Elebits (Arbeitstitel)
Dieses Spiel baut Pfunde ab - garantiert!
Konamis exklusive Wii-Entwicklung „Elebits“ ist eine realitätsnahe Umsetzung des Redaktionsalltags bei Eurogamer.de: Wichtel von seltsamer Gestalt verstecken sich in allen erdenklichen Winkeln des Hauses und müssen zur Arbeit „überredet“ werden. Mit dem geringfügigen Unterschied, dass Ihr in der Fantasiewelt des Spiels nicht mit Zuckerbrot und Peitsche bewaffnet nach Schreiberlingen sucht, sondern mit einer Strahlenkanone nach Elebits.
Diese kleinen Wesen sehen aus wie gemästete Pikmin und sind die einzige Energiequelle in dem Universum des Spiels. Weder Kohle, noch Öl oder gar die Kernkraft wurden dort entdeckt. Statt sich Kriege um Energieressourcen wie Öl zu liefern, sind die Bewohner dieser Dimension damit beschäftigt, die allgegenwärtigen Elebits einzusammeln und ihre Kraft für die Stromversorgung zu nutzen. Streiken die kleinen Helfer, gehen im Haus die Lichter aus und sämtliche Geräte stehen still. Um die Stromversorgung wieder herzustellen, schießt Ihr unter Zeitdruck mit dem Energiestrahler auf die abtrünnigen Energiespender. Bei einem Treffer wird der Elebit eingesammelt. Abhängig von Farbe und Figur des Energiewichtels steigt die Energieanzeige auf eine bestimmte Wattzahl. Je mehr Saft sich auf dem Konto befindet, desto mehr Haushaltsgeräte lassen sich aktivieren. Der Reiskocher funktioniert bereits mit 500 Watt, die Microwelle verwandelt ab 1400 Watt hinein gestellten Mais in Popcorn.
Mit Elebits möchte Konami möglichst stark von den speziellen Steuerungsmöglichkeiten des Wii Gebrauch machen. Der Analogstick des Nunchuck-Controllers bewegt die Spielfigur in der Ego-Perspektive durch das Haus. Mittels der Wii-Fernbedienung steuert Ihr das Zielkreuz und schießt auf die kleinen Energiewesen - wie in einem Light Gun-Shooter, nur eben ohne Light Gun. Die Strahlenwaffe erweist sich zudem als nützliches Utensil. Mit ihr können nicht nur Elebits eingesammelt werden, sondern sie dient auch als eine Art verlängerte Hand. Zielt Ihr beispielsweise mit dem Energiestrahl auf einen Türgriff, drückt den Abzug und macht eine Drehbewegung mit der Wii-Fernbedienung, öffnet sich die Tür. Mit einer ähnlichen Nachahmung von alltäglichen Bewegungen dreht Ihr auch Wasserhähne auf und öffnet Schubladen.
Oder Ihr macht einen Ausflug in den Garten und zupft mit einer schnellen Aufwärtsbewegung eine Karotte aus der Erde, unter der sich ein Elebit verkrochen hat. Mit Hilfe des Strahlers lassen darüber hinaus Gegenstände in die Luft heben und dann durch die Gegend pfeffern. So könnt Ihr davonlaufenden Nervensägen prima den Fluchtweg abschneiden. Jeder Gegenstand besitzt ein spezifisches Gewicht, das beim Anheben auf dem Bildschirm angezeigt wird. Wer zunächst nicht die nötige Kraft besitzt, sollte sich auf die Jagd nach roten und goldenen Wesen machen und dadurch die Elektroknarre aufrüsten. Danach sind schwere Objekte, wie zum Beispiel der Kühlschrank oder ein Auto, kein Problem mehr.
Es lohnt sich, überall nach zu schauen, denn auch unter großen Möbeln halten sich die entflohenen Elektrobiester versteckt. Manche von ihnen sind träger als ein Faultier auf Valium und lassen sich ohne Protest wieder einfangen. Andere dagegen brechen bei ihrer Entdeckung in helle Panik aus und machen augenblicklich den Odonkor. Die geflügelten, orangefarbenen Minimonster versuchen sogar auf dem Luftweg ihrem Schicksal als Stromversorger zu entgehen und sind dementsprechend schwer zu treffen. Kurzzeitige Extras, wie die automatisch zielenden Homing-Kanone und das sogenannten EMP, das die Elebits in der direkten Umgebung betäubt, helfen bei der Jagd.
Noch hektischer und spaßiger wird es, wenn bis zu vier Spieler gleichzeitig zu Wii-Fernbedienung und Nunchuk-Controller greifen. Im Multiplayer-Modus geht es darum, am schnellsten die versteckten Elebits aufzuspüren, mit der Laserwumme einzusammeln und zum Schluss die höchste Wattzahl auf seinem Konto zu verbuchen. Damit die Ballerei auch alleine nicht zu schnell langweilig wird, packen die Entwickler unterschiedliche Missionsziele in das Spiel. Mal soll der Spieler besonders leise agieren, ein anderes Mal muss man einen besonders aggressiver Elebit fangen. Außerdem warten diverse Gegenstände im und um das Haus darauf, benutzt zu werden. Schmeißt Ihr zum Beispiel einen Basketball in den Korb, erscheinen zur Belohnung ein paar versteckte Stromspender.
Dank der speziell auf den Controller zugeschnittenen Steuerung und dem Spielkonzept, ist die Konami-Entwicklung einer der interessantesten Titel für Nintendos neue Konsole. Die Handhabung wirkt allerdings zunächst ein wenig gewöhnungsbedürftig. Es ist gar nicht so einfach, die Drehbewegung so nachzuahmen, wie man beispielsweise in der Realität den Wasserhahn betätigt. Beim Schießen auf die Elebits bewegen sich Zielkreuz und Laserstrahl recht präzise in die angepeilte Richtung, weshalb eine ruhige Hand und genaues Zielen nötig sind. Nach ein wenig Einübung macht es aber großen Spaß, die bunten Elebits aufzustöbern und im Zehntelsekundentakt mit der Laserwumme zurück in den Akku zu befördern. Dank der gewaltfreien Aufmachung und dem Cartoon-artigen Look können Eltern bei diesem Shooter ruhigen Gewissens auch den jüngeren Nachwuchs „ballern“ lassen.
Grafisch reißt der Titel bisher wahrlich keine Bäume aus. Andererseits versprüht das Design der unterschiedlichen, an die Pikmin von Nintendo erinnernden Energiewesen einen gewissen Charme. Passend zum niedlichen Design erklingen Cartoon-Effekte und fröhlicher Japano-House aus den Boxen. Elebits ist auf schnellen, intuitiven und einfachen Spaß ausgelegt. Besonders die hektischen Multiplayer-Duelle könnten spaßig werden. Falls die Steuerung nach längerer Spielzeit in Fleisch und Blut übergeht und die Mehrspielermodi und versteckte Elebits länger vor den Bildschirm fesseln, als nur für den kleinen „Ballerhunger“, wartet ein unterhaltsamer Titel auf Wii-Käufer.
Elebits wird exklusiv für Wii entwickelt und erscheint in Europa Anfang 2007. Als Vorgeschmack könnt Ihr hier den witzigen Trailer begutachten.