteraktionen, spezielle Fähigkeiten und unterschiedliche Munitionstypen für Abwechslung. Ihr könnt sogar bestimmen, ob sich ein Großteil eurer Mannschaft um die Segel, die Kanonen oder Reparaturen kümmert.

Außerdem müsst ihr auf den Wind achten, der euch entsprechende Geschwindigkeitsvorteile verschafft. Aber keine Sorge: Das Spiel ist keine trockene Simulation. Wer komplett in den Wind dreht, bleibt nicht stehen, sondern wird nur etwas langsamer. Zwischen den Kämpfen gibt es Meeresströmungen, die euch schnell von einer Region zur anderen befördern.

Ein Wunder, dass Sterling diesen Schiffbruch überlebt hat.

Neben den großen Städten warten außerdem kleine Inseln auf euch, die ihr für Nebenmissionen oder zur Schatzsuche betreten könnt. Euer Forschertrieb wird dabei bewusst angestachelt. Armada of the Damned soll das Gefühl von Freiheit vermitteln. Stundenlang könnt ihr euch in der Karibik herumtreiben, ohne die Hauptgeschichte weiterzuverfolgen.

Nach den Grundlagen zur Geschichte, dem Entscheidungssystem und den Seeschlachten führte uns Alex Peters noch eine der linearen Landmissionen vor. Sterling muss für seine Rache ein mächtiges Artefakt eines Indianerstamms besorgen. Dazu steuert er eine aztekisch angehauchte Insel an, auf der es nur so von Spaniern wimmelt und springt von Bord. Ein paar Kämpfe und eine kleine Kletterpartie später trifft Sterling auf den ersten Questgeber. Ein Indio möchte, das ihr ihm dabei helft, die Spanier von der Insel zu jagen. Alternativ könnt ihr die Ureinwohner aber auch auslöschen und dafür ein paar nette Gegenstände abgreifen. Entscheiden müsst ihr euch live in Multiple-Choice-Gesprächen. Als guter Kapitän Sterling hilft Alex natürlich den Indios.

Dank spannender Perspektive eine echter Augenschmaus: Die Seeschlachten.

Als er sich dem gesuchten Artefakt nähert, taucht eine große Gruppe Spanier auf und droht, seine Mission zu vereiteln. Auf einmal stürmt ein Haufen Krabbenmenschen aus dem Dschungel und stürzt sich auf die Conquistatores. „Wir wollen das Übersinnliche der Filmserie beibehalten,“ erklärt Axel Peters den Angriff der Muntanten. „Die Spieler können sich auf ein paar wirklich eklige Monster einstellen.“

Es wird sogar ein paar riesige Endgegner geben. Wie diese aussehen, wollte Propaganda Games aber nicht verraten. Zum Abschluss des Auftrags kann Sterling sich nun entscheiden, wann und vor allem wie er in das Scharmützel eingreift. Erst einmal in Ruhe kämpfen lassen, bis fast keine Gegner mehr übrig sind? Den Krabbenmenschen helfen, um sie vielleicht auf die eigene Seite zu ziehen?

Alex überlegt nicht lange, stürzt sich in die Schlacht, erledigt alle Anwesenden und verzieht sich in Richtung Missionsziel. Noch die Mission beim Indio-Häuptling abgeben, Gold und ein stärkendes Schmuckstück absahnen, ein kleine Jump'n'Run-Sequenz überstehen und fertig ist der erste Landgang. Klingt nicht nur spannend, sondern sieht auch so aus.

Unglaublich, aber wahr: Auf den ersten Blick gibt es bei Pirates of the Caribbean: Armada of the Damned kaum etwas zu meckern. Die Grafik sieht trotz Pre-Alpha-Zustand vielversprechend aus. Das Kampfsystem ist einfach zu erlernen, bietet aber genug Spieltiefe, um nicht zu langweilen. Und die Seeschlachten haben mit ihrer beeindruckenden Dynamik schon jetzt mein Herz im Sturm erobert. Kurz: Das Action-Rollenspiel-Konzept passt wie die Faust aufs Auge. Ok, ich durfte nicht selbst Hand anlegen, das Item-System erreicht nicht ganz die Detailverliebtheit der Konkurrenz und die ganze Inszenierung befand sich noch im Rohzustand. Nichtsdestotrotz muss ich Propaganda Games für ihr stimmiges Konzept loben. Wenn alles reibungslos läuft, könnte der Arkham-Asylum-Vergleich gerechtfertigt sein und uns mit Pirates of the Caribbean: Armada of the Damned eine erstklassige Filmumsetzung ins Haus stehen. Ich pack auf jeden Fall schon einmal die Augenklappe, das Plastikschwert und das Holzbein aus. Karibik, ich komme.

Pirates of the Caribbean: Armada of the Damned erscheint im Herbst 2010 für PC, Xbox 360 und PS3.

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