Politiker testen Computerspiele
Der Staat kann nicht alles regeln
Am Mittwoch hatte die CSU-Fraktion des Bayerischen Landtags zum Parlamentarischen Computerspiele-Abend im Maximilianeum geladen. Die Abgeordneten sollten so selbst ausprobieren, was zum Beispiel laut Bayerns Innenminister Joachim Herrmann verboten werden soll.
Weder Innenminister Herrmann noch Sozialministerin Haderthauer ließen sich auf der Veranstaltung blicken, stattdessen kamen rund 30 Abgeordnete aus vier Fraktionen. Die Freien Wähler hatten indes "andere Sorgen", heißt es von einem Mitglied.
Unter anderem konnten die Gäste auch Titel wie Grand Theft Auto IV oder Halo 3 testen. Nicht jeder wollte das allerdings, etwa Simone Tolle von den Grünen: "Ich spiele nur Sportspiele, auf keinen Fall Shooter. Ich schieße nicht auf Menschen in der realen Welt, also werde ich das auch nicht in der virtuellen tun."
"Zuhause habe ich lediglich ein Schachspiel auf dem Computer, hier kann ich neue Spiele kennen lernen", sagt unterdessen Alexander Radwan (CSU) und wagte eine Probepartie mit Halo 3. Tobias Thalhammer (FDP) zeigte insbesondere an der Wii Interesse: "Schlagkräftige Argumente kann man nie genug haben."
Einig waren dich die Gäste immerhin in Bezug auf ein Verbot von "Killerspielen". Es gebe zwar durchaus schädliche Spiele, allerdings sollte der Staat nicht alles regeln. Stattdessen sei es viel mehr die Pflicht der Eltern, ihren Kindern die notwendige Medienkompetenz zu vermitteln.