Skip to main content

PlayStation 3: Das wird 2009

Reifeprüfung bestanden!

Fight Night Round 4

Vor fast zwei Jahren hat EA mit Fight Night Round 3 den Grundstein für die beste aller Box-Simulationen gelegt, ohne das Spiel allerdings wirklich zuende zu denken. Denn KI, Spielablauf und vor allem Fehler waren immer noch die selben wie in den beiden direkten PS2- und Xbox-Vorgängern. Was helfen nahezu fotorealistische Grafik oder lebensnahe, logische Steuerung, wenn die Fights nach wie vor unglaublich statisch und gleichförmig ablaufen?

Die Intelligenz der künstlichen Widersacher im Karrieremodus war einfach ziemlich daneben: Selbst chancenloseste Hinterhof-Rockys warfen sich bis zu einem guten, halben Dutzend Mal in unsere schmatzenden Knockdowns, nur um direkt danach wieder aufzustehen – als hätten sie noch eine Chance. Das Spiel hatte zwar den Loook, aber nicht die Dramaturgie eines echten Boxkampfes.

Für den vierten Teil will ich mehr Realismus, Gegner, die aufgeben, wenn es nichts zu gewinnen gibt sowie deutlich erkennbarere Wirkungstreffer. Ich will flinkere Kämpfer und dass das Spiel wendigen In-Fightern endlich Mittel und Wege gibt, Boxer mit Reichweitenvorteilen zumindest ansatzweise Paroli bieten zu können. Ich will Ringrichter, die endlich mal eingreifen und einen Bout abbrechen, wenn er zu einem Gemetzel auszuarten droht. Ich bin recht zuverlässig, dass der eine oder andere Punkt von meiner Wunschliste in Erfüllung gehen wird, jetzt da die Lizenz von EA Chicago zu EA Canada gewandert ist. Einen Wunsch haben sie mir immerhin schon von den Augen abgelesen: Mike Tyson wird das erste Mal seit seinem ureigenen Punch-Out! in einem Spiel mitmischen.

Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Fight Night Round 4 trainiert schon jetzt, um dem Sommerloch ordentlich eins auf die Mappe zu geben.
Bilder, Videos und Fakten zu Fight Night Round 4.

I Am Alive

Die Franzosen haben anscheinend einen Faible dafür, amerikanische Großstädte zu zerlegen. Im letzten Jahr wurde New York City im brillanten, aber schwer fehlerhaften Alone in the Dark zum Spielball von Eden Games. Dieses Jahr nehmen sich die Pariser von Darkworks - die mit The New Nightmare übrigens ebenfalls ein Alone in he Dark-Titel auf dem Kerbholz haben -, Chicago vor.

In I Am Alive überlebt Ihr in Schlips und Kragen des Bankers Adam Collins ein Jahrhundert-Erdbeben und sucht in den Überresten der Metropole nach Eurer Freundin. Das gestaltet sich alles andere als einfach, denn Chicago gleicht nach dem großen Wackeln einer Lego-Stadt, die man in einen Wäschetrocker gesteckt hat. Aus der Ego-Perspektive erkundet Ihr, was Mutter Erde stehen gelassen hat, befreit unterwegs andere Überlebende und durchforstet die Trümmer der Zivilisation nach hilfreichen Werkzeugen. Die akute Wasserknappheit macht nicht nur Eurer Physis zu schaffen, sondern hetzt auch Fremde gegeneinander auf. Wer seinen Evian-Vorrat vor Verdurstenden Schlipsträgern schützen will, darf mit einer Schrotflinte (mit Gummigeschossen) vor der Nase seiner Angreifer rumfuchteln. Die muss sogar nicht einmal geladen sein, die vorsichtigeren der Gegner lassen sich also auch durch einen Bluff beeindrucken.

Das klingt alles schon einmal ziemlich interessant und unverbraucht. Hoffen wir, dass die Parallelen zu Alone in the Dark bei den mutigen Innovationen und dem potenten Setting enden. Man muss ja nicht auch die verquere Steuerung und die nur halb erzählte Geschichte übernehmen.

Voraussichtlicher Erscheinungstermin: Nach allem, was man so hört: Mitte des Jahres!
Bilder, Videos und Infos zu I Am Alive.

Resident Evil 5

Die Videospiele haben Afrika als Setting entdeckt. Und ganz abgesehen von der Debatte, ob Resident Evil 5 nun rassistische Bildsprache nutzt oder nicht: Natürlich ist es schade, dass vom Videospielafrika meistens nur Gefahren, Gesetzlosigkeit und Ausnahmezustände hängen bleiben.

Sicher, hier werden auch nur die Tagesthemen vor einen Zerrspiegel gestellt, in den der Spieler dann hineinballert, aber solange man von den Videospielen noch keinen ernsthaften Kommentar zum Thema erwarten kann (sofern man den überhaupt will), bleibt für viele Menschen eben doch ein bitterer Beigeschmack. Resident Evil 5 hat dagegen eine Chance, die zum Beispiel Far Cry 2 erst gar nicht hatte. Capcoms Vorzeige-Horror ist – und dessen ist man sich als Spieler jederzeit bewusst – in erster Linie eine knallige Monsterklamotte.

Es will einen schrägen Schocker erzählen, Spaß und Angst machen und wählt sein Setting unter Garantie eher nach optischen und atmosphärischen Gesichtspunkten aus. Von RE4 sind ja auch eher der gigantische Troll hängengeblieben, das riesige Ding im See oder der blinde Kettenhund im Folterkeller. Folglich kann man diesem Spiel nur wenig übel nehmen, außer vielleicht, dass es nach dem geglückten Revival ein bisschen zu sehr auf Nummer sicher geht. Aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen. Chris Redfield, übernehmen Sie!

Voraussichtlicher Erscheinungstermin: 13. März 2009
Bilder, Videos und Vorschau zu Resident Evil 5