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Portal 2

Selten so gelacht

Als ihr dann mit Wheatley in den Armen endlich eine Rettungskapsel erreicht, passiert der schlimmste anzunehmende Ernstfall. Anstatt euch in die Freiheit zu befördern, erweckt der doofe Roboter GLaDOS wieder zum Leben und reitet euch damit richtig in die Scheisse. Die KI ist nämlich extrem nachtragend. Sie hat sich ganz genau gemerkt, wer sie „ermordet" hat, packt deshalb Cell und ihren nutzlosen Begleiter und befördert sie wieder in die Tiefen der Einrichtung. Sofort macht sie sich daran, das alte System wieder auf Vordermann zu bringen und die Heldin erneut zu testen, nur diesmal mit noch perfideren und deutlich komplexeren Mechanismen.

Viel ist über die neuen Elemente noch nicht bekannt. Fest steht, dass es Farbe geben wird, die Oberflächen neue Eigenschaften verleiht. Basierend auf dem Studenten-Projekt Tag: The Power of Paint – das übrigens wie die Vorlage zu Portal, Narbacular Drop, an der DigiPen Universität entstand, könnt ihr zum Beispiel Gegenstände mit einer Flüssigkeit umhüllen, die sie in gigantische Flummis verwandelt. Ein damit besprühtes Geschütz springt wild um sich ballernd durch die Gegend, ein Cube überwindet so Mauern und selbst ihr könnt euch so vom Boden abstoßen.

Die Portal-Kanonen selbst bleibt dabei unverändert. Wie gehabt setzt ihr einen Ein- und einen Ausgang. Neu sind dagegen unterschiedliche physikalische und energetische Effekte, die durch die Tore weitergeleitet werden. So könnt ihr Luftströme nutzen, um Ventilatoren anzutreiben, Laserstrahlen auf Rezeptoren lenken, mit Traktorstrahlen Hindernisse anheben und Hartlicht-Brücken verlängern beziehungsweise in eine andere Richtung drehen. Die grundlegende Mechanik bleibt also simpel, nur das Zusammenspiel der einzelnen Bestandteile gestaltet sich diesmal deutlich komplexer.

Außerdem soll Portal 2 deutlich länger ausfallen, um den Vollpreis zu rechtfertigen. Die Singleplayer-Kampagne soll im ersten Durchgang ca. acht Stunden dauern, immerhin doppelt so lang wie der Vorgänger. Zusätzlich gibt es eine ca. sechs Stunden lange KoOp-Kampagne, die zeitlich nach der Solo-Mission spielt.

Portal 2 - Turrets-Trailer

Die Spieler übernehmen dabei die beiden Roboter Atlas & P-Body, die nach dem Abschalten von GLaDOS ein eigenes Bewusstsein entwickelt haben und von der KI durch speziell für sie designte Test-Kammern gejagt werden. Durch die zwei Portal-Sets sollen die Rätsel entsprechend härter ausfallen. Zum Glück kann man sich per Voice Communication abstimmen und auch online spielen. Noch dazu sollen die beiden Roboter durch ihre Slapstick-Einlagen für weitere Attacken auf die Lachmuskulatur sorgen. Mehr dazu dann in den nächsten Woche.

Was Atmosphäre, Story und Humor angeht, ist Portal 2 schon jetzt ein Volltreffer. Valve gelingt es auf einmalige Art und Weise, unbelebte Objekte mit menschlichen Eigenschaften zu belegen und in diesem Spannungsfeld herrlich absurde Dialoge zu produzieren. Da verzeiht man dem Titel sogar seine technisch eher mittelprächtige Vorstellung und den spielerisch gemächlichen Anfang. Das Team setzt eben auf den simplen Aufbau des Vorgängers, erweitert diesen aber im späteren Verlauf mit frischen Elementen. Wie gut sich das am Ende spielt, ließ sich anhand der Vorschau-Version noch nicht abschätzen.

Wenn man aber bedenkt, wie hervorragend der erste Teil war und welche Erfahrung das amerikanische Team hat, steht einem echten Hit eigentlich nichts mehr im Weg. Auch weil die Koop-Kampagne nach ganz großem Kino aussieht und sich aus dem Zusammenspiel ganz neue, aufregende Möglichkeiten ergeben. Das Beste ist aber, dass Portal 2 schon nächste Woche erscheint. Ihr könnt zwar auch pünktlich zum Release unseren Test abwarten, viel kann man mit diesem Kleinod aber nicht falsch machen. Großartig.

Portal 2 erscheint am 21. April für Xbox 360, PS3 und PC.

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