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Call of Duty 4: Modern Warfare

Auf in den Online-Weltkrieg

Schließlich wäre da noch Crash, ein verwinkelter, mit brüchigen Häusern gespickter Schauplatz, an dem vor allem Scharfschützen ihre Freude haben werden. Abgestürzte Hubschrauber (daher der Name), schmale Gassen, staubtrockener Boden und orientalische Palmen sind die Hauptcharakteristika des Areals und vermitteln glaubwürdiges Fernost-Flair.

Befindet man sich dann erst einmal auf dem Schlachtfeld, entbrennt das aus den Vorgängern bekannte, Shooter-typische Deathmatch-Feeling – Laufen, schießen, Waffen aufsammeln, das Umfeld taktisch ausnutzen, mit der Umgebung interagieren. Der Struktur der Levels merkt man die jahrelange Erfahrung des Entwicklerteams deutlich an, welches schon am Mehrspielermodus von Teil 1 und 2 werkelte.

Überall gibt es kleine Räume und Ecken, in denen man sich verstecken und dem Gegner auflauern kann – jedoch immer mit der Gefahr im Nacken, durch zu wenig Bewegung von einem Sniper weggepustet zu werden. Die Steuerung orientiert sich übrigens an den Vorgängern und fällt dementsprechend präzise aus.

Was den Online-Modus von Modern Warfare im Vergleich zu seinen Vorgängern wirklich abhebt, ist die neuartige Charakterentwicklung. Dies beschränkt die möglichen Optionen für Einsteiger (wie mich) zu Beginn so gekonnt, dass man im Grunde gar nichts falsch machen kann und zu allem nur „ja“ sagen braucht. Nach einigen Matches und vielen Toten steigen dann die eigenen Erfahrungswerte und der damit einhergehende Rang (Private, Corporal, etc.). Je nachdem, auf welchem Level Ihr Euch befindet, schaltet Ihr für das Spiel essenzielle Eigenschaften, Waffen und Fähigkeiten frei und werdet somit langsam und gemächlich an die volle Komplexität des Spieles herangeführt.

Jaja! Ich habs gesehen, danke!

So wird Euer aus Handfeuerwaffen und Standardgranaten bestehendes Arsenal im Laufe der Zeit durch extravagante MGs, Uzis, Scharfschützengewehre sowie spezielle Rauch- und Blendgranaten erweitert. Mit jenen gesammelten Utensilien könnt Ihr nun ein eigens kreiertes Profil ausstatten, sprich: Ihr verteilt eine beliebige Pistole auf „Primary Weapon“, ein schweres Sturmgewehr auf „Secondary Weapon“, eine besondere Granate auf „Special Grenade“, und so weiter und so fort. Zudem ist es möglich, besondere Fähigkeiten zu aktivieren, mit denen Ihr beispielsweise die Durchschlagskraft Eurer Kugeln, Eure Genauigkeit, Eure Lebensenergie oder Eure Geschwindigkeit erhöht. Je nach Spielfortschritt könnt Ihr mehrere dieser Profile anlegen und Eure Bewaffnung somit ideal auf das vor einem Kampf zufällig ausgewählte Areal abstimmen – und zwar ganz easy per Knopfdruck.

Ein weiteres, nettes Feature ist die so genannte Deathcam. Wie die Bezeichnung schon vermuten lässt, zeigt sie Euer Ableben vor dem Respawn erneut – und zwar aus der Sicht Eures Mörders. Das ist zu Anfang ganz witzig und je nach persönlicher Vorliebe kann diese Funktion entweder hilfreich oder aber unglaublich lästig sein. Denn einerseits könnt Ihr selber sehen, was Ihr hättet besser machen können, andererseits kostet dieser kleine Rückblick wertvolle Zeit.

Ganz heldenhaft geben wir unserem Kollegen Rückendeckung... vom sicheren Balkon aus.

Unterm Strich sah das Ganze schon mal sehr ordentlich aus. Insbesondere der hohe Detailgrad und die formidablen Interaktionsmöglichkeiten machen einiges her. Da können zum Beispiel herrenlose Autos nach Strich und Faden demoliert werden. Witzigerweise fällt das Schadensmodell umfangreicher aus als bei so manchem Rennspiel. Zuallererst zersplittern die Scheiben, nach den nächsten Schüssen explodiert der Motor, anschließend sackt die Karre zu Boden und brennt aus. Da bleibt einem doch schon gar nichts anderes mehr übrig, als sich über sein vollbrachtes Zerstörungswerk zu freuen.

Ja, das hat Spaß gemacht. Mich als Ego-Shooter-Newbie führte diese Beta-Version des CoD4-Multiplayers sehr gut an das Genre heran, nicht zuletzt wegen besagter Charakterentwicklung. Einsteiger werden nicht überfordert, Profis kommen auf ihre Kosten – so muss es sein. Im Großen und Ganzen wirkt der Online-Modus recht fertig. Kleinere Macken, wie die in der Ferne minimal aufploppenden Objekte, sollten zugunsten des sonst so imposant präsentierten Gesamteindrucks bis zur Verkaufsversion jedoch noch ausgemerzt werden.

Am 29. Oktober wird die Online-Konkurrenz mit Blei durchlöchert.

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