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LG W2453TQ vs. LG W2486L

Im Praxistest: LEDs in TFTs

Bei den DVDs mit ihrer geringeren Auflösung sieht es ein wenig anders aus. Der Unterschied in der Farbwärme sind auch hier bemerkbar und auch eine leichte Verbesserung bei starken Hell-Dunkel-Kontrasten in Dark Knight oder der Anfangsszene von Matrix – der Sprung von dem Motorrad – sind durchaus noch zu würdigen, jedoch bei Weitem nicht so deutlich wie auf der BluRay. Ganz offensichtlich profitiert pixelgenaues Material mehr der gewonnenen Kontrastschärfe. Die Referenz-DVD mit dem Farbtest attestierte übrigens beiden Monitoren Farbechtheit – zumindest so weit dies ohne aufwendige Prüfgeräte möglich ist –, konnte aber nicht dabei helfen zu entscheiden, ob die kälteren Farben des LED jetzt authentischer sind oder nicht. Beide Geräte ließen sich ziemlich optimal einstellen und offenbarten keine nennenswerten Schwächen bei Overscan oder Flimmern. Leider habe ich keine solche BluRay gefunden, mit hoch aufgelöstem Testmaterial wäre der Unterschied möglicherweise drastischer ausgefallen.

LED im Praxistest: Spiele

Es beginnt mit dem PC, weil hier ja echte, ungebremste 1080p angezeigt werden können. Die Wahl fiel auf den Bonbon-Regenbogen-In-Alle-Farbtöpfe-Plumpser Avatar, das düstere Batman Arkham Asylum, Modern Warfare 2 und – mehr aus Zufall und aktuellem Anlass – die komplette Testphase von Drakensang: Am Fluss der Zeit. Zuerst schloss ich beide Geräte an die beiden DVI-Anschlüsse der Grafikkarte – eine nVidia G260 – an, nur um feststellen zu müssen, dass das Signal keineswegs identisch die Karte über die beiden Ausgänge verlässt. Also fiel ein direkter Nebeneinander-Vergleich leider aus. Eine kurze Prüfung ergab zumindest, dass es keinen Unterschied machte, welches Kabel benutzt wurde, sodass es zumindest nicht daran lag. Am Ende hieß es dann aber immer wieder umstecken.

LED gibts es natürlich auch für die Großen. Hier ein 42 Zöller.

Bei Avatar und Drakensang, beides generell helle und bunte Spiele, war der Unterschied minimal und lediglich die höhere Leuchtkraft des LED schien das Bild etwas lebendiger und plastischer wirken zu lassen. Aber auch nicht so dramatisch, dass darüber Extase angebracht wäre. Bei Batman und MW2 sah es anders aus und das lustigerweise in den völlig unterschiedlich scheinenden Disziplinen absoluter Helligkeit und Dunkelheit. In Batman drehte ich normalerweise den Gammawert ein ganz klein wenig hoch, weil man dann einfach auf größere Entfernungen Details erkennt. Dadurch wird das Spiel natürlich etwas weniger düster und atmosphärisch, aber irgendwas ist ja immer.

Mit dem LED drehte ich das Gamma herunter, da auch in der Dunkelheit selbst kleine Details nicht verwischten und in Grau-schwarz-Schattierungen untergingen, sondern sich sauber herausarbeiteten. Das Ergebnis war ein von der Stimmung her dichteres Spielerlebnis, ohne irgendwelche Nachteile bei der Spielbarkeit. In MW2 zeigte die LED-Technik, dass Kontraste nicht nur im Dunkeln, sondern auch in dichten Schneegestöbern sehr wichtig sind. In dem zweiten Szenario im russischen Winter lassen sich die Umrisse der Gegner schon deutlich früher ausmachen. Fragt ihr euch auf dem W2453TQ noch, ob da wirklich was kommt, seit ihr auf dem W2486L schon beim Zielen. Das ist praktisch, aber der drastischste Unterschied bleibt Batman oder natürlich ähnlich dunklen Spielen vorbehalten. Hier kann die neue Technik ihre Stärken zeigen und dass diese zwar nicht völlig bahnbrechend aber eben auch nicht nur marginal sind.

Als Nächstes muss sich die Xbox 360 am HDMI, oder zumindest am DVI mittels Adapter, der Monitore beweisen und das Ergebnis fällt ungefähr so wie bei dem Vergleich zwischen BluRay und DVD aus. Je höher die Auflösung, desto beeindruckender der höhere Kontrast. Was die Leuchtkraft angeht, profitiert Batman, MW2 und Avatar auch hier, aber der Vorteil des hohen Kontrastes fällt bei Batman und auch im Schnee deutlich weniger auf. Liegt es an der Xbox im Vergleich zur moderneren Grafikkarte des PC, ist es ein Unterschied zwischen der HDMI und der DVI-Übertragung oder ist es doch die höhere Auflösung? Schwer zu sagen. Aber nur schwer zu übersehen.

LED im Praxistest: Stromverbrauch

Avatar wirkt noch bunter mit LED und schont die Umwelt durch geringeren Stromverbrauch. Ganz im Sinne des Films.

Nicht ganz unwichtig ist ja der Klimaschutzfaktor – ach ja damals, als Klima noch Wetter hieß… – und natürlich auch der Blick in die eigene Kasse der Folgekosten. Hier liegt LED ebenfalls vorne. Während der W2453TQ auf etwa 45 Watt kommt, zieht der W2486L lediglich 35 Watt.

Eine kleine Besonderheit bringt der LED allerdings mit. Dadurch, dass er kaum einen Zentimeter dick ist, wurde das Netzteil nicht intern verbaut, sondern steckt in einem kleinen Extra-Kästchen. Aber keine Angst, dessen Ausmaße haben nichts mit dem Ziegelstein der 360 zu tun und es lässt sich sehr dezent irgendwo verstecken.

LED als Hintergrundbeleuchtung - Ein Fazit

Am Ende ist das Ergebnis eindeutig: Die LED-Hintergrundbeleuchtung bietet im Praxistest eigentlich nur Vorteile. Allerdings in mal mehr und mal weniger deutlicher Ausprägung. Am meisten profitieren bei Monitoren die Arbeiter und bei größeren Geräten die BluRay-Gucker. Die Lesbarkeit von Schrift ist dank des höheren Kontrasts überlegen und strengt die Augen auf Dauer merklich weniger an. Kontrastreiche Filme zeigen ebenfalls deutlich, was eigentlich in so einer BluRay steckt und bis ins kleinste Detail bleibt nichts verborgen. Spieler profitieren ebenfalls, wenn auch nicht ganz so drastisch.

Das hier ist ja eigentlich kein Vergleichstest der beiden Monitore, aber wer zum Schluss es doch noch einmal wissen möchte: Der LG W2453TQ ist für seinen Preis ein fantastischer Allrounder, zu dem ich jedem raten kann, der unter 300 Euro bleiben muss. Reicht es aber noch bis knapp darüber, dann ist der der LG W2486L mit seiner LED-Technik der klare Gewinner.

Aber würde ich jetzt deswegen einen brauchbaren TFT einmotten und einen neuen mit LED kaufen? Wahrscheinlich nicht. Wer jedoch in Zukunft einen neuen Monitor anschafft, sollte definitiv einen mit der LED-Technik ins Auge fassen, zumal die Preisdifferenz in den nächsten Monaten beinahe verschwindend klein werden dürfte. Nur muss man halt damit rechnen, dass in absehbarer Zeit und aller Wahrscheinlichkeit nach mit OLEDs der nächste Sprung ins Haus steht. Aber das nächste Wunder wartet ja immer am Technikhorizont.

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Martin Woger Avatar
Martin Woger: Chefredakteur seit 2011, Gamer seit 1984, Mensch seit 1975, mag PC-Engines und alles sonst, was nicht FIFA oder RTS heißt.
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