Devil May Cry 4
Lass brennen, Nero!
Es gibt keinen Zweifel darüber, dass die Devil May Cry-Spiele zu den rasantesten im Action-Genre gehören. Dass der Hauptcharakter Dante eine Figur ist, die in Sachen Coolness stellenweise übers Ziel hinaus schießt, ist auch kein Geheimnis. Um ehrlich zu sein, hassen wir den Typen, doch wir haben uns mit ihm arrangiert – des guten Gameplays wegen. Umso erfreuter sind wir über die Tatsache, dass mit DMC 4 ein neuer Held namens Nero eingeführt wird. Im Rahmen der Tokyo Game Show durften wir am Capcom-Stand eine kurze, aber dafür spielbare Demo des Titels ausprobieren.
Kaum zu glauben
Gleich mal eines vorweg: Es ist erstaunlich, wie gut dieses Spiel aussieht. Selbst 08/15-Gegner, die in Massen auftauchen, strotzen nur so vor grafischen Details. Den Marionetten zum Beispiel, spendierte Capcom dermaßen scharfe Texturen, dass man sogar ganz deutlich die feinen Nähte auf deren Körpern erkennt. Schön ist auch, dass es von den unterschiedlichen Gegnertypen jeweils verschiedene Ausführungen gibt. In den Vorgängern hatte man das Gefühl, gegen Unmengen von Klon-Dämonen zu kämpfen. Die Hauptcharaktere wirken noch spektakulärer, wobei uns in diesem Fall vor allem die lebendigen Gesichtszüge vom Sockel hauten. Die Demo führte uns durch verschiedene Umgebungen, die mindestens genauso eindrucksvoll waren. Im Schloss gefielen uns vor allem die Lichteffekte sehr gut. Die Sonne schien äußerst realistisch durch die Fenster, was sich nicht halb so spektakulär liest, wie es tatsächlich aussieht. Ein weiterer Schauplatz ist der verlassene Hafen, wo wir einem der schönsten Sonnenuntergänge der Spielgeschichte beiwohnten. Wie das Licht vom Ozean reflektiert wird, ist der absolute Hammer. Das alles ließe sich wohl auch auf der Xbox 360 machen, aber es ist einfach generell schön Devil May Cry in knackiger NextGen-Optik zu genießen.
Nero haut drauf
Wie bereits erwähnt, steuerten wir in der Demo einen neuen Helden namens Nero. Der wird Zeuge wie Dante einen Haufen Typen abschlachtet. Das wirft die Frage auf, ob Dante jetzt zu den Bösen übergelaufen ist. Jedenfalls ist Nero optisch und spielerisch gar nicht soweit von Dante entfernt. Könnte wirklich sein kleiner Bruder sein. Auffälligster Unterschied: Er trägt nur eine Pistole, sein Schwert trägt wiederum den Namen Red Queen und sein rechter Arm ist magisch verstärkt. Der so genannte „Devil’s Arm“ wird mit der Kreis-Taste eingesetzt und erhöht zum Beispiel Neros Reichweite. So grapscht er sich weiter entfernte Gegner, zieht sie an sich ran und gibt ihnen den Rest. In Verbindung mit den anderen Attacken entstehen so ellenlange Kombos. Cool ist, dass Nero sogar mehrere Feinde gleichzeitig greifen kann. Sicherlich lässt sich darüber streiten, ob es nicht spannender gewesen wäre, einen neuen Charakter mit völlig unterschiedlichen Eigenschaften einzuführen. Nero wirkt im Endeffekt wie ein gepimpter Dante, aber bereits jetzt zu maulen wäre unfair. Wer weiß denn schon, was für Fähigkeiten sich der Typ im weiteren Spielverlauf noch aneignet?
Wir kloppten, schlitzten und ballerten uns also begeistert durch die rund 15 Minuten kurze Demo. Fieserweise endete diese genau dann, als es richtig spannend wurde. Ein riesiger Bossgegner preschte ins Bild, wir machten uns bereit für einen heißen Kampf und plötzlich war Schluss. „Coming Soon“ flimmerte traurig über den Screen. Trotzdem waren wir insgesamt sehr angetan. Leider wollte man keinen genauen Release-Termin nennen. Im ersten Quartal 2007 soll es aber soweit sein und das ist ja auch schon was.