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PlayStation Pulse Explore im Test - Warum die Earbuds trotz gutem Sound enttäuschen

Das geht noch besser.

Die Earbuds spielen ihre Stärken beim Gaming aus, schwächeln aber bei Musik und haben weitere, an sich vermeidbare Schwachpunkte.

Noch mehr Earbuds für eure PlayStation! Nach den Sony Inzone Buds wirft das Unternehmen nun auch noch die PlayStation Pulse Explore auf den Markt, die ebenfalls primär für PlayStation 5 und PC gedacht sind. Auf jeden Fall verspricht man viel für diese Earbuds, aber können sie auch im Praxistest überzeugen? Und sind sie die 219,99 Euro wert, die Sony dafür haben möchte? Werfen wir einen genaueren Blick darauf.

Box & Zubehör: Im Inneren der kleinen Box findet ihr neben dem Ladecase und den darin enthaltenen Earbuds auch noch einen PlayStation-Link-USB-Adapter, sechs weitere Ohrhöreraufsätze in verschiedenen Größen, ein USB-Kabel (USB-A zu USB-C) und die üblichen Zettel.

Design und Verarbeitung: Rein optisch orientieren sich die Pulse Explore am Design der PlayStation 5, euch erwartet also eine Mischung aus schwarzem Ohrhörer und weißer Außenseite. Auf jeden Fall ist das Design etwas einzigartiger als bei den meisten anderen Earbuds und ich musste zuerst einmal schauen, wie sie jetzt genau richtig im Ohr sitzen sollen. Was anfangs vielleicht etwas merkwürdig erscheinen mag, klappt letzten Endes jedoch ganz gut. Ihr müsst nur schauen, dass ihr sie wirklich richtig positioniert (auch für das bestmögliche Hörerlebnis). Theoretisch hilft euch ein kleines PlayStation-Symbol auf der Außenseite, das ihr natürlich nicht seht, wenn ihr sie ins Ohr steckt. Und ihr wollt das ja nicht jedes Mal vorm Spiegel tun. Nach ein paar Versuchen kriegt ihr jedoch ein Gefühl dafür, wie ihr sie korrekt platziert.

Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es grundsätzlich nichts zu meckern. Die Earbuds wirken stabil verbaut und fühlen sich für den geforderten Preis entsprechend wertig an. Da sie aufgrund ihres Designs etwas größer als andere Earbuds sind, wirkt sich das entsprechend auf das Ladecase aus. Dieses hinterlässt einen großen, breiten Eindruck und ist definitiv nichts Kleines oder Flaches, was ihr euch problemlos neben andere Sachen in die Hosentasche steckt. Um das Ladecase zu öffnen, schiebt ihr den Deckel zur Seite. Die Earbuds werden darin magnetisch gehalten, den PlayStation-Link-USB-Adapter könnt ihr darin allerdings nicht unterbringen.

Besagter Adapter dient dazu, die Pulse Explore mit PlayStation 5 oder PC zu verbinden. Damit wird dann sofort eine Verbindung hergestellt, sobald ihr die Earbuds aus dem Ladecase nehmt. Klappt gut und funktioniert problemlos. Sie sind des Weiteren kompatibel zum PlayStation Portal Remote Player, in dem PlayStation Link integriert ist. Sehr erfreut war ich darüber, dass sich die Pulse Explore im Gegensatz zu den Sony Inzone Buds problemlos via Bluetooth mit meinem Samsung Galaxy S20 FE verbinden.

Obendrein bieten die Pulse Explore Steuerungsmöglichkeiten direkt an den Earbuds, wenngleich die alles andere als optimal ausfallen. Auf der Oberseite habt ihr jeweils einen kleinen Schalter zur Verringerung oder Erhöhung der Lautstärke. In der Praxis gestaltet es sich häufiger etwas fummelig, diese vernünftig zu bedienen. Zudem regulieren sie nur die Lautstärke direkt an den Earbuds, nicht aber am Gerät selbst. Und ihr bekommt keinen Ton zu hören, wenn das Maximum erreicht ist.

Auf der Unterseite findet sich dann noch ein Button zur Kopplung. Haltet ihr diesen Knopf gedrückt, wechseln die Earbuds zwischen dem aktuellen und dem zuletzt verbundenen Gerät. Keine schlechte Idee, allerdings fehlt gänzlich die Möglichkeit, das Abspielen von Musik direkt an den Earbuds zu pausieren, weiter- oder zurückzuspringen. Daran merkt man wohl, dass sie primär fürs Gaming gedacht sind. Ihr könnt sie außerdem noch beim Spielen via Bluetooth gleichzeitig mit eurem Smartphone verbinden.

Die Laufzeit mit einer Ladung beträgt rund fünf Stunden, durch das Aufladen im Ladecase kommen noch einmal zehn Stunden obendrauf. Kein Spitzenwert, der etwa nicht für eine besonders lange Zugfahrt durchs Land ausreicht, ohne sie zwischendurch aufladen zu müssen. Für Zuhause, wenn ihr sie nach dem Gaming ins Ladecase steckt, sollte das jedoch weniger ein Problem darstellen.

Soundqualität und Performance: Die Stärke der Pulse Explore ist zweifelsohne der Sound. Sony setzt hier auf planare Magnettreiber, die ihr normalerweise nur in High-End-Headsets findet, sie sorgen für eine klare und äußerst detaillierte Soundkulisse. Besonders die Höhen kommen gut zur Geltung, wer das also bevorzugt, wird nicht enttäuscht sein. Der Bass schwächelt hingegen etwas und auch alle, die eine gut ausbalancierte Klangkulisse wollen, werden vielleicht etwas enttäuscht sein.

Da die Pulse Explore als Gaming-Earbuds konzipiert sind, spielen sie dort ihre Stärken aus. Sie klingen besser als die Inzone Buds und lassen euch Dinge in Spielen wie God of War Ragnarök, Horizon Forbidden West und Marvel's Spider Man 2 hören, die ihr sonst vielleicht nicht so sehr ausmacht. Aufgrund der Bass-Schwäche kommen andere Geräusche nicht ganz so mit der nötigen Wucht zur Geltung, die man von ihnen erwarten würde. Und selbst mit 3D-Audio fühlt sich die Klanglandschaft nicht herausragend an. Ihr könnt Geräusche verorten, allerdings nicht sonderlich besser als ohne dieses Feature.

In puncto Musik gibt es gemischte Resultate, denn basslastige Songs lassen anhand der Voraussetzungen erwartungsgemäß ebenso an Power vermissen. Was nicht heißen soll, das die Pulse Explore eine schlechte Leistung liefern. Das alles klingt immer noch sehr gut und ist für den Alltagsgebrauch absolut in Ordnung, nur die wirklich Audiophilen unter euch finden wahrscheinlich bessere Alternativen. Die Pulse Explore sind einfach fürs Gaming gemacht.

Mikrofone fehlen ebenso wenig und leisten gute Dienste. Ihr seid klar zu hören, wenngleich es nicht maßgeblich über die Qualität von Earbud-Mikrofonen hinausgeht. Die KI-Geräuschunterdrückung hilft dabei, bei Sprachaufnahmen, Voice-Chats oder Telefonaten Umgebungsgeräusche herauszufiltern. Über Active Noise Cancellation (ANC) verfügen die Pulse Explore hingegen nicht.

Software: Enttäuschend ist für den Preis auch, dass es zum Beispiel keine Begleit-App fürs Smartphone, auf dem PC oder der PlayStation 5 gibt. Equalizer-Anpassungen lassen sich somit bei den Pulse Explore nicht vornehmen.

Zu kaufen gibt es die PlayStation Pulse Explore unter anderem bei Amazon.de oder auch bei PlayStation Direct.

PlayStation Pulse Explore – Fazit

Die Pulse Explore halten nicht das, was man sich von ihnen verspricht, und das liegt nicht einmal zwingend an der Soundqualität. Der Bass könnte noch stärker betont werden, abseits davon liefern die Earbuds jedoch einen super klaren und detaillierten Sound. Hinzu kommen andere Schwächen, etwa die nicht optimale Bedienung an den Earbuds oder die eher geringe Laufzeit mit einer Ladung. Außerdem würde ich in dieser Preiskategorie eigentlich noch ein paar Einstellungsmöglichkeiten erwarten. Insofern mögen die Pulse Explore in ihrer Gesamtheit vielleicht etwas besser klingen als die Inzone Buds, für den geforderten Preis sind mir das aber insgesamt noch zu viele Schwachpunkte. Oder anders gesagt: Gute Idee, die Ausführung ist jedoch nur okay.

PlayStation Pulse Explore
PROCONTRA
  • Überwiegend guter Sound
  • Klingt beim Gaming besser als bei Musik
  • Unkomplizierter, schneller Verbindungsaufbau
  • Verbindung mit mehreren Geräten gleichzeitig möglich
  • Für manche gewöhnungsbedürftiges Design
  • Steuerungsmöglichkeiten an den Earbuds nicht optimal
  • Geringe Laufzeit
  • Schwächen beim Bass
  • Keine Software zur Anpassung

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